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Donnerstag, 15. Juni 2023

Wenn Influencer ihre Kinder ausbeuten

Influencer sind in unserer Gesellschaft nichts Unbekanntes. Lifestyle-Influencer teilen unter anderem große Teile ihres Lebens über Social Media im Internet. Teilweise zeigen sie auch ihre Familie und ihre Kinder. Doch was ist, wenn diese Kinder die Hauptattraktion dieser Social Media-Kanäle werden?

Familienblogger wie „Familie Harrison“ und vergleichbare Kanäle teilen auf ihren YouTube-Kanälen unter anderem Videos von ihren Kindern. Dies zeigt oft auch problematische Situationen, wie zum Beispiel Kinder in der Badewanne oder im Pool. Auch in Momenten der Verletzlichkeit, zum Beispiel nachdem sich ein Kind den Arm gebrochen hat und gerade aus dem Krankenhaus zurückkehrt, wird die Kamera gezückt und das Ergebnis medial verwertet.

Durch diese Videoblogs wird der komplette Lebenslauf der Kinder öffentlich gemacht. Nicht nur der Name, sondern auch ihre Schule, Wohnort, Geburtstag und die Persönlichkeit der Kinder werden im Internet preisgegeben. Dies bringt Gefahren mit sich, wie zum Beispiel das missbräuchliche Verwenden der Videos. Das kann durch Pädophile mit entsprechendem sexuellen Interesse an Kindern erfolgen oder auch durch Mobbing, sobald die Kinder etwas älter sind.

Die Klickzahl solcher Videos bewegt sich oft im Millionenbereich. Auch auf TikTok gehen Videos, welche leicht bekleidete Kinder zeigen, viral. Durch diese Klickzahlen bekommen die Eltern Werbeverträge, die ihnen wiederum viel Geld einbringen. Die Familienblogger verletzen somit absichtlich die Privatsphäre ihrer Kinder, um mehr Geld zu verdienen.

In dem Video von MrWissen2go erklärt der Professor für Medienpädagogik Roland Rosenstock, dass die Kinder der Familienblogger durch diese Art von Videos einen emotionalen Missbrauch erfahren. Die Folgen davon sind noch nicht abzuschätzen. Rosenstock erklärt, dass die Erfahrung von Scham wichtig für Kinder sei und dass eben diese oft verletzt wird. Die Folgen davon sind entweder Jugendliche, welche keine Grenzen haben, oder Jugendliche, die gegenüber diesem Gefühl sehr sensibel sind.

Die Intimität und Privatsphäre der Kinder wird verletzt und in der Öffentlichkeit preisgegeben, ohne dass die Kinder widersprechen oder darauf Einfluss nehmen können. Das geschützte familiäre Umfeld, das wichtig für die ungestörte Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist, ist nicht mehr gegeben. Der monetäre Ertrag dieser Handlung kommt den Eltern zugute. Die Kinder müssen mit den resultierenden Problemen, die auch sehr langfristig sein können, selbst umgehen.

Quelle: https://youtu.be/8kESpELLv_U

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