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Samstag, 30. April 2022

Wo ist Goldi? - Medienkompetenz für Kinder per Spiele-App

Medien- und Digitalkompetenz sind in der digitalen Transformation unserer Gesellschaft von immenser Wichtigkeit. Kinder benutzen digitale Endgeräte, weswegen es unabdingbar ist, ihnen den sicheren Umgang mit digitalen Medien bereits früh zu vermitteln.

Das Bayrische Staatsministerium für Digitales hat eine App namens „Wo ist Goldi?“ entwickelt, die Kindern Medien- und Digitalkompetenz näherbringen soll. Die Kinder können auf spielerische Art und Weise die verschiedenen Gefahren der digitalen Medien erleben. Die Handlung des Spiels ist in verschiedene Kapitel aufgeteilt und in jedem einzelnen Kapitel werden verschiedene Gebiete rund um das Thema digitale Medien angesprochen. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass die App auch ohne Internetverbindung funktioniert und auch keine Internetverbindung zum Laden der Spielstände benötigt wird.

Die Digital- und Medienkompetenz der Menschen früh zu fördern, ist besonders in Zeiten von Desinformationen (Fake News), Filterblasen und Echokammern wichtig. Doch oft ist es schwer herauszufinden, wie genau man diese Kompetenzen am effektivsten vermitteln kann. Der Ansatz des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales, Kindern diese Kompetenzen spielerisch per App zu vermitteln, scheint ein Schritt in die richtige Richtung zu sein, und eventuell können die Kinder sich für die Inhalte sogar mehr motivieren als im Frontalunterricht, da Spiele-Apps schließlich Spaß machen.

Ich persönlich befürworte dieses Projekt sehr, und wer sich noch mehr über dieses Thema informieren möchte, der kann sich die Pressekonferenz zum Launch der App angucken.

Ein Führerschein für alle

https://www.medienfuehrerschein.bayern/mediabase/pdf/MedienkompetenzKleinsten_modul_129.pdf.

Wir alle beginnen frühstens mit 14 Jahren damit, Erfahrungen zu sammeln, wie es in einer Fahrschule zugeht. Egal ob Mofa-, Roller-, Auto- oder der Motorradführerschein, die Lernenden müssen sich Wissen aneignen, um mit diesen Maschinen anschließend umgehen zu können und zu dürfen. Die Stiftung Medienpädagogik in Bayern hat sich offenbar dieses Struktursystem zunutze gemacht und ein pädagogisches Konzept ausgearbeitet, womit bereits Kleinkinder in frühen Jahren Erfahrungen im Umgang mit Medien und technischen Geräten sammeln können. 

Ganz im Sinne der Verantwortung, die neuen Generationen in die Gesellschaft zu integrieren, sollen hier Kinder bereits im Kindergarten Medien kennenlernen. Um den Gefahren, die im Internet lauern, begegnen zu können, sollen sie einen "Medienführerschein" machen, um ebenso wie die Autofahrer sicher auf den Straßen des Webs unterwegs zu sein. 

Das Land Bayern misst der Medienkompetenz einen hohen Wert bei und definiert diese Fähigkeit heutzutage als unabdingbar. Daher gilt es, die Kinder so früh wie möglich darauf vorzubereiten. Oftmals steht hier jedoch die große Frage im Raum, wie man das denn anstellen möchte. 

Das Konzept des Medienführerscheins gibt den Pädagogen und Fachkräften detaillierte Hilfestellungen und Praxistipps, wie das gelingen kann. Dabei soll dies nicht allein Verantwortung der Lehrenden sein, sondern ebenfalls die der Eltern. Das Material gibt Tipps, wie man diese mit ins Boot holen und sie an der Medienerziehung ihrer Kinder teilhaben lassen kann.

Ich finde, ihr solltet auf jeden Fall mal einen Blick reinwerfen, denn dieses Konzept kann ebensogut in anderen Klassenstufen angewendet werden.

