Meinungsfreiheit ist für uns eine Selbstverständlichkeit. In Zeiten des "Mitmach -Webs" scheint diese Meinungsfreiheit sogar manchmal zu viel zu sein. Hass-Kommentare, Cybermobbing oder Fake können uns dazu bringen zu überlegen: "Wie weit geht Meinungsfreiheit?" Die Diskussion ist in vollem Gange. Die Rede ist von Einschränkungen im Internet. Diese Einschränkungen lassen sich unter dem Begriff Zensur zusammenfassen. Anderswo auf der Welt hat man die Frage nach Meinungsfreiheit längst entschieden. Zensur ist normal, wie diese Karte zeigt.
Auffallend sind vor allem die Staaten im Nahen und Mittleren Osten sowie Asien. Aber auch Länder, die nicht weit von uns entfernt sind, versuchen Mauern im Netz zu bauen. So machte die Türkei in den vergangenen Jahren mehrfach Schlagzeilen, als sie Soziale Netzwerke wie Twitter, Youtube und Facebook sperrte, da dort als rufschädigend empfundene Botschaften über den Premier Erdogan verbreitet worden waren.
Ein aktueller Fall, der immer noch Menschenrechtler und Bürgerrechtsaktivisten beschäftigt, ist der Fall des saudi-arabischen Bloggers Raif Badawi. Er nutzte das Internet, um Politik und den Islam öffentlich zu diskutieren, und wurde dafür zu 10 Jahren Haft und 1.000 Peitschenhieben verurteilt. Seine Frau und die Familie, die sich teils im Ausland befindet, setzen sich nun seit Jahren für Badawi ein. Der Journalist Constantin Schreiber hat für Badawi stellvertretend seine Texte in einem Buch veröffentlicht.
Die Folgen der Online-Zensur sind verheerend, da die Online-Welt das Kommunikationsmittel unserer Zeit ist. Im arabischen Frühling sicherte sie die Kommunikation der Menschen. Bei großen Katastrophen sind die Möglichkeiten der Kommunikation ohne das Internet nicht mehr denkbar. Soziale Netzwerke bieten die Chance, gehört zu werden, und sei es anonym. Aktuelle Entwicklungen, wie beispielsweise negative Erfahrungen, Fragen der Sicherheit (z.B. terroristische Netzwerke) zeigen, dass die Meinungsfreiheit im Internet ein umstrittenes Thema bleiben wird.
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