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Freitag, 6. Mai 2016

Nomophobie - die Angst, nicht erreichbar zu sein

Eine neue Krankheit geht um, eine anscheinend weit verbreitete in unserer Gesellschaft. Eine, die entdeckt wurde und nun ihr Unwesen treibt. Eine, die uns noch nicht so richtig bewusst ist. Es ist eine Art Angst, eine Phobie. Nein, nicht die Phobie vor Spinnen, vor der Dunkelheit oder vor engen Räumen. Es ist die Angst, nicht erreichbar zu sein für seine Mitmenschen. Ohne den kleinen Alleskönner – unser Smartphone – geht es nicht mehr. Das soll eine Krankheit sein? Zumindest wird diese Angst oder auch Sucht – genannt Nomophobie – derart beschrieben.

Leidest du an Nomophobie?

Auf einer Gesundheitsseite bin ich auf eine Auflistung von Fragen gestoßen, mit deren Hilfe festgestellt werden kann, ob man an dieser Sucht leidet – mach den Test!


1. Sie kommen auf der Arbeit an und haben Ihr Handy auf dem Küchentisch zuhause vergessen. Was tun Sie?
a. Eine E-Mail an Bekannte schreiben, um ihnen mitzuteilen, Sie seien heute nur per Festnetz erreichbar
b. Achselzucken und erstmal einen Kaffee holen
c. Sie erleben einen mentalen Zusammenbruch 

2. Sie kommen zu früh zu einem Treffen mit Freunden.
a. Sie nehmen eine Zeitung und lesen
b. Sie schauen sich die anderen Leute an
c. Sie suchen einen Ladeplatz für Ihr Handy und checken Ihre Nachrichten 

3. Es ist toll, mit Freunden zusammen zu sein. Wenn Sie sich treffen, dann:
a. Nutzen Sie die Gelegenheit zu Klatsch und Tratsch
b. Sie sprechen über Beziehungen, Urlaube und Ihre Zukunftspläne
c. Jeder guckt auf sein Handy und Sie kommentieren sich gegenseitig Ihre Status-Updates 

4. Sie gehen zu einem Musikkonzert.
a. Sie genießen die Musik. Es ist toll, die Künstler aus der Nähe zu sehen
b. Sie tanzen mit Ihren Freunden und holen sich ab und zu einen Drink
c. Sie sehen alles über das Display Ihres Smartphones, während Sie das Konzert aufnehmen, um es später bei Youtube einzustellen 

5. Sie checken regelmäßig, ob:
a. Ihnen keine Essenreste zwischen den Zähnen stecken
b. Ob Ihre Brieftasche noch da ist
c. Den Empfang Ihres Smartphones und ob es neue Nachrichten oder Status-Updates gibt 

6. Welches der folgenden Geräte schalten Sie NIEMALS aus?
a. Ihren Fernseher
b. Ihr Radio
c. Ihr Smartphone 

7. Bevor Sie abends das Licht ausmachen
a. Kuscheln Sie sich ein mit einem guten Buch
b. Kuscheln Sie mit Ihrem oder Ihrer Liebsten
c. Tauchen Sie ein in die Welt der sozialen Netzwerke

[Die Liste stammt von folgender Seite: http://www.bachblueteninformation.at/info/phobie/7-anzeichen-dafur-ob-man-unter-nomophobie-leidet.htm]

Ist die Auswahl c) die Antwort auf die meisten oder gar alle dieser Fragen? Dann liegen Symptome für Nomophobie vor, über die man sich dringend Gedanken machen sollte. Denn dann kann die derart enge Beziehung zum Smartphone unter Umständen krankhaft sein bzw. werden. Nichts ist mehr möglich ohne den kleinen Alleskönner. Der Autor des Artikels, aus dem dieser Test entnommen wurde, schlägt sogar vor, „sich [dann] professionelle Hilfe zu holen“. Denn das Smartphone ist zwar extrem praktisch, jedoch verführt es leicht zu übertriebener Nutzung, die schnell in einer psychologischen Abhängigkeit enden kann (vgl. Ring).

