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Freitag, 29. März 2013

Initiative gegen Google Glass


Diese Brille sieht nichts Rosarot


Von Bernd Graff - "Noch sind die Dinger gar nicht draußen. Aber der zum Voll-Nerd konvertierte Bild-Chefredakteur Kai Diekmann hatte sich in seiner Sommerresidenz in Silicon Valleyals Tester beworben: "Ich sehe soviel besser damit aus!", twitterte er wie andere auch unter dem Hashtag #idihadglass, und siehe da!, er wurde erhört. So lief es Gründonnerstag über die Agenturen." weiterlesen

Mittwoch, 27. März 2013

Wikipedia allerorten

[Foto: iStock_000016206307X]
Kaum ein Thema wird im Rahmen dieses Blogs so intensiv behandelt wie Wikipedia. Vor einem Jahr haben wir im Rahmen eines Projekts eine Serie mit 9 Postings zur Online-Enzyklopädie veröffentlicht, die dann als neues Kapitel "Wikipedia verstehen" in das Online-Lehrbuch zum Web 2.0 eingegangen ist. Seither wurden drei weitere Seminararbeiten zu Wikipedia und den Wikipedianern erstellt:

Nun hat die Bundeszentrale für politische Bildung (www.bpb.de) ein umfangreiches Online-Dossier rund um die Wikipedia veröffentlicht. Dort werden viele Themen behandelt, die in den genannten Beiträgen ebenfalls thematisiert werden, es gibt aber auch zahlreiche andere und ergänzende Aspekte. Der Besuch lohnt sich...

Dienstag, 26. März 2013

Die Wikipedianer

Wie funktioniert das System Wikipedia? Diese Frage lässt sich technisch relativ einfach beantworten. Es erklärt jedoch nicht, wie eine Freiwilligen-Community ein derartiges Angebot aufbauen und mit gleichbleibender Qualität betreiben kann. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist sicherlich die Wikipedia-Community, die „Gemeinschaft der Wikipedianer“. Den meisten Nutzern von Wikipedia ist diese Gemeinschaft fremd, da bisher vielleicht das Interesse oder auch das Wissen gefehlt haben, um sich Informationen über die Wikipedianer zu verschaffen. Da es sich bei den aktiven Wikipedianern um eine relativ kleine Minderheit handelt, verglichen mit der Masse der passiven Wikipedia-Nutzer, soll im folgenden Text der Frage nachgegangen werden: Wer sind eigentlich „die Wikipedianer“?

Definition Wikipedianer 

Wikipedianer sind zunächst freiwillige und aktive Mitarbeiter, die mit einem Nicknamen registriert sind oder auch unangemeldet mitarbeiten als sogenannte IPler. Ein „wirklicher“ Wikipedianer hat mindestens zehn Bearbeitungen getätigt.
Die Aufgaben von Wikipedianern bestehen darin, Artikel anzufertigen, diese zu überprüfen, grammatische Fehler aufzudecken und ihre eigenen Beiträge stetig zu verbessern. Das Prinzip der Freiwilligkeit garantiert jedem Wikipedianer die Art und Weise, wie er an diesem Projekt mitarbeiten möchte (vgl. Stöcklin 2010, S. 49).

Statistisches über Wikipedianer 

Die Zahlen, Statistiken, Diagrammbalken oder Kurven sind seit dem Beginn des Wikipedia-Projekts stetig gestiegen und somit ein kennzeichnendes Erfolgsmerkmal. Weiterhin ist festzuhalten, dass kein kommerzielles Großunternehmen so offen seine Zahlen über sein Wachstum preisgibt wie Wikipedia. Auf der Seite Wikipedia: Statistik kann jeder einen genauen Einblick erhalten. Das dargelegte Zahlenmaterial ermöglicht eine genaue Detailanalyse, die die Entwicklung von Wikipedia transparent und nachvollziehbar macht. Im Folgenden wird diese Statistik herangezogen, um der Frage nachzugehen: Kann uns die Wikipedia-Statistik auch Auskunft geben über die Anzahl der User? (vgl. Schulz 2007, S. 105f.)

Wie viele User hat Wikipedia? 

