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Freitag, 28. Februar 2014

Faszination Facebook- was bedeuten Soziale Netzwerke für den Unterricht?


Am 4. Februar 2014 feierte Facebook seinen 10. Geburtstag. Schon seit 10 Jahren ist die Seite „facebook.com“ online. Anfangs war die neue Seite für Studenten der Harvard Universität gedacht. Mit der Zeit konnten immer mehr Universitäten auf die Seite zugreifen - aber nur, wenn sie eine E-Mail-Adresse mit der Domainendung „.edu“ hatten. Wegen dieser Hürde, die bis September 2006 galt, wurde das Soziale Netzwerk nur in den Vereinigten Staaten genutzt.
Das ursprüngliche Konzept von Facebook.com war, das College-Jahrbuch, in dem Bilder der Studenten zu sehen waren, durch eine digitale Plattform zu ersetzen. Später wurde diese Schritt für Schritt zu einer interaktiven Kommunikationsplattform erweitert (vgl. Alby 2008, S. 105). Mittlerweile gehören 1,23 Milliarden Menschen zu den Facebooknutzern, die über alle Kontinente miteinander verbunden sind. Auch in Deutschland ist Facebook inzwischen das Soziale Netzwerk Nummer 1. Jung und Alt nutzen Facebook. Trotzdem sind viele Eltern und Lehrer skeptisch gegenüber Facebook, ja boykottieren diese Plattform sogar. Das bringt mit sich, dass viele Pädagogen einen wichtigen Teil der Realität ihrer Schüler ignorieren und ihn nicht in den Unterricht integrieren (vgl. Burger 2013, S.7).

Faszination Facebook – die Attraktivität Sozialer Netzwerke für Jugendliche

Facebook – und du bist nie mehr allein
Sich in einem Sozialen Netzwerk anzumelden und es zu nutzen, ergibt nur dann Sinn, wenn man möglichst viele seiner Kontakte durch das Netzwerk erreichen kann. Je mehr Teilnehmer durch ein Netzwerk erreichbar sind, desto mehr steigt der Druck, selbst Teil dieses Netzwerkes zu sein. Wer einmal das weltweite Vernetztsein genossen hat, will dies nicht mehr missen (vgl. Köhler 2012, S. 14-15). Facebook kennt keine Grenzen: Ob vom Smartphone, Computer oder aus dem Internetcafé, von überall aus kann man mit vielen Freunden chatten, Nachrichten senden und lesen. Für Facebook-Nutzer sind E-Mails kaum noch wichtig. Außerdem sorgt Facebook für Unterhaltung durch Links, Videos und die neuesten Fotos der Freunde. Facebook – und dir wird nie wieder langweilig.

Sich präsentieren und begutachtet werden
Spieglein, Spieglein an der Wand… Jeder Benutzer kann seine eigene Person so darstellen, wie er es gerne möchte. Er hat eine weitreichende Kontrolle über seine Außendarstellung. Vor allem im Jugendalter, in dem viele Teenager auf der Suche nach ihrer Identität sind, ist es attraktiv, das eigene Profil zu bearbeiten und sich zu überlegen, wie man sich präsentieren will. Außerdem ist es auf Facebook auch möglich, andere Profile zu begutachten und somit ein Stück weit durch das private, digitale Schlüsselloch anderer Menschen zu spähen (vgl. Burger 2013, S. 27).

Flucht aus der realen Welt
Es gibt für Jugendliche heute weniger Experimentierräume als früher. Jugendliche haben einen meist straff organisierten Alltag und wenig Räume und Möglichkeiten, die sie unabhängig von den Eltern entdecken und erleben können. Soziale Netzwerke bieten somit einen autonomen Handlungsraum. Der User selber entscheidet, welche Information über sein Leben angezeigt werden sollen und welche nicht. Er entscheidet auf Facebook beispielsweise, ob sichtbar sein soll, wie seine Geschwister heißen oder ob er in der virtuellen Welt lieber die Verlinkung „Bruder“ oder „Schwester“ für einen guten Freund vornimmt. Er kann sich in Chatgruppen mit Gleichaltrigen stundenlang unterhalten – ohne dass die Erwachsenen zuhören und ohne rund um die Uhr Ratschläge von Anderen bekommen.