Was genau ist Nomophobie? Warum dieser Begriff?

Der Begriff „beschreibt die Angst davor, über das Smartphone nicht erreichbar zu sein. [Er] stammt aus dem englischsprachigen Raum und ist die Abkürzung für ‚No-Mobile-Phone-Phobia‘“ (Tschesnokowa 2013). Somit kann gesagt werden, dass Nomophobie die Angst ist, kein Smartphone bei sich zu haben, folglich nicht kontaktiert werden zu können und somit womöglich etwas Wichtiges zu verpassen.

Es ist sicherlich ein irgendwie komisches Gefühl, wenn man sein Mobiltelefon mal aus Versehen zu Hause gelassen hat und nicht wie gewohnt einen Online-Artikel während der Fahrt in der Bahn lesen oder ganz spontan checken kann, wann der nächste Bus kommt, und in ständigem Kontakt mit anderen sein kann. Aber kann hier überhaupt klar zwischen Krankheit und Gewohnheit unterschieden werden? Bin ich dann also schon von dieser neumodischen Krankheit befallen, wenn es sich nicht so wie immer anfühlt, wenn ich mein Smartphone mal nicht den ganzen Tag dabeihabe? Wo fängt die Abhängigkeit an?

Es handelt sich zwar (noch) nicht um eine offiziell anerkannte Krankheit, allerdings sei bekannt, dass der Umgang mit dem Smartphone durchaus suchtähnliche – und somit krankhafte – Symptome hervorrufen kann (vgl. Montag in Braun 2014), zum Teil sogar vergleichbar mit einer Nikotin- oder Alkoholsucht.

Wer ist von dieser Krankheit betroffen?

Anscheinend sehr viele. Nach der „Nomophobie-Studie“ leiden in Großbritannien 66% aller Smartphone-Nutzer an dieser Krankheit (vgl. Ambs/Schmied 2014). In Deutschland sieht es wohl nicht wirklich anders aus. Wie man sich wahrscheinlich schon selbst denken kann, sind besonders Menschen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren betroffen; sie bilden die mit Abstand größte Gruppe der Handysüchtigen.
„Oftmals nehmen Nomophobiker ihre Smartphones sogar mit zur Toilette und ins Bett“ (Tschesnokowa 2013).
Grund für dieses Suchtverhalten zahlreicher Menschen liegt in der Entwicklung der Mobiltelefone.
„Das Smartphone ist für das moderne Individuum zur Lebensfernbedienung geworden und längst haben Gerichte den Weg von der Maschine zum Körperteil bestätigt“ (Ambs/Schmied 2014).
Das Smartphone ist also längst nicht mehr einfach nur ein Handy, mit dem man telefoniert und ab und zu mal eine SMS verschickt. Es nimmt heute eine „Schlüsselrolle im Alltag ein“ (Tschesnokowa 2013); oft nicht nur im privaten Leben, sondern ebenso beruflich, da es eben so einfach und vor allem so schnell geht, mal eben kurz die Nachrichten oder seine Mails zu checken und zu beantworten oder etwas auf der Stelle zu recherchieren. Denn heutzutage muss alles sofort geschehen, sonst ist man schon wieder hinterher.

Nomophobes Verhalten

Wenn die Benutzung des Handys zur Gewohnheit wird, geschieht es sehr oft einfach unterbewusst. Viele Menschen unterschätzen die Zeit, die sie mit ihrem Smartphone verbringen, extrem. Hier ein Video, in dem verschiedene Leute auf der Straße über die Benutzung ihres Smartphones befragt werden. Zum Teil wird deutlich, welch große Rolle es – besonders für die junge Generation – im Leben spielt und eigentlich nicht mehr wegzudenken ist.




In einem Artikel über die Erforschung unseres Handykonsums, die von dem Informatiker Alexander Markowetz von der Universität Bonn geleitet wird, werden erste Ergebnisse aufgezeigt: Alle paar Minuten wird auf das Smartphone geschaut. Und das den ganzen Tag über. „Das muss man sich mal vorstellen: Alle zehn Minuten holt diese Gruppe von Leuten das verdammte Handy aus der Tasche und schaut nach, ob etwas passiert ist“, so Markowetz. Denn permanente Erreichbarkeit ist heutzutage ein absolutes Muss.