Wie viele Menschen arbeiten an der deutschsprachigen Wikipedia mit? Diese Frage lässt sich auf den ersten Blick mit dem Link Kurzstatistik im gleichnamigen Abschnitt beantworten. Die aufgerufene Seite liefert Zahlenangaben zu elementaren Indikatoren: aktuelle Anzahl der Seiten, Gesamtzahl der Seiten in der Datenbank, Anzahl der Seitenbearbeitungen insgesamt und schließlich auch die Anzahl der registrierten User und Administratoren. Im März 2013 hatte Wikipedia Deutschland laut eigener Statistik 1.614.953 registrierte User (Wikipedia/Spezial: Statistik 2013) – eine phänomenale Zahl, die jedoch auch hinterfragt werden muss.

Hierbei ist festzuhalten, dass die genannte Zahl auch eine Menge Gelegenheits- oder Ein-Mal-Editoren beinhaltet sowie auch nicht mehr aktive User und Account-Inhaber, die zwischenzeitlich gesperrt sind. Ein weiterer Aspekt, der die Zahl von 1.614.953 relativieren kann, ist die Tatsache, dass es eine beträchtliche Anzahl von Nutzern gibt, die mit mehreren Accounts angemeldet sind. Die Wikipedia-Community spricht hier von sogenannten „Sockenpuppen“, deren genaue Anzahl nicht festgestellt werden kann (vgl. Schulz 2007, S. 106).

Ein Einblick in das Benutzerverzeichnis macht auch deutlich, dass es unzählige Unsinn-Accounts gibt, die sicherlich keinen Beitrag zur Vermehrung von freiem Wissen leisten. Folgende Nicknamen können diese These bestätigen: Dieselcrew kapituliert, lesen, los schneller Jungs, gutes neues Jahr auch noch (Schreibweise der Nicknamen orthografisch bereinigt) (Wikipedia/Spezial: Benutzer 2013). Es ist an dieser Stelle auch anzumerken, dass IPler in gar keiner Weise berücksichtigt werden und somit in der Statistik nicht ihren Platz finden. All die genannten Faktoren führen dazu, dass es keine aussagefähige Zahl zu den registrierten Usern auf Wikipedia gibt.

Aus diesem Grund könnte der Schwerpunkt auf die aktiven Benutzer gesetzt worden sein, die auch in der Statistik von Wikipedia aufgeführt sind. Es handelt sich hierbei um Benutzer, die in den letzten 30 Tagen Bearbeitungen getätigt haben. Im März 2013 sind dies 23.586 aktive Benutzer (Wikipedia/Spezial: Statistik 2013). Bei der Sichtung der dazugehörigen Mitgliederliste werden die jeweiligen Benutzer aufgelistet mit der Anzahl der Aktionen in den letzten 30 Tagen. Bei genauerer Betrachtung dieser Mitgliederliste entsteht ein durchwachsenes Bild, da es Benutzer gibt, die in den letzten 30 Tagen nur eine Aktion – sprich Bearbeitung – getätigt haben oder im Extremfall 4834 Aktionen (Wikipedia/Spezial: Aktive Benutzer 2013). Diese Tatsache lässt sich zum einen dadurch erklären, dass die Bearbeitung eines Kommafehlers als eine Aktion gezählt wird. Zum anderen haben beispielsweise Administratoren die Aufgabe, Artikel zu löschen, und diese Löschvorgänge werden auch als Aktion gezählt. Auch diese Herangehensweise liefert kein befriedigendes Ergebnis.

Eine weitere Möglichkeit, die Zahl der „aktiven Benutzer“ einzugrenzen, ist die Schwerpunktsetzung bei der Statistik auf die Zahl der Sichter. Um Sichter zu werden, müssen vorab bestimmte Kriterien erfüllt werden. Zunächst einmal gibt es passive und aktive Sichter, die in der Wikipedia-Statistik zusammengefasst werden. Die Einteilung hängt beispielsweise von der Dauer der Registrierung oder den getätigten Bearbeitungen ab – ein aktiver Sichter muss 60 Tage registriert sein und 300 Bearbeitungen vorweisen. Ein passiver Sichter muss nur 30 Tage registriert sein und 150 Bearbeitungen vorweisen. In der Wikipedia-Statistik sind diese zwei Gruppen zusammengefasst und die damit verbundene Zahl beträgt 13.358 Sichter (Wikipedia/Spezial: Statistik 2013).