Gefahren in Facebook

Datenmissbrauch
Sicherlich ist nicht allen Facebooknutzern bewusst, welche Tragweite ihre Aktivitäten bei einer Benutzerzahl von 1,23 Milliarden Menschen auf Facebook inzwischen haben können. Es macht Spaß, von vielen Menschen von überall her Feedback zur eigenen Person zu bekommen. Doch dadurch besteht die Gefahr, dass zur Selbstdarstellung unbedacht zu viele Informationen über die eigene Person preisgegeben werden. Beweis für manch fragliche, aber auch recht amüsante Posts ist die Internetseite www.lamebook.com, die damit wirbt, die lustigsten und „lahmsten“ Kommentare aus Facebook gefunden zu haben, welche anonymisiert zum Besten gegeben werden.

Diese Beiträge mögen dem einen oder anderen extrem erscheinen, doch wie sieht es mit den scheinbar unbedenklichen Inhalten und Angaben aus? Aussagen wie „Bin drei Wochen verreist“ erleichtern einen Einbruch in der Wohnung. Lebensgewohnheiten potentieller Opfer können einfach studiert werden. Aber nicht nur Kriminelle profitieren von den persönlichen Angaben in Facebook. Facebook ist wie eine digitale Visitenkarte einer Person, die von externen Interessierten und Arbeitgebern eingesehen werden kann. Zum Beispiel kann allein eine Analyse der Freundesliste auf Facebook einiges über eine Person und das Umfeld, in der sie sich bewegt, aussagen. Dabei ist der Begriff „Freund“ ein weitgedehnter Begriff, der auch flüchtige Bekannte mit einbezieht. So lässt sich leicht herausfinden ob sich jemand beispielsweise vermehrt im Rockermilieu aufhält. In den USA wird berichtet, dass es Credit-Scoring-Mechanismen gibt, die eine Kreditvergabe von gerade solchen Freundeskreisanalysen auf Facebook abhängig macht. Wer mit vielen Menschen auf Facebook befreundet ist, die finanzielle Probleme haben, könnte es folglich schwer haben, einen Kredit zu bekommen (vgl. Köhler 2012, S. 90).

Generell muss mit externen Zugriffen auf Bilder und Daten gerechnet werden. Der Betreiber der Plattform darf auf die Inhalte der Nutzer zugreifen und diese eventuell für kommerzielle Zwecke nutzen. Darauf wird in den Datenverwendungsrichtlinien hingewiesen.

Cybermobbing
Eine weitere Gefahr, die oft mit Sozialen Netzwerken in Verbindung gebracht wird, ist Cybermobbing oder auch „Cyber-Bullying“. Von Cybermobbing spricht man, wenn Menschen im Web bedroht oder bloßgestellt werden. Cybermobbing ist sozusagen das Mobbing des 21. Jahrhunderts. Charakteristisch ist, dass das Mobbing zum Teil gezielt, absichtlich, systematisch und lang andauernd geschieht. Jugendliche meinen oft, dass sie auf Seiten wie Facebook in einem Raum sind, den niemand kontrolliert. Jugendlichen muss somit klar gemacht werden, welche Auswirkungen Cybermobbing haben kann und dass es im Ernstfall auch strafbar ist. Mehr zu dem Thema findet sich hier auf diesem Blog.

