Donnerstag, 29. November 2018

Liegt der Fortschritt wirklich in der Digitalisierung?

Durch die neue Grundgesetzesänderung darf der Bund nun die digitale Bildung an Schulen mit enormen Summen fördern. Digitale Bildung – das Stichwort schlechthin, wenn es um die Zukunft geht, darum innovativ zu sein und natürlich um Bildung zeitgemäß zu gestalten.

Ab 2019 sollen nun die Schulen moderner ausgestattet werden, mit Tablets und WLAN, sodass die Schulbildung auf den aktuellen Stand gehoben wird. Natürlich folgt auch die entsprechende Lehrerfortbildung. Das sogenannte „Ende der Kreidezeit“ hat demnach begonnen. Einen Eindruck wie das neue Zeitalter der digitalen Schulwelt nun aussehen wird, gibt uns ein Artikel in der "Zeit“:
„Wie emsige Geschäftsleute rennen die Schüler der 7a hoch konzentriert mit ihren Tablets durch die Klasse. Auf den Bildschirmen: ein Bewertungsraster, mit dem sich die Kinder gegenseitig Rückmeldung geben: Wie gut sind die Poster zur Berechnung des Erdumfangs gelungen? Wer hat richtig gerechnet, wer falsch? Um den Umfang der Erde zu ermitteln, musste in der 7a niemand mehr Stift und Lineal aus dem Rucksack holen. Patrick Bronner, Mathe- und Physiklehrer, wollte, dass seine Schüler auf drei Wegen zum Ergebnis kommen, alle digital: mit Handy und GPS auf dem Schulhof, mit Google Maps und über eine Internetrecherche.“
Man könnte sagen, dass diese Entscheidung längst überfällig war, und wie es scheint unserem Land und deren Schulbildung große Vorteile bringt und das Schulsystem regelrecht nach vorne bringt. Nicht bedacht wird hierbei jedoch die immer häufiger auftretende Art des Cybermobbings. Kinder stehen heutzutage unter einem deutlich erhöhten Druck und in der Gefahr, selbst Opfer von Cybermobbing zu werden. Da stellt sich die Frage, ob das freigängige WLAN für SuS in der Schule die Angriffsmöglichkeiten nicht erhöht, vor allem wenn Handys erlaubt sind und somit leicht unbemerkt Fotos und Videoaufnahmen gemacht werden können.

Desweiteren stellt sich für mich die Frage, ob sich die BRD nicht vielleicht im Kurs vertan hat. Die Bildung der Zukunft... liegt diese wirklich in der Digitalisierung?

Jack Ma (Vorsitzender des größten Handelskonzerns der Welt) erklärte, dass bis 2030 ca. 800 Mio. Berufe durch Maschinen ersetzt werden. Deshalb plädiert er dafür, die Bildung in Schulen an die neuen Gegebenheiten anzupassen, indem wir das lehren, was Maschinen nicht ersetzen können. Als Beispiele für neue Lehrinhalte nennt er z.B. Teamworkbildung, Malerei und Kunst, selbstständiges Denken und auch die Werteerziehung.

Bei diesem Gedanken stellt sich für mich die Frage, ob für diese neuen Lehrinhalte wirklich die Digitalisierung von Nöten bzw. ob sie nicht sogar hinderlich ist.


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