Mit diesen Ausführungen soll verdeutlicht werden, dass für Wikipedia nicht die Zahl der registrierten Benutzer zählen sollte, sondern die Zahl der Benutzer, die aktiv mitarbeiten und somit das Projekt voranbringen. Aus diesem Grund erscheinen die 1.614.953 (Wikipedia/Spezial: Statistik 2013) registrierten User, verglichen mit der Zahl der Sichter, in einem anderen Licht. Letztendlich kann keine genaue Zahl genannt werden, aber die Auseinandersetzung mit dem Thema registrierter Benutzer hat gezeigt, dass Wikipedia am Ende von einer vergleichbar kleinen Gruppe getragen wird.

Wer sind die Wikipedianer? 

Wer sind diese Wikipedianer? Zunächst einmal ist festzuhalten, dass die Benutzernamen der Wikipedianer keine geschlechterspezifischen Merkmale oder ein Binnen-I enthalten (vgl. Schulz 2007, S. 108). Somit könnte dies als ein Indiz verstanden werden, das belegt, dass die Mitarbeit von Frauen in Wikipedia nicht so stark ausgeprägt ist. Wikipedia Deutschland verweist bei der Geschlechterverteilung auf eine Online-Umfrage des Psychologischen Instituts der Universität Würzburg im Jahr 2005. Danach sind 88 % der Befragten männlich und 10 % weiblich (Online-Befragung Universität Würzburg April 2005). Es handelt sich hierbei um eine nicht repräsentative Erhebung, da der Datensatz zu klein war. Jedoch kann dies als Ansatzpunkt verstanden werden, der zum Nachdenken anregen kann. Weiterhin haben die Würzburger Untersuchungen zutage gebracht, dass 51 % der befragten Wikipedianer Singles sind, 27 % in einer festen Partnerschaft leben und 15 % verheiratet sind (ebd.). Die Analyse des Beschäftigungsverhältnisses zeigte zudem auf, dass 42,5 % der teilnehmenden Wikipedianer vollzeitbeschäftigt sind, gefolgt von Studenten (25,5 %), Teilzeit arbeitenden (10,4 %), Ruheständlern (9,4 %), Schülern (6,6 %) und Arbeitslosen (4,7 %). Die Alterserhebungen zeigen im Jahr 2005 ein Durchschnittsalter von 33 Jahren (plus/minus 13) (ebd.). Die interne Altersumfrage von Wikipedia aus dem Jahre 2010, an der 1262 Mitglieder teilnahmen, kommt auf ein Durchschnittsalter von 34,3 Jahren (Wikipediastatistik/Soziologie/ Erhebungen 2010). Interessant sind hierbei auch die Wissensgebiete, die die Wikipedianer in einer Selbsteinschätzung angaben. Die aufgeführte Infografik (Abbildung 1) zeigt ein weit gefasstes Wissensgebiet, welches die Vielzahl der unterschiedlichen Artikel widerspiegelt.


Abbildung 1: Die Wikipedianer nach Wissensgebieten
(Wikipedia:Wikipedianer/nach Wissensgebieten 2010)
Weiterhin macht die Erhebung deutlich, dass die Orientierung an wissenschaftlichen Fachrichtungen stark ausgeprägt ist und dies möglicherweise auch Rückschlüsse auf den Bildungsabschluss der Wikipedianer geben könnte.

Die Benutzerseiten in Wikipedia 

Die bisherigen Fakten über die Wikipedianer sind von der Statistik dominiert und liefern damit keine konkrete Antwort auf die Frage, wer die Menschen hinter der Statistik sind. Aus diesem Grund sind die Benutzerseiten eine wichtige Anlaufstelle, um weitere Auskünfte über die einzelnen Wikipedianer zu bekommen.

