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Donnerstag, 10. September 2020
TED Talk: Art in the age of machine intelligence
Refik Anadol ist ein Medienkünstler, welcher Kunstwerke mithilfe von einem Denkpinsel und Daten als Pigmente erschafft. Unterstützt wird er durch künstliche Intelligenz. Dabei benutzt er architektonische Räume und Maschinen als Leinwände, um diese zum "Träumen" und "Halluzinieren" zu bringen.
Inspiriert wurde er im Kindesalter durch den Film „Blade Runner“. Wo er zum einen durch die, für ihn atemberaubende Zukunftsvision von Los Angelos, als auch durch die Filmszene, wo der Android Rachael erkennt, dass ihre Erinnerungen nicht ihre sind, sondern einem anderen gehörte, zu dieser Vision kam.
Im Jahre 2014 gründete Refik Anadol ein Studio, wo er Architekten, Computer- und Datenwissenschaftler, Neurowissenschaftler, Musiker und Geschichtenerzähler einlud, um seine Vision zu verwirklichen.
Projekt: „Virtual Despictions“:
Sein erstes Projekt war „Virtual Despictions“ eine öffentliche Datenskulptur in San Francisco. Diese soll eine ästhetische Erfahrung in einem lebendigen städtischen Raum darstellt, in dem sie ein fließendes Netzwerk von Verbindungen der Stadt visualisiert.
Projekt: „Wind-Data-Painting“:
Ein weiteres Projekt waren Winddatengemälde, bei dem eine Verknüpfung von menschlichen Sinnen und die Fähigkeit von Maschinen bei Natursimulationen. Dabei nahmen diese die Form visualisierter Gedichte auf, welche auf versteckte Datensätze von Windsensoren basierten. Zusätzlich wurden die Windgeschwindigkeiten, Böen und Richtungen in einem ätherischen Datenpigment umgewandelt.
Projekt: „Archive Dreaming“:
Im Jahre 2017 entdeckte Refik Anadol eine Open-Source-Bibliothek mit Kulturdokumenten durch welche sie ein sogenannte „Archive Dreaming“ entwickelten. Inspiriert durch die Kurzgeschichte "The Library of Babel" des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges.
Bei „Archive Dreaming“ handelt es sich um einen benutzergesteuerten immersiven Raum, bei welchem man riesigen Wissensarchive physisch erkunden kann. Entstanden ist dies durch eine KI, welche 1,7 Millionen Dokumente aus 270 Jahren untersuchte.
Projekt: „Machine Hallucination“:
Bei „Machine Hallucination“ handelt es sich um ein Projekt zur Erkundung von Zeit und Raum. Dabei wurden 100 Millionen Fotografieren der Stadt New York verarbeitet, wodurch es durch die KI möglich ist neue Bilder vorauszusagen, sowie Vergangenheit und Zukunft miteinander für den Betrachter verschmelzen zu lassen.
Projekt: „Melting Memories“:
Die Erinnerungen eines Menschen sind keine statische Erinnerung, sondern eine dauerhaft ändernde Interpretation der erlebten Ereignisse. So war die Idee, dass eine KI die unbewussten und unterbewussten Träume und Erinnerungen visualisieren soll. So konnte mithilfe von KI und dem „Neuroscape Laboratory der University of California“, ein, durch EEG-Daten des Alzheimererkrankten Onkels von Refik Anadol, erzeugte Kunstwerk entstehen, welche die Materialität des Erinnerns darstellte.
Projekt: „Walt Disney Concert Hall Anniversary“:
Dieses Projekt kommt wohl am nächsten an die Anfangsfrage: „Kann ein Gebäude träumen?“
Bei dem Projekt des 100- jährigen Jubiläum der „Walt Disney Concert Hall“ wurden 77 Terabyte Speicher von Archiven der LA Phil und WDCH, welche 100 Jahre zurückgehen gesammelt und mithilfe einer KI und 42 Projektoren an die Fassade des Gebäudes visualisiert, so dass dieses Gebäude „träumen“ konnte.
Auch wenn schon spannende Projekte im Rahmen der Kunst im Zeitalter der KI entstanden sind, denke ich jedoch, dass wir mit dieser Art noch ganz am Anfang der Möglichkeiten stehen.
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