Scheinidentität
Zum einen kann es eine Faszination ausüben, in eine Scheinwelt zu flüchten, jedoch kann gleichzeitig auch die Gefahr bestehen, dass nicht mehr zwischen realer und virtueller Welt unterschieden werden kann. Das Web bietet die Möglichkeit, nach Frustration, Demütigungen oder anderen schlechten Erfahrungen in der Realität in eine virtuelle Welt abzutauchen und unter einer Scheinidentität unterwegs zu sein. Die eigene Beliebtheit wird in der Scheinwelt an der Anzahl der Facebookfreunde und Likes festgemacht. Aufgrund der Reaktionen auf die Scheinidentität kann sich ein Benutzer unter Umständen nicht mehr realistisch selbst einschätzen

Sucht
Facebook kann süchtig machen. Es handelt sich dabei nicht um eine körperliche Sucht wie bei Alkohol und Nikotin, sondern ist vielmehr als eine psychische Abhängigkeit zu beschreiben. Viele Jugendliche und Erwachsene überprüfen jede Minute zwanghaft ob sich etwas Neues auf Facebook getan hat. Ein Facebook-Süchtiger verbringt die meiste Zeit seines Tages auf Facebook und lässt eventuell wichtigere Aufgaben stehen und liegen. Die Sucht ist dem Betroffenen meistens nicht bewusst. Weitere Hinweise, wie man eine Facebook-Sucht konkret erkennen kann, und eine Art Selbst-Check finden sich hier.

Facebook in der Schule und im Unterricht

Es hilft nicht, sich den Sozialen Netzwerken ganz zu verschließen und eine Abwehrhaltung einzunehmen. Gerade in der Schule sollten Soziale Netzwerke sinnvoll eingesetzt und ein angemessener Umgang mit ihnen vermittelt werden. Wenn dies nicht geschieht, besteht die Gefahr, dass sich Jugendliche in ihrer Freizeit unreflektiert in den Sozialen Netzwerken tummeln und eventuell Informationen einstellen oder Texte posten, die sie später bereuen. Wie und wo kann Facebook einen Platz im Unterricht haben? Zum einen kann das Thema Facebook behandelt werden als Beitrag einer grundlegenden Vermittlung von Medienkompetenz, zum anderen können Elemente von Facebook in den Unterricht integriert werden oder konkret mit der Plattform gearbeitet werden, um die Lernprozesse zu unterstützen (vgl. Wampfler 2013, S.109). Konkrete Ideen finden sich am Ende des Beitrags. Generell muss sich die Schule oder die Lehrkraft im Einzelnen überlegen, ob der Einsatz von sozialen Medien in der jeweiligen Situation wirklich sinnvoll ist und einen Mehrwert bringt. Zunächst soll nun aber überlegt werden, inwiefern von Facebook als Kommunikationsplattform in der Schule Gebrauch gemacht werden kann.

Interne Facebookseiten und offizielle Facebookschulseiten
Weil viele Lehrkräfte selbst von Facebook begeistert sind, erstellen einige von ihnen eigene klasseninterne Gruppen, um Klasseninformationen auszutauschen. Studienrat Thorsten Burger warnt davor, Facebook als schulinterne organisatorische Kommunikationsplattform zu nutzen. Auch als Lernplattform sollte Facebook nicht verwendet werden, denn ein Kommentar und Post erreicht unter Umständen nicht nur die interne Gruppe und kann somit zur Gefahr werden. Die Lehrkraft sollte mit ihren Schülerinnen und Schülern über Facebook sicherheitshalber nicht kommunizieren. Zudem ist die Verwendung von Sozialen Netzwerken für die dienstliche Bearbeitung personenbezogener Daten, unter welche zu dienstlichen Zwecken dienende Kommunikation zwischen Schülern und Lehrkräften gehört, generell von Seiten des Kultusministeriums Baden-Württemberg verboten. Weiteres zu dem Thema der Lehrer- und Schülerkommunikation auf Facebook findet sich hier. 

