Montag, 9. Mai 2016

Wer ist Anonymous und für oder gegen wen kämpfen sie?

Guy Fawkes, beziehungsweise die Gestalt, die er im Comic „V wie Vendetta“ annimmt, beruht auf einer Person im Britannien des 17. Jahrhunderts. Historisch gesehen war Guy Fawkes ein katholischer Terrorist, der am 5. November 1605 das britische Parlament in die Luft sprengen wollte. Seither feiern die Briten dieses Scheitern mit dem Zünden von Feuerwerk und dem Verbrennen von Guy Fawkes-Masken. Die durch Anonymous berühmt gewordene Maske ist bekannt geworden durch den Helden „V wie Vendetta“, der von Alan Moore und David Lloyd geschaffen wurde.
 Im daraus resultierenden Film „kämpft ein maskierter Rächer auf teils brutale Weise gegen das totalitäre System, von dem ein postapokalyptisches Großbritannien beherrscht wird.(...) Der Maskenmann im Comic ist eine Art gespaltener Superheld mit sehr finsteren Seiten. Im Film kommt der Rächer, der sich selbst nur »V« nennt, etwas besser weg. (…) Am Ende des Films, als die Jagd auf den einsamen Guerillero ihren Höhepunkt erreicht, tauchen plötzlich Aberhunderte von Menschen mit den gleichen Masken auf den Straßen Londons auf und machten es dem faschistischen Sicherheitsapparat so unmöglich, den Gesuchten in der Menge zu finden. Solidarität in gemeinsamer Anonymität – dieses Bild gefiel vielen Anons* [Anons sind Anhänger von Anonymous, d.V.] so gut, dass sie es, die zwiespältige Historie ignorierend oder bewusst akzeptierend, kurzerhand zum Symbol ihres anonymen Kollektivs erklärten“ (Lischka u.a. 2012, S. 64f.).
Anfänge des Hacktivismus, 4chan und Anonymous

 Die Geburtsstunde des Hackens fand 1946 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in dem Modelleisenbahnklub „tech model railroad club“ statt. Das Hacken war anfangs nur eine Bewegung von Studierenden, die Witzeleien oder skurrile Taten vollbrachten, damit die Menschen unterhalten oder belustigt wurden. Beispielsweise vermaßen sie eine Brücke mit der Länge des Körpers einer Person namens Brian. Sie nahmen Brian als Maßeinheit und gaben die Länge der Brücke in „Brians“ an (vgl. Anonymous - Die Hacker / Dokumentation 2014).

Aus solchen Streichen entstand dann das uns heute bekannte hacking. Später nutzten Ingenieure und Informatiker dieses Phänomen und führten es auf kreative Weise weiter. Dies führte später dann zu Protestwellen im Internet. Derartige Internetproteste und -demonstrationen wurden in den 1990er Jahren mit dem Begriff des „Hacktivismus“ zusammengefasst.
"Hacken für einen politischen Zweck, nicht nur im strengen Sinne das Einbrechen in ein Computersystem, sondern weiter gefasst. Hacktivismus ist Einsatz von Technik zu einem Zweck, für den die Technik ursprünglich nicht vorgesehen war, und zwar einem explizit politischen“ (Lischka u.a. 2012, S. 59).
Mitte der 1980er Jahre gründete sich eine Hacktivisten-Organisation namens „Cult of the Dead Cow" (kurz cDc). Sie stellte eine Software bereit, mit deren Hilfe Hacktivisten andere Computer fremdsteuern konnten. Zudem hackten sie selbst und galten als extreme Organisation, die sich für die Menschenrechte und freie Kommunikation mit Hilfe des Internet einsetzte (vgl. Anonymous - Die Hacker / Dokumentation 2014). Sie schrieben unter anderem ein Computerprogramm, bei dem es Personen, die überwacht wurden, möglich gemacht wurde, unkontrolliert zu kommunizieren.

Freitag, 6. Mai 2016

Nomophobie - die Angst, nicht erreichbar zu sein

Eine neue Krankheit geht um, eine anscheinend weit verbreitete in unserer Gesellschaft. Eine, die entdeckt wurde und nun ihr Unwesen treibt. Eine, die uns noch nicht so richtig bewusst ist. Es ist eine Art Angst, eine Phobie. Nein, nicht die Phobie vor Spinnen, vor der Dunkelheit oder vor engen Räumen. Es ist die Angst, nicht erreichbar zu sein für seine Mitmenschen. Ohne den kleinen Alleskönner – unser Smartphone – geht es nicht mehr. Das soll eine Krankheit sein? Zumindest wird diese Angst oder auch Sucht – genannt Nomophobie – derart beschrieben.

Leidest du an Nomophobie?

Auf einer Gesundheitsseite bin ich auf eine Auflistung von Fragen gestoßen, mit deren Hilfe festgestellt werden kann, ob man an dieser Sucht leidet – mach den Test!