Schon vor dem Web 2.0 war es nicht einfach, Medienkompetenz zu definieren, geschweige denn zu lehren, aber immerhin ging es um einen relativ klar abgrenzbaren Bereich, nämlich die Medien. Das waren Fernsehen, Radio, Zeitungen oder Zeitschriften, in ihnen gab es Bilder, Karikaturen oder Infografiken. Diese Medien sollte man nutzen und kritisch beurteilen können.
Mit dem Web 2.0 sind nun aber Medien- und "reale" Welt unauflöslich ineinander verwoben. Facebook gehört zum Alltag und nimmt damit eine andere Position ein als die "klassischen" Medien. Wie andere Web 2.0-Plattformen (YouTube, Flickr etc.) wird es überhaupt erst durch die Nutzung zu einem Medium. Damit lässt sich Medienkompetenz nicht mehr sinnvoll von anderen Bereichen abgrenzen und ufert zu einer "allgemeinen Lebensbewältigungskompetenz" aus.
Früher wurden Medien von Medienmachern gemacht. In aller Regel waren das Profis, hinter denen große Verlage standen. Heute sind alle Produzenten. Diese Liste an Umbrüchen ließe sich noch fortsetzen. Medienkompetenz (falls dieser Begriff noch Sinn ergibt) spiegelte sich damit in allen im Lauf des Semesters behandelten Themen wider:
- Google und andere Suchmaschinen und -hilfen professionell nutzen
- webbasiertes Wissensmanagement (Umgehen mit der Informationsflut u.a.)
- Wissensmanagement mit RSS
- Googles Geschäftsmodell
- Facebooks Geschäftsmodell
- Datenschutz
- Urheberrecht
- Cybermobbing
- Lernen 2.0 (Änderung der Lehrerrolle, praktischer Einsatz von Web-Tools im Unterricht etc.)
- Wikipedia verstehen
- Wirtschaft 2.0 (virales Marketing, Transparenz etc.)
Die Frage drängt sich auf: Gibt es einen Unterschied zwischen Bildung und Medienkompetenz? Wir freuen uns über Kommentare...
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