Die bewusste Mediennutzung bildet nach Dieter Baacke eine der vier Dimensionen der Medienkompetenz. Die Nutzung des Internet als eine aktive Tätigkeit sollte idealerweise kompetent gestaltet sein und reflektiert werden. Doch wie ist das bei Kindern und Jugendlichen, die immer mehr mit Medien in Berührung kommen und sie täglich nutzen? Die Ergebnisse einer Studie der Krankenkasse DAK und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zeigt:
"Knapp ein Viertel der 10- bis 17-Jährigen […] nutzt demnach Social-Media-Angebote […] riskant viel". (Mehr dazu: https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Studie-Social-Media-Nutzung-bei-vielen-Kindern-problematisch,studie1666.html)
Aber nicht nur der zeitliche Faktor der Mediennutzung sollte kritisch gesehen werden, auch die Inhalte, welchen Jugendliche ausgesetzt sind, sind problematisch. Die Nichtregierungsorganisation CeMAS (Center für Monitoring, Analyse und Strategie) dokumentiert seit Jahren Hass, Hetze und Desinformationen in den Sozialen Netzwerken und beobachtet gleichzeitig, dass immer mehr rechtsterroristische Taten von Minderjährigen begangen werden. Auch der Angriff auf einen SPD-Politiker in Dresden vor wenigen Tagen scheint von 17-18-jährigen Tatverdächtigen begangen worden zu sein, die Kontakte in die rechte Szene haben.
Bei der Radikalisierung von Jugendlichen spielen die Medien eine große Rolle, insbesondere die Vernetzung über Messenger-Dienste, Soziale Medien oder Online-Communitys, wie CeMAS zusammenfasst. Online ist die internationale Vernetzung, der Austausch von extremistischem Gedankengut und das Teilen von illegalem Material deutlich einfacher, und sobald man in einer "