Soziale Medien sind aus dem Alltag von Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Fast alle Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren besitzen ein Smartphone und nutzen das Internet täglich. Vor allem Plattformen wie Instagram, TikTok und Snapchat dominieren ihre Online-Welt. Diese massive Nutzung sozialer Medien stellt jedoch neue Herausforderungen an die Medienkompetenz, die es zu bewältigen gilt.
Jugendliche nutzen Soziale Medien aus unterschiedlichen
Gründen, vor allem aber zur Identitätsfindung und sozialen Orientierung. Sie
vergleichen sich mit anderen, suchen nach Bestätigung und Anerkennung. Likes,
Kommentare und Followerzahlen sind zu wichtigen Währungen geworden, die den
sozialen Stand in der digitalen Welt bestimmen. Das Ganze fördert eine ständige
Selbstdarstellung und ein ständiges Streben nach Aufmerksamkeit.
Ein deutliches Beispiel für die Herausforderungen sind
Mutproben, auch bekannt als "Challenges". Diese Aufgaben, die oft
harmlos beginnen, können schnell gefährlich werden. Ein bekanntes Beispiel ist
die "Ice Bucket Challenge" von 2014, die zwar einen wohltätigen
Hintergrund hatte, aber auch zeigte, wie schnell sich solche Trends verbreiten
können. Zwar gibt es Mutproben schon lange, aber Soziale Medien sorgen dafür,
dass diese eine weitaus größere Reichweite bekommen. Der soziale Druck, an solchen Challenges
teilzunehmen, kann sehr groß sein, besonders in einem Alter, in dem die
Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft eine wichtige Rolle spielt.
Die Förderung von Medienkompetenz ist eine gemeinsame
Aufgabe, die sich auf Jugendliche,
Eltern, Schulen und Plattformbetreiber bezieht. Jugendliche müssen lernen, mit dem Druck der Sozialen Medien
umzugehen. Dabei sind Methoden wichtig, um Gruppenzwang entgegenzuwirken und
die eigene Privatsphäre zu schützen. Eltern spielen eine zentrale Rolle bei der Medienerziehung.
Wichtig ist es, Verständnis zu zeigen und offen über Mediennutzung zu sprechen,
um einen Einblick in die digitale Welt der eigenen Kinder zu erhalten.
Schulen sollten nicht nur strikt mit dem Internet umgehen,
sondern sich auch mehr mit Aufklärungsarbeit beschäftigen. Die Jugendlichen
sollten ermutigt werden, sich kritisch mit den Inhalten auseinanderzusetzen und
eigene Medienkompetenz zu entwickeln. Hierbei könnte man Unterrichtsmaterial
verwenden, mit welchem sich die SchülerInnen eigenständig auseinandersetzen könnten:
https://www.ndr.de/ratgeber/medienkompetenz/Medienkompetenz-Unterrichtsmaterial-fuer-die-Schule,unterrichtsmaterialindex100.html
Plattformen müssen sicherstellen, dass ihre
Beschwerdesysteme leicht zugänglich sind und wirksam arbeiten. Altersgerechte
Inhalte und Filter können dazu beitragen, Jugendliche vor gefährlichen Inhalten
zu schützen. Die Plattformen sollten auch flexibel auf neue Trends reagieren und
ihre Richtlinien entsprechend anpassen.
Die Nutzung Sozialer Medien erfordert ein gemeinsames Engagement, um Jugendliche sicher und kompetent durch die Medienwelt zu begleiten. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten, um eine gesunde und reflektierte Mediennutzung zu fördern.
Quelle: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/medienkompetenz-355/523579/jugend-und-soziale-medien/
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