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Mittwoch, 28. November 2018

MOOC - Massive Open Online Courses - Universität 2.0!?

Wenn man heutzutage studieren möchte, kommt man nicht mehr daran vorbei, sich über Online-Plattformen in diverse Kurse und Veranstaltungen einzuschreiben. Auch Rückmeldungen zum neuen Semester und das Einsehen in Noten und Leistungen erfolgt via Online-Studienplattform. Aber damit hat sich die Verlagerung des akademischen Lernens ins Internet noch längst nicht erschöpft. Seit 2010 werden an den Hochschulen im In- und Ausland auch vermehrt sogenannte "MOOC" - Massive Open Online Courses, zu Deutsch "Massen-Online-Kurse", angeboten.

Eine Vielzahl der StudentenInnen der PH Ludwigsburg, die Politik studieren, ist bereits mit einer MOOC-Plattform in Berührung gekommen. In den Eingangsseminaren von Herrn Müller haben wir es in Form von iversity https://iversity.org/de, dem Schwesterprojekt der MOOC-Plattform www.iversity.org, bereits kennengelernt. Dort konnten wir Studierende unsere Referat-Handouts hochladen und der Dozent konnte jederzeit Seminarpläne und Aufgaben einstellen.

Das klingt jetzt noch nicht besonders. Das Besondere an MOOC ist, dass Jeder und Jede, der/die sich für ein MOOC interessiert, daran einfach so teilnehmen kann, ohne Zugangs- und Zulassungsvoraussetzungen erfüllen zu müssen. Lehrende und Lernende haben die Möglichkeit, Videos und Lesematerial einzustellen; können in den verschiedenen Foren aber auch Probleme und Fragen miteinander diskutieren.

Lehrende und Lerndende agieren dabei virtuell miteinander. Die MOOC sind in Form von Seminaren und Workshops angelegt.

Welche Vorteile bieten MOOC?

MOOCS sind deshalb vorteilhaft, weil sie keine Gebühren und keine weiteren Voraussetzungen haben; abegesehen vom Internetzugang und Interesse. Es ist sozusagen ein niederschwelliges Angebot und kann auch Lernenden in Ländern des globalen Südens leicht zugänglich gemacht werden, so dass alle LernerInnen weltweit auf Bildung Zugriff haben.

MOOC werden seit 2010 angeboten. Wer nimmt daran teil? Es sind Personen weltweit, die vornehmlich gut ausgebildet und eher jünger sind - < 30 Jahre - darunter sind viele Männer und Berufstätige. MOOC werden überwiegend in der Hochschul- und Erwachsenenbildung eingesetzt.

Nachteilig an den MOOC ist, dass die Lehrenden viel Zeit für die Kursbetreuung, für die Vor- und Nachbereitung aufwenden müssen. Auch der pädagogische Mehrwert ist umstritten, da die wissenschaftliche Grundlage dafür noch weitestgehend fehlt.

Befürworter der MOOC argumentieren auf der methodisch-didaktischen Ebene so, dass das Online-Lernen gewinnbringend und schnell ist. Zudem passen sich MOOC durch Mastery-Learning an den/die Lernende/n an; erst, wenn etwas verstanden wurde, geht es weiter mit dem folgenden Input. Darüber hinaus kann man traditionelle Kursangebote mit mehrmaliger Präsenz im Semester mit blended learning verknüpfen. Schließlich können MOOC die Lernenden bei der Entwicklung von Selbstlernkompetenzen unterstützen.

Neben iversity gibt es im deutschsprachigen Raum noch weitere MOOC-Plattformen:
  • OpenCourse World - Firma IMC AG
  • mooin - FH Lübeck
  • iMoox - österreichische Plattform der Karl-Franzens-Universität Graz und der TU Graz
Literatur 
  • http://www.itdl.org/Journal/Jan_05/article01.htm (Zugriff: 28.11.18).
  • Schulmeister, Rolf, MOOCs - Massive Open Online Courses. Offene Bildung oder Geschäftsmodell? (Münster/New York/München 2013).
  • Treeck, Timo van; Himpsl-Gutermann, Klaus; Robes, Jochen, Offene und partizipative Lernkonzepte. E-Portfolios, MOOCs und Flipped Calssrooms, in: Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (L3T), hg. von Martin Ebner und Sandra Schön (2013).

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