Zum Zeitpunkt des Artikels waren leider noch nicht alle Ergebnisse der Untersuchung ausgewertet, jedoch konnte bereits ein Durchschnittswert des Handykonsums der Untersuchten von etwa drei Stunden am Tag ausgerechnet werden. Das Telefonieren mit dem Handy nimmt hier im Schnitt allerdings nur knapp zehn Minuten von dieser Zeit in Anspruch; die einen
telefonieren natürlich mehr, die anderen weniger. Die meiste Zeit geht für Apps wie Whatsapp, Facebook oder Snapchat drauf (vgl. Braun 2014).

Bei ihrer Nomophobie-Studie 2014/2015 werteten Torsten Ambs und Katharina Schmied Ergebnisse aus Befragungen aus und kamen sogar auf einen noch viel höheren Wert:
„Rein rechnerisch wären es jetzt [im Vergleich zum Vorjahr] sogar sechs Stunden, wobei natürlich der Aspekt der Parallelnutzung nicht außer Acht gelassen werden darf“ (Ambs/Schmied 2014).
Sechs Stunden täglich hängen wir also am Handy. Nicht mehr viel und es wäre ein ganzer Arbeitstag.

Auf sein Handy zu schauen, ist in vielen Fällen keine bewusste Entscheidung des Nutzers (vgl. Markowetz in Braun 2014). Oft schauen wir einfach alle paar Minuten, um zu prüfen, ob es etwas Neues gibt. „Also muss es eine Art instinktives Verhalten sein“, so der Informatiker. Deswegen ist es auch schwierig, den Umfang unseres Smartphone-Konsums korrekt einzuschätzen. Diese Aussage unterstützt Markowetz durch einen Vergleich mit dem Rauchen:
„Jeder, der raucht, weiß, dass es schädlich ist. Trotzdem rauchen viele. Und nicht jede Zigarette wird aufgrund einer bewussten, wohlüberlegten Entscheidung angesteckt“ (Markowetz in Braun 2014).

Symptome: Sich-nackt-Fühlen, Phantomvibrieren, Schockzustände

Das sogenannte „Phantomvibrieren“ ist eines der typischen Symptome für Nomophobie.
„Knapp die Hälfte kennt dieses Phänomen und greift entsprechend oft ,ins Leere‘. Ähnlich verhält es sich mit über 56 Prozent aller Befragten, die gelegentlich den Schock ihres Lebens bekommen, weil sie denken, das Handy sei verloren oder gestohlen“ (Ambs/Schmied 2014).
Das ständige Am-Handy-Hängen und Um-einen-herum-nichts-mehr-Mitbekommen (siehe Bild unten), über das sich – vor allem nicht von der jungen, meist betroffenen Generation – oftmals beschwert wird, ist ein weiteres Symptom von Nomophobie; wahrscheinlich das deutlichste.
„Das Smartphone ist immer da. Entweder in meiner Hand oder aber in meinem Bewusstsein" (Markowetz in Braun 2014).
„Über die Hälfte der Befragten fühlte sich nackt, wenn sie ohne Smartphone aus dem Haus gingen. Rund 80 Prozent aller Befragten nahmen es mit auf die Toilette und knapp 90 Prozent nahmen ihr Smartphone mit ins Bett“ (Ambs/Schmied 2014).

Sobald ein Gefühl der Angst oder Unwohlsein beim Gedanken daran, das Handy nicht bei sich zu haben, festgestellt wird, handelt es sich um eine krankhafte Sucht, über die es gilt, sich bewusst zu werden.

Welche Folgen kann Nomophobie haben und wie kann diese Sucht überwunden werden?