Freitag, 29. April 2022

Junait – Soziales Netzwerk im Klassenzimmer

Das 2016 von planpolitik herausgebrachte Spiel Junait bietet LehrerInnen der Primar- und Sekundarstufe die Möglichkeit, ihrer Klasse sicher und handlungsorientiert das Thema "Soziale Netzwerke" näherzubringen. Ziel des Planspiels ist es, SchülerInnen zwischen 8 und 12 Jahren sowohl die Möglichkeiten als auch die Gefahren von Sozialen Netzwerken in einem sicheren Rahmen zu zeigen.

Im Spiel wird den SchülerInnen die grundlegende Funktionsweise Sozialer Netzwerke nähergebracht, indem sie in einem fiktiven Netzwerk selbst Profile anlegen und untereinander Freundschaften knüpfen. Darüber hinaus müssen sich die SchülerInnen während des ca. 90-minütigen Spiels auch mit Bots, Werbeanzeigen und Datenschutzverordnungen auseinandersetzen. In Junait auftauchende Problematiken können auf diese Weise spielbegleitend im Unterricht thematisiert werden.

Mehr Informationen zum Spiel unter verbraucherbildung.de.

Donnerstag, 28. April 2022

This face does not exist // Dieses Gesicht gibt es nicht

"Die Augen sind das Tor zur Seele" - sagt man. Aber auch sonst ist das Gesicht eines der Körperteile, das wie kaum ein anderes gehegt, gepflegt und geschmückt wird. Völlig logisch, denn der erste Eindruck, den wir von anderen Menschen haben, wird maßgeblich vom Gesicht bestimmt! Zudem können wir inzwischen sogar "mit unserem Gesicht bezahlen" - zumindest wenn wir es dazu nutzen, unser Handy zu entsperren.

"Ein Blick sagt mehr als tausend Worte". Auch deshalb stören viele Menschen beispielsweise die Sozialen Medien oder auch der Mund-Nasen-Schutz (kurz: Maske), da sie diese Blicke, die feine Mimik, zunehmend unsichtbar machen. Das Gesicht ist also wichtig, wenn nicht sogar identitäts- oder persönlichkeitsstiftend!

Im Jahr 2019 ging eine Website namens this-person-does-not-exist.com online und hat ziemlich für Wirbel gesorgt. Es ist nämlich dem Grafikkarten-Hersteller NVidia gelungen, einer künstlichen Intelligenz anzutrainieren, realistische und neue, eigentlich nicht existente Gesichter zu schaffen. Das ganze Projekt sollte lediglich dabei helfen, die Performanz der Grafikkarten zu verbessern. Die Ergebnisse sind beeindruckend - auch wenn es immer noch Bildfehler gibt. Wenn man jedoch nicht genau darauf achtet, fallen diese inzwischen kaum mehr auf - die künstliche Intelligenz hat bereits viel dazugelernt.

Quelle: 28.04.2022 von www.this-person-does-not-exist.com; eigene Zusammenstellung
 
Die Ergebnisse sind aber auch beängstigend, denn sie zeigen, dass wir zusehends in einem Zeitalter ankommen, in dem man nicht einmal mehr den eigenen Augen trauen kann. So müssen sich beispielsweise Bot-Armeen nun nicht einmal mehr bei Profilen von existierenden Menschen bedienen...
 
Wer sich selbst testen will, kann das unter whichfaceisreal.com tun. Hier werden jeweils ein echtes und ein von der künstlichen Intelligenz erzeugtes Gesicht nebeneinandergestellt. Die Aufgabe: erkennst du das echte?

Quelle: Screenshot 28.04.2022 von www.whichfaceisreal.com

Medien für Einsteiger - Arbeitsmappe der bpb

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat im Februar 2022 für Pädagogen und Lehrkräfte eine Arbeitsmappe mit dem Titel "Medien für Einsteiger" mit Arbeitsblättern ab Klassenstufe 8 herausgegeben. Auf insgesamt 36 Arbeitsblättern bietet das Arbeitsheft einen Querschnitt durch die Welt der Medien in vier Kapiteln. Hier werden Inhalte wie Medien und ihre Grundlagen, ihre Nutzung und ihre Herausforderungen aufgegriffen. Diese Arbeitsmappe kann sowohl online als pdf heruntergeladen als auch kostenlos über die Webseite bestellt werden: https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/bpb_TiU_Medien_f_Einsteiger_web.pdf.