Dienstag, 7. Januar 2020

HyperMind

Was ist das?

HyperMind ist ein intelligentes Schulbuch, das im Moment am Deutschen Forschungsinstitut für künstliche Intelligenz (DFKI) und der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern entwickelt wird. Es wurde erstmals 2017 auf der Computermesse CeBIT in Hannover vorgestellt und soll auf Tablets angeboten werden. 

Wie funktioniert es?

Mithilfe von Eyetracking-Technik werden Blickbewegungen von Schüler*innen erkannt und im nächsten Schritt analysiert. Das soll Lernschwierigkeiten aufzeigen und dabei helfen, Schüler*innen individuell zu fördern. Die individuellen Blickdaten, die mithilfe des Eyetrackings analysiert werden, werden gesammelt, um daraus das Leseverhalten der Kinder zu analysieren. Um dies zu ermöglichen, muss der Eyetracker zunächst kalibriert werden. Dazu wird er an den Desktop oder den Rand des Tablets befestigt, um Bilder vom Auge zu machen.

Da der Eyetracker lediglich Aufmerksamkeitsdaten repräsentieren kann, steht nun die Idee im Raum, zusätzlich eine Wärmebildkamera einzusetzen. Diese könnte die kognitive Belastung des Lesers erfassen und erkennen, ob ein Kind unter- oder überfordert ist. HyperMind kann dann im nächsten Schritt darüber entscheiden, ob Materialien zum Fordern bereitgestellt werden und wie diese aussehen müssen. 

Gibt es eine Möglichkeit, um Lernprozesse noch genauer zu ermitteln?

Derzeit überlegen die Professoren, die Technik mit Pulssensoren (ähnlich wie bei Fitnessarmbändern) zu erweitern, um zusätzliche Stressfaktoren zu messen und das Ergebnis noch besser zu bestimmen. 

Was sind die Schwächen des intelligenten Schulbuchs?

Im Moment ist die Robustheit des Eyetrackers und dessen Praktikabilität für den Unterrichtseinsatz noch sehr eingeschränkt. Schüler*innen dürfen sich nur wenig bewegen, was besonders für Kinder sehr schwierig ist.

Was ist der aktuelle Stand des Projekts?

Vor einiger Zeit wurde der „HyperMind Builder“ entwickelt. Dieser ermöglicht es Lehrkräften, eigene Materialien in einem System hochzuladen (ein Arbeitsblatt, in dem Bereiche definiert werden können, um Zusatzinformationen wie Videos oder Grafiken einzublenden).

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