Die Benutzerseiten ermöglichen den Wikipedianern eine Plattform zur Selbstdarstellung, die von jedem eingesehen werden kann, auch von nicht-registrierten Lesern. Zudem verfügt die Benutzerseite über eine Diskussionsseite, auf der persönliche Nachrichten und Kommentare durch andere Benutzer hinterlassen werden können. Weiterhin lassen sich jegliche inhaltliche Veränderungen der Benutzerseite nachverfolgen, da die Versionsgeschichte eingesehen werden kann. Dieser Aspekt ermöglicht es, den individuellen Werdegang eines Benutzers und eventuell die damit verbundenen Einstellungen zu Wikipedia zu rekonstruieren. Grundsätzlich steht die Gestaltung der Benutzerseite jedem Benutzer frei, jedoch gibt es auch hier Regeln, die zu beachten sind:

„Die Gestaltungsfreiheit der Benutzerseite hat Grenzen. Verletzungen der Wikiquette, persönliche Angriffe, Urheberrechtsverletzungen, Beleidigungen, den Ruf der Wikipedia schädigende oder strafbare Inhalte sind nicht zulässig. (…) Exzessive Selbstdarstellungen, die nichts mit der Aktivität in Wikipedia zu tun haben, Werbung und Publikation von längeren Texten ohne Wikipedia-Bezug sind ebenfalls nicht im Sinn des Projektes und daher unerwünscht.“ (Wikipedia/Hilfe: Benutzernamensraum 2013)

Hierbei ist zu erwähnen, dass nicht nur Regeln aufgeführt werden, sondern auch Tipps und Hilfestellungen für die Gestaltung der eigenen Benutzerseite:

„Manche Leute schreiben darin Kurzbiografien (vgl. dazu auch Hinweise auf Wikipedia: Anonymität), andere führen eine Liste der Artikel, an denen sie mitgearbeitet haben, notieren ihre Gedanken zur Wikipedia oder kopieren nützliche Vorlagen hinein und verwenden die Benutzerseite so als eine Art ‚Werkzeugkiste‘.“ (ebd.)

 Eine typische Benutzerseite (Abb. 2):

Abbildung 2: Benutzerseite auf Wikipedia
(Wikipedia/Benutzer: Morten Haan)
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine typische Benutzerseite Auskunft über soziodemografische Daten (Namensangaben, Geschlecht, Alter, Beruf), Informationen über den Weg zu Wikipedia, Angaben zum Aufgabenfeld in Wikipedia und Angaben über die geschriebenen Artikel beinhaltet (vgl. Stegbauer 2009, S. 286). Was die Wikipedianer wirklich über sich preisgeben, ist im Detail sehr unterschiedlich. Fest steht jedoch, dass sich die Babelboxen fest etabliert haben. Diese sollten zu Beginn des Projekts andere Wikipedianer über die Muttersprache und weitere Sprachkenntnisse informieren. Die registrierten Benutzer setzen die Babelboxen nun kreativ ein, sodass ein kurzer Blick auf diese vielfältige Informationen über den jeweiligen Benutzer geben kann. Die Boxen informieren nicht nur über die Sprachkenntnisse, sondern auch über die regionale Herkunft, Hobbies, politische und weltanschauliche Präferenzen.

Treffen der Wikipedianer 

Die Wikipedianer tauschen sich nicht nur über das Internet aus, sondern auch im „real life“. In vielen Großstädten haben sich regelmäßige Stammtische von Wikipedianern etabliert. Das erste weltweite Treffen von Wikipedianern fand am 23. Oktober 2003 in München statt (Wikipedia: Treffen der Wikipedianer). Meistens ist es so, dass die jeweiligen Treffen monatlich stattfinden. Der Wikipedia-Terminkalender (ebd.) informiert über das jeweilige Datum und den damit verbundenen Ort. Die Treffen sind öffentlich, sodass auch „Frischlinge“ teilnehmen können. Interessant wäre hierbei auch zu erfahren, wie sich die Treffen auf die weitere Mitarbeit der Teilnehmer auswirken. Der Soziologe Christan Stegbauer hat sich mit diesem Sachverhalt auseinandergesetzt und die Auswirkungen des erstens Treffens auf die weiteren Aktivitäten untersucht.