Unternehmen klagen über den übermäßigen Gebrauch von Handys und über die daraus resultierende Abnahme der Konzentration und Leistung ihrer Angestellten, da diese von ihrem kleinen Alleskönner „ständig abgelenkt sind“ (Braun 2014). Natürlich gilt dies nicht nur im Berufsleben: Das gleiche gilt auch bei Hausaufgaben und bei der Vor- und Nachbereitung von Vorlesungen an der Hochschule sowie beim Lernen auf Klassenarbeiten.

In einem Artikel (aus dem eben bereits zitiert wurde) über den Informatiker Alexander Markowetz und dessen Ergebnisse der Erforschung unseres Handykonsums wird Nomophobie sogar mit der Sucht nach Nikotin oder Alkohol verglichen.
„So könne ein übermäßiger Konsum zur Vernachlässigung von wichtigen täglichen Aufgaben oder des direkten sozialen Umfelds führen“ (Braun 2014). „Bei Nichtnutzung kann es sogar zu regelrechten Entzugserscheinungen kommen" (Montag in Braun 2014).
Klingt wirklich nach einer ernstzunehmenden Krankheit, die drastische Folgen nach sich ziehen kann. Wie im folgenden Video beschrieben, kann diese "Krankheit" wirklich gefährliche Folgen haben. Beispielsweise, wenn man bei der Autofahrt einfach nicht die Augen vom Display lassen kann. Manchmal kann schon eine Sekunde Unaufmerksamkeit zu einem sehr schweren Unfall führen. Außerdem kann man beispielsweise beim Überqueren einer Straße oder einer Kreuzung schwer zu Schaden kommen, wenn die Augen nicht auf das zu diesem Zeitpunkt eigentlich Wichtige gerichtet sind, nämlich auf die Straße sowie andere Verkehrsteilnehmer.



Wie auch immer wieder in den Medien diskutiert, leidet bei nomophobem Verhalten vor allem das soziale Leben der Betroffenen. Wie im Video beschrieben, greift die Handysucht regelrecht in unser Sozialleben ein und kann uns von den Menschen um uns herum und von unseren realen Beziehungen zu ihnen ablenken. Wenn man darüber genauer nachdenkt, erscheint dies irgendwie komisch, denn mithilfe des Smartphones sind wir ja eigentlich viel besser mit unseren Mitmenschen verbunden, können uns viel besser und vor allem viel öfter und mehr mit ihnen austauschen und sind immer auf dem neuesten Stand. Warum leidet dann also unser Sozialleben? Die persönlichen und realen Beziehungen sind es, die unter diesem Verhalten leiden.

Bekämpfung von Nomophobie

Im Video werden auch Möglichkeiten zur Bekämpfung dieser Krankheit aufgezeigt. In dem bereits vorher angesprochenen Artikel über Markowetz und seine Ergebnisse der Erforschung unseres Handykonsums wird Nomophobie als wirkliche Sucht beschrieben, die manchmal ernsthaft schädlich sein kann. Was würde also helfen? Die offensichtlich effektivste Hilfe ist der Entzug, also einfach kein Smartphone mehr zu haben. Aber geht das heutzutage überhaupt noch?

Tipps gegen die Sucht

Unzählige Internetseiten führen Listen an Tipps und Ratschlägen zur Bekämpfung der Smartphone-Sucht auf, wie zum Beispiel auch die Website phobie-wissen.de, die eine vergleichsweise übersichtliche Anzahl an Tipps aufzählt. Hier einige Punkte, die helfen sollen, sich und seinen Handygebrauch im Alltag kontrollieren zu können:
"1. Setzen Sie sich eine bestimmte Dauer am Tag, wann das Handy an ist, um Nachrichten zu beantworten oder zu telefonieren, ansonsten legen Sie es aus der Reichweite.
2. Die Nachrichten aus der Welt nur aus der Tageszeitung oder Nachrichten entnehmen.
3. Treiben Sie Sport oder Suchen Sie ein Hobby, das auf andere Dinge lenkt.
4. Verabreden Sie sich mit Freunden, gehen Sie ins Kino, tun Sie sich was Gutes, aber lassen Sie das Handy zu Hause.
5. Vermeiden Sie, das Telefon immer bei sich zu haben und setzen Sie es nicht auf den Esstisch."
[aus: http://phobie-wissen.de/phobienliste/nomophobie-die-sucht-nach-dem-smartphone-tipps/]
Der Artikel gibt weiterhin Auskunft, dass es mittlerweile sogar viele Kliniken gibt, „die sich auf die Therapie von der Nomophobie spezialisiert haben“, also eine Art Entzugsklinik für Handysüchtige. „Dort werden bestimmte Ablenkungsmethoden gelernt, wie Atemtechniken und das Erlernen einer neuen Verhaltensweise, die das Verlangen nach dem Handy bändigen.“ Man müsse es aber nicht so weit kommen lassen, wenn die oben genannten Ratschläge befolgt werden. 

