Große Röhrenbildschirme, zwischen denen die Schüler verschwinden, das Klackern der dicken Tastaturen und an der Wand mehrere bunte Plakate. Eines davon wirbt für ein neues, attraktives Handy, das es in mehreren Trendfarben zu gewinnen gibt. Einsendeschluss ist der 31.08.2000. Ganz up to date.
Mehr als eineinhalb Jahrzehnte liegen bereits zwischen damals und heute. Wahrscheinlich erkennen die Kinder und Jugendlichen diese klobigen, dicken Geräte gar nicht mehr als Mobiltelefone. Aber das ist das kleinste Problem. Viel befremdlicher ist es, wenn man weiß, dass junge Schülerinnen und Schüler dort den Umgang mit „neuen“ Medien lernen sollen.
Rund 500 Kilometer nordwestlich in Nordrhein-Westfalen, genauer gesagt in Arnsberg, ist die Welt eine andere. Für die Schülerinnen und Schüler des Franz-Stock-Gymnasiums sind die „neuen“ Medien bereits Alltag. Auf Tablets werden im Deutschunterricht eigene Kurzfilme bearbeitet, in Mathematik visualisiert das Smartphone Parabeln. Damit schaffte es die Schule in zahlreiche Zeitungen und Fernsehbeiträge.
„Der rasanten technischen Entwicklung werden wir durch ein adaptives Medienkonzept gerecht, das die Rolle digitaler Medien beim Lernen sowie in der uns umgebenden Welt stetig hinterfragt und in konkrete Handlungen übersetzt“, lautet die Selbstdarstellung auf der Schulwebsite. Die Schülerzeitung gibt es nur noch in einer digitalen Abwandlung. Die Kinder und Jugendlichen erfahren Neuigkeiten nun auf dem Youtube-Kanal der Schule oder können einen Blick auf Facebook oder Twitter werfen. Soo muss Technik!
Website des Franz-Stock-Gymnasiums: http://www.fsg-arnsberg.de/
Beitrag aus dem heute-journal:
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