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Dienstag, 13. Juni 2023

TikTok und die Blackout-Challenge

Die Plattform TikTok ist mittlerweile sehr stark in unserer Gesellschaft verbreitet und vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt. Die im Jahr 2016 in China gegründete Plattform bietet eine Bühne für Tanz, Lypsinc und kreative Videos, die sich meist sehr schnell verbreiten. Ob Kochvideos, Haustiervideos, Restauranttipps oder Beauty Videos - für jeden ist etwas dabei und das macht die Platform wahrscheinlich auch so beliebt. TikTok ist mittlerweile die am stärksten wachsende Social Media Plattform und ist aus dem Alltag vieler jungen Menschen gar nicht mehr wegzudenken.

Natürlich zeigen sich auf den ersten Blick auch eventuelle Vorteile. Es entstehen oft lustige Videos, Reisetipps oder Kochrezepte werden geteilt, also sehr positiv und harmlos. Je länger man sich aber mit der Thematik beschäftigt, umso deutlicher wird, dass diese Plattform sehr negative Auswirkungen hat und vor allem bei Jugendlichen und Kindern zu großen Problemen führen kann.

Denn immer häufiger werden etwa Themen wie Sucht und Suizid aufgrund von TikTok oder Mutproben auf TikTok präsent. Ein Beispiel hierfür ist die Blackout-Challenge. Es geht bei dieser Challenge darum, dass man sich filmt, wie man sich die Kehle zuschnürt, und anschließend filmt, wie man wieder zu Bewusstsein kommt. Diese Videos erreichen Tausende Jugendliche, die dann angestiftet werden, es auch zu tun, obwohl sie überhaupt keine Ahnung haben, was sie da tun. Viele Jugendliche sind schon durch diese Challenge gestorben, die jüngsten waren 8 und 9 Jahre alt.

Ich habe mich an dieser Stelle gefragt, warum sich solche Videos überhaupt verbreiten, wieso schaut man sich an, wie andere Kinder ohnmächtig werden? Warum möchte man das nachmachen? Und wieso werden solche Videos nicht gesperrt? Studien zufolge verbreiten sich Videos mit Emotionen, die aufregen, berühren und Wut und Zorn erzeugen, am schnellsten und erreichen die größte Reichweite.

Diese Tatsache sorgt dann natürlich dafür, dass diese Videos auch den Benutzer*innen angezeigt werden, da TikTok seine Nutzer so lange wie möglich auf der Plattform halten möchte. Schaut man sich beispielsweise Videos über bestimmte Challenges an, dann werden einem immer mehr solche Videos angezeigt und der Algorithmus schlägt ganz bestimmte Videos vor. Man verliert sich in einer Welt voller Videos, die es schwer machen, den Realitätsbezug zu bewahren, vor allem für Kinder und Jugendliche, die eigentlich laut Geschäftsbedingungen gar nicht auf dieser Plattform unterwegs sein dürfen.

Denn häufig sind die Kinder einfach noch nicht bereit, um zu verstehen, dass Soziale Medien die Nutzer*innen komplett manipuliert. Diese Tatsache ist ja sogar für Erwachsene schwer greifbar. TikTok kann für diese gefährlichen Konsequenzen zwar nicht verantwortlich gemacht werden, aber es stellt sich trotzdem die Frage, ob es nicht gezielter möglich ist, diesen Algorithmus mit solchen Inhalten zu stoppen. Bis sich jedoch die Regeln auf TikTok verändern, sollten Eltern ganz genau beobachten, ab wann sie ihren Kinder die App TikTok erlauben.

Denn zusätzlich zu den gefährlichen Challenges zeigen sich auf TikTok noch weitere Probleme für Jugendliche. Beispielsweise äußert sich der kalifornische Generalstaatsanwalt Rob Bonta in einer Debatte in den USA, in der es darum geht, ob TikTok nicht komplett gesperrt werden sollte, so:

"Unsere Kinder wachsen im Zeitalter der sozialen Medien auf - und viele haben das Gefühl, dass sie sich mit den gefilterten Versionen der Realität messen müssen, die sie auf ihren Bildschirmen sehen".

Diese Aussage lässt sich definitiv bestätigen. Denn auf TikTok werden überwiegend ästhetische Videos hochgeladen, alles wirkt perfekt und schön. Mit dieser Scheinwelt, die auf TikTok oder generell in Sozialen Media dargestellt wird, schadet man Kindern und Jugendlichen bewiesenermaßen sehr. Es werden häufig Schönheitsideale transportiert, welche bei Jugendlichen verheerende Folgen für die psychische und körperliche Gesundheit hervorrufen.

Denn vielen Jugendliche und vor allem Kindern ist häufig nicht bewusst, dass man sich als Influencer ganz genau überlegt, was man postet, und natürlich darauf achtet, dass alles perfekt, glamourös und ästhetisch wirkt. Da die Videoclips häufig nur einen kurzen Ausschnitt von einem Tag abbilden und der Rest des Tages vielleicht gar nicht schön war, oder das verschiedene Posen oder Fotoshop das perfekte Bild projizieren, ist für viele Kinder nicht greifbar. Sie vergleichen sich mit diesen Darstellungen und so werden Unsicherheiten verstärkt. Diese Problematik wird immer präsenter und viele Länder überlegen, TikTok sogar zu sperren.

Insgesamt zeigt sich, dass die Plattform TikTok höchst problematisch für Jugendliche ist. Damit sich die negativen Auswirkungen dieser App auf Jugendliche reduzieren, ist es wichtig, dass Jugendliche den richtigen Umgang mit Medien lernen, Stichwort digitale Bildung vor allem für junge Kinder. Eltern sollten die Zeit auf dieser Plattform begleiten und zusammen mit den Kindern über ihre Erfahrungen auf dieser Webseite sprechen. Die Kinder müssen diese Plattform nämlich zunächst verstehen, um so die gefährlichen Seiten zu durchschauen. Man muss achtsam sein und die Kinder vor solchen Challenges warnen und sie über die Folgen aufklären.Vielleicht schafft man es so, die Neugier, die natürlich in jedem Kind steckt, so etwas auszuprobieren, zu beruhigen.

Quelle: https://www.zeit.de/2023/17/blackout-challenge-tiktok-jugendliche-tod

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