Weitere Ansätze zur Bekämpfung

Smartphone-Fasten: Die Fastenzeit von 40 Tagen, die an Ostern endet, wird von vielen Menschen dazu genutzt, um auf etwas zu verzichten, sei es Alkohol, Schokolade oder etwas anderes. Einige versuchen, das Smartphone in dieser Zeit etwas weniger zu benutzen, die meiste Zeit zuhause zu lassen, oder dessen Gebrauch gar komplett zu streichen. Es müssen ja auch nicht gleich ganze 40 Tage sein – ein paar Tage ist für die meisten auch schon eine große Leistung. Am effektivsten scheint eine schrittweise Steigerung des Verzichts oder eigene, feste Regeln, wie zum Beispiel die persönliche Zielsetzung, wenigstens für eine Stunde am Tag das Handy einfach auszuschalten und nicht anzurühren. Natürlich kommt es hier auch auf den jeweiligen Beruf an; denn wenn das Smartphone zwingend zum Job gehört, wäre der Verzicht wohl eher schwierig.

App gegen Handysucht: „Handys müssten eigentlich so gemacht sein, dass sie ein solches [nomophobes] Verhalten verhindern“, stellt Markowetz fest. Der erste Schritt zur Heilung sollte zunächst die Realisierung unseres Smartphone-Konsums sein, was uns oft schwerfällt. Seine selbst entwickelte App namens „Menthal“ kann ein derartiger erster Schritt sein. „Wer Menthal auf sein Handy lädt, lässt zu, dass alles gezählt wird: Wie viel Zeit er im Internet surft. Wie oft er eine SMS schreibt. Wie lange er bei Facebook verbringt“, so der Informatiker. Somit können wir beobachten, wie eng unsere Beziehung zu unserem Smartphone eigentlich ist – in den allermeisten Fällen nämlich viel enger als wir denken.

Hier der Link zu Menthal: https://menthal.org/. Auf der Seite findet man ein kurzes Einführungsvideo mit der durchaus berechtigten Frage am Ende: „Are you in control of your smartphone or is your smartphone controlling you?“ – Diese Frage sollten wir uns alle vielleicht einmal stellen.

Fazit

Markowetz ist der Meinung, dass es Zeit sei für eine neue Handy-Generation. Wie so ein Gerät aussehen müsste, welche Programme es braucht, was es können muss und, vor allem, was es nicht können soll – darüber zerbricht er sich nun mit seinem Team den Kopf.

Wir werden sehen, ob sich in diesem Bereich bald Fortschritte zeigen werden und ob gerade unser Smartphone wirklich dazu verhelfen kann, von ihm wegzukommen. Ein etwas paradoxer Gedanke, aber vielleicht funktioniert es ja. Das Problematische an dieser Art von Sucht ist nämlich, dass wir unser Smartphone eigentlich unbedingt brauchen, wollen wir keine Hinterweltler, sondern mit der Welt verbunden sein. Es gehört zu unserem Alltag, zu unserem Leben. Denn wie Ambs und Schmied in der Auswertung ihrer Nomophobie-Studie betonen: „Kommunikation ist ohne Smartphone nicht mehr denkbar.“ Und da jede neue Technologie immer einer Katastrophe gleichkommt (vgl. Ambs/Schmied 2014), werden wir wohl auch diese Katastrophe überstehen.

Quellen

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