Abbildung 3: Die Wirkung des ersten Treffens auf die weitere Mitarbeit
(Stegbauer 2009, S. 251)
Abbildung 3 zeigt, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen dem mehrmaligen Treffen und der Mitarbeit besteht. Die Vermutung liegt nahe, dass die mehrmaligen Treffen und die damit verbundenen persönlichen Bekanntschaften sich motivierend auf die jeweiligen Wikipedianer auswirken. Viele Teilnehmer strengen sich wahrscheinlich auch mehr an, um in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden und damit ein höheres Ansehen in der Rangordnung zu bekommen. Die Darstellung macht auch deutlich, dass die Teilnehmerzahl nach dem ersten Treffen stark absinkt und am Ende nur eine kleine Minderheit übrig bleibt, die zu den weiteren Treffen erscheint. Dies zeigt sich daran, dass beim ersten Treffen 497 Personen teilnehmen und dieser Wert dann auf 21 Teilnehmer absinkt. An dieser Stelle kann nur gemutmaßt werden, warum die Teilnehmerzahl so rapide abnimmt. Neulingen kann es nicht immer gelingen, in den Kreis der untereinander bekannten Wikipedianer aufgenommen zu werden. Dies kann bedeuten, dass nicht jeder Teilnehmer bei einem solchen Treffen Anschluss findet und eventuell auch durch das Fachsimpeln eingeschüchtert wird.

Resümee 

Es gibt keine eindeutige Antwort auf die Frage: „Wer sind die Wikipedianer?“ Fest steht, dass die Wikipedia-Community stark durch Männer dominiert ist, die einen akademischen Background besitzen. Weibliche Wikipedianer sind, wie aus der Statistik hervorgegangen ist, stark unterpräsentiert. Daher ist es wünschenswert, dass eine Lösungsstrategie ausgearbeitet wird, die eine höhere Beteiligung von Frauen fördert. Die statistischen Auswertungen über die Wikipedianer sind nur von begrenzter Aussagekraft. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich mit einzelnen Wikipedianern auseinanderzusetzen und ihre Benutzerseiten zu analysieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es nicht „den Wikipedianer“ gibt. Die Wikipedianer sind ein Kollektiv verschiedener Individuen, die durch das Projekt Wikipedia zueinander gefunden haben. 

Literatur 

Stegbauer, Christian (2009): Wikipedia: Das Rätsel der Kooperation. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.

Stöcklin, Nando (2010): Wikipedia clever nutzen - in Schule und Beruf. Orell: Füssli Verlag AG.

Schuler, Günther (2007): Wikipedia Inside. Münster: Unrast Verlag.



Montag, 25. März 2013

Lektüreempfehlung: John Naughton

In praktisch allen guten Büchern rund um das Web findet John Naughtons 2011 erschienenes Buch "From Gutenberg to Zuckerberg. What You Really Need to Know About the Internet" lobende Erwähnung. Nun habe ich endlich Zeit gefunden für die Lektüre. Und in der Tat handelt es sich um ein hervorragendes Buch, das vor allem um folgende fünf "big ideas" kreist:

1. Um das Internet verstehen zu können, muss man eine historische Perspektive einnehmen und in langen Zeiträumen denken (beginnend mit Gutenberg).

2. Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen Web und Net, der in seiner Bedeutung für das Verständnis beider Phänomene entscheidend ist.

3. Disruption gehört wesentlich zum Internet, ist gleichsam der Sinn von dessen Architektur. Das Internet versteht man am besten als Maschine zur Ermöglichung von Überraschungen. Eine solche Überraschung mit herausragender Bedeutung war das World Wide Web, eine andere beispielsweise Napster und das file-sharing.

4. Das Internet kann im vorherrschenden ökonomischen Bezugsrahmen nicht angemessen verstanden werden, da es im Internet nicht - wie in der Ökonomie - um knappe Güter geht. Vielmehr ist das Internet von Überfluss und Verschiedenartigkeit gekennzeichnet. Den besseren Bezugsrahmen bietet deshalb die Ökologie. Sinnvoll wäre also, vom Ökosystem Internet zu sprechen.

5. Das Internet bringt eine neue Qualität an Komplexität mit sich, mit der wir erst umzugehen lernen müssen. Das führt unter anderem dazu, dass wir unsere Institutionen neu erfinden müssen.

Schön zusammengefasst findet man diese Grundthemen des Buches auch in dem folgenden rund 18-minütigen Interview mit dem Autor:

Sonntag, 24. März 2013

361 Grad Respekt: Videowettbewerb gegen Ausgrenzung

Noch bis 1.4. läuft dieser Wettbewerb. Im Rahmen des Projekts sind unter anderem schon die folgenden Videos produziert worden (für uns einschlägig ist vor allem das Video zu Cybermobbing):
Es gibt einen eigenen YouTube-Kanal und eine Website mit Unterrichtsmaterialien zum Herunterladen.