Burger ermutigt jedoch zu offiziellen Schulseiten. Diese sollte statisch sein, das heißt, dass sie Kommentare und Rückmeldungen ausschließt. Aber es kann Kontakt über die Seite aufgenommen werden. Eine Schulseite kann gleichzeitig auch Aktivierungspotential haben. Schülerinnen und Schüler können sich engagieren, können die Seite verwalten und brauchen dazu keine besonderen Informatikkenntnisse (vgl. Burger 2013, S. 39- 41). Zum anderen können Schülerinnen und Schüler in der Zukunft über Verbindungen zu Freunden und Freundinnen auf Facebook die Schule wahrnehmen. Auf Veranstaltungen können mehr Menschen als auf einer regulären Schulhomepage aufmerksam gemacht werden. Entsprechende „Likes“ auf der Seite können zu einem positiven Image der Schule beitragen (vgl. Wampfler 2013, S.135-136).

Facebook zur Vermittlung von Medienkompetenz
Abgesehen von der aktiven Nutzung der Plattform Facebook können Soziale Netzwerke an verschiedenen Stellen im Unterricht behandelt werden. Ziel kann es dabei sein, das Unbewusste bewusst zu machen. Dies könnte so aussehen:

1. Thematisieren
In einem ersten Schritt können die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Erfahrungen mit Facebook schildern, um die Klasse dort abzuholen, wo sie steht. Dafür könnte zum Beispiel die Unterrichtsskizze vom Blogbeitrag „Facebook in der Schule“ verwendet werden. Diese Unterrichtsskizze enthält eine Befragung zu den Sozialen Netzwerken, die sich zur ersten Thematisierung und als Einstieg eigenen würde. Im Deutschunterricht wäre Lektürearbeit möglich, um Schülerinnen und Schüler beispielsweise auf das Problem Cybermobbing in Facebook aufmerksam zu machen. Eine passende Lektüre wäre: „Geil, das peinliche Foto stellen wir online!“ von Florian Buschendorff. Zur Thematik Cybermobbing kann zusätzlich der Film „Homevideo“, der schon auf dem Blog thematisiert wurde und sich mit der gleichen Thematik beschäftigt, verwendet werden. Für die Problematik der Scheinidentität eignet sich das Buch „Ich habe schon über 500 Freunde“ .

2. Sensibilisieren
Eine Sensibilisierung geht Hand in Hand mit einer Problematisierung von Sozialen Netzwerken. Den Schülerinnen und Schülern soll bewusst werden, dass bei einem naiven Umgang mit Facebook gewisse Gefahren drohen. Das, was zunächst reizvoll erscheint, nämlich einen eigenen Handlungsraum zu haben, ist kein Raum, in dem alles erlaubt ist. Es muss ein verantwortungsvoller Umgang mit Facebook erlernt werden. Schülerinnen und Schüler müssen Schritt für Schritt begreifen, wie im sozialen Netz kommuniziert wird. Statt mit erhobenem Zeigefinger sollte dieses Sensibilisieren Schüler dazu bewegen, sich zu diesen Themen ihre eigene Meinung zu bilden.

3. Informieren und Aufklären
Bei diesem Schritt soll Unwissenheit beseitigt werden. Das Thema Facebook kann an dieser Stelle rational bearbeitet werden. Hier könnten beispielsweise einmal die erwähnten Datenverwendungsrichtlinien genauer untersucht werden, wie die Plattform Facebook arbeitet, wie sie sich finanziert. Denkbar wäre es, unterstützend im Informatikunterricht Facebook unter dem Aspekt Datenschutz zu behandeln. Es könnte anfangs ein Fragenkatalog erstellt werden und dann in einer Gruppenarbeit versucht werden, Antworten auf die Fragen zu finden. Bei diesem Schritt stehen Chancen und Gefahren gleichzeitig im Mittelpunkt. Gemeinsam könnte abschließend eine Checkliste zum Datenschutz in Sozialen Netzwerken erarbeitet werden, zum Beispiel zu den Profilangaben, Privatsphäre-Einstellungen oder dem Definieren von Freundeskreisen. Zu den Privatsphäre-Einstellungen gibt es Tutorials von www.watchyourweb.de. Außerdem können an einem Elternabend die Eltern genauso über die Probleme im sozialen Netz sensibilisiert und informiert werden. Die meiste Zeit verbringen die Jugendliche auf Facebook, wenn sie zuhause sind. Allein die Eltern können den Umgang ihrer Kinder mit dem Sozialen Netzwerk beobachten und darauf eingehen. Eltern könnten an diesem Abend ermutigt werden, selbst ein Profil anzulegen und als „Freund“ der Kinder einen Einblick zu bekommen, was das Kind veröffentlicht. Eine weitere Möglichkeit ist es, sich die Plattform von den Kindern erklären zu lassen. Dadurch können die Eltern auf natürlichem Weg einen Einblick in das Profil ihrer Kinder bekommen und erkennen, inwieweit sich das Kind auch mit der Problematik von Privatsphäre und Datenschutz beschäftigt hat. Das Kind ist hierbei der Überlegene, der dem Elternteil Einblick in seine Welt verleiht, wenn Facebook nicht bereits zur Welt der Eltern gehört.

4. Beraten
Unter diesem Punkt werden schließlich konkrete Tipps zum Umgang mit Facebook vermittelt. An dieser Stelle würde es sich eignen, Experten einzuladen. Während die ersten drei genannten Schritte eher präventive Maßnahmen darstellen, ist der abschließende Punkt einer konkreten Beratung eher als Krisenintervention oder Maßnahme nach einer Deeskalation konkreter Krisenfälle in der Schule anzusehen.

Ziel des Thematisierens, Sensibilisierens, Informierens /Aufklärens und gegebenenfalls Beratens wäre es, dass Schülerinnen und Schüler in Zukunft reflektiert und bewusst eine Plattform wie Facebook nutzen und dabei Hintergrundwissen und Problembewusstsein haben (vgl. Burger 2013, S. 54-58).

Eine fertige Unterrichtseinheit über Soziale Netzwerke, die zur Unterstützung der genannten Schritte eingesetzt werden kann und an einen verantwortungsvollen Umgang mit Sozialen Netzwerken heranführen will, findet sich beispielsweise unter www.klicksafe.de. Die Unterrichtseinheit kann hier heruntergeladen werden. Außerdem gibt es auch von der Bundeszentrale für politische Bildung eine Unterrichtseinheit, die sich ähnlich wie Klicksafe mit den Gefahren und Risiken von Sozialen Netzwerken beschäftigt und die Schülerinnen und Schüler für einen kompetenten Umgang mit  Facebook schulen will.

Integration von Elementen aus Facebook in den Unterricht
Die Faszination Facebook lässt sich auch für den Deutschunterricht nützen. Hier könnte eine Aufgabe sein, einen informativen Post für eine offizielle Facebookseite zu schreiben, in dem die Merkmale eines klassischen Berichts enthalten sein müssen (vgl. Burger 2013, S. 67-70). Oder wie wäre es, wenn die Schüler die Rolle einer literarischen Figur einnehmen sollen und in ihrer Rolle twittern oder Statusmeldungen in Facebook schreiben (vgl. Wampfler 2013, S.165)? Zum Beispiel: Was hätte Karl aus Friedrich Schillers Räuber gepostet, wenn er damals schon Facebook gehabt hätte?

Im Fremdsprachenunterricht können soziale Medien genutzt werden, um authentische Eindrücke über aktuelle Länderthemen zu gewinnen, und folglich auch in diesem Fach hilfreich sein. Zuletzt kann Facebook genauso auch gesellschaftswissenschaftliche Fächer bereichern. Die Schülerinnen und Schüler könnten zum Beispiel die Aufgabe bekommen, die Fanseiten von Politikern zu erforschen, um sich über die politische Parteilandschaft zu informieren. Eine weitere Option wäre es, verschiedene Meinungen über aktuelle Themen durch verschiedene Kommentare herauszufinden und zu sammeln (vgl. Burger 2013, S. 70-76).

Ausblick


Es mag zwar viele Gefahren und Probleme geben, die Soziale Netzwerke wie Facebook mit sich bringen können, aber sie sind inzwischen aus der (kommunikativen) Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler nicht mehr wegzudenken - und das darf in der Schule nicht ignoriert werden. Aufgabe jeder Schule sollte es sein, durch eine ansprechend gestaltete, gut gepflegte und offizielle Seite in Facebook präsent zu sein. Außerdem sollte die Faszination von Facebook aufgegriffen und unter dem Stichwort Medienkompetenz thematisiert werden. Die Jugendliche sollten für Probleme sensibilisiert und vor einem naiven Umgang gewarnt werden. Darüber hinaus sollten Schülerinnen und Schüler gut über die Plattform informiert und aufgeklärt sein. Die Faszination Facebook kann zudem im Unterricht genutzt werden, indem einzelne Elemente gezielt in den Unterricht integriert werden oder die Plattform selbst für den Lernprozess, wie beispielsweise im Fremdsprachenunterricht, eingesetzt wird. Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, Soziale Netzwerke zu nutzen, und ich bin der Überzeugung, dass sich in Zukunft gerade in der Schule noch neue Wege auftun werden, durch soziale Medien den Lernprozess zu unterstützen. Vielleicht wird ja auch schon bald ein anderer Dienst auftauchen, von dem alle ähnlich fasziniert sind wie von Facebook. 

Literatur 

Alby, T.  (2008): Web 2.0 - Konzepte, Anwendungen, Technologien. 3. Aufl., Hanser Verlag, München. 
Burger, T. (2013): Social Media und Schule. Klasse 5-13, AOL-Verlag, Hamburg. 
Dewitz, D. (2012): Facebook Gefahren: Darauf müssen Sie achten! Abgerufen am 19. Februar 2012 unter: http://www.computerbild.de/artikel/cb-Ratgeber-Kurse-Internet-Datenschutz-Facebook-Tipps-Tricks-Gefahren-6974010.html 
Focus online (2014): 11 Fakten zu 10 Jahren Facebook – Ein soziales Netzwerk verändert die Welt. Abgerufen am 12. Februar 2014 unter http://www.focus.de/digital/internet/facebook/11-fakten-zu-10-jahren-facebook-ein-soziales-netzwerk-veraendert-die-welt_id_3588392.html 
Fuhs, B. / Lampert C. / Rosenstock R. (Hrsg.) (2010): Mit der Welt vernetzt. Kinder und Jugendliche in virtuellen Erfahrungsräumen. Kopaed, München. 
Gerhards, M. / Klinger W. / Trump T. (2008): Das Soziale Web aus Rezipientensicht: Motivation, Nutzung und Nutzertypen. In: Zerfass, A. / Welker, M. / Schmidt, J. (Hrsg.): Kommunikation, Partizipation und Wirkungen im Social Web. Grundlagen und Methoden: Von der Gesellschaft zum Individuum, Herbert von Halem Verlag, Köln. 
Köhler, T. R. (2012): Die Internet Falle. Google+, Facebook, Staatstrojaner - Was Sie für den sicheren Umgang mit dem Netz wissen müssen, Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt am Main. 
Stadermann, M. (2011): Schülerinnen und Lehrpersonen in mediengestützten Lernumgebungen. Zwischen Wissensmanagement und sozialen Aushandlungsprozessen, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. 
Trepesch S. (2010): Vernetzt und zugemailt. Jugendliche bei Facebook & Co., Tectum Verlag, Marburg. 
Wampfler, P. (2013): Facebook, Blogs und Wikis in der Schule. Ein-Social-Media-Leitfaden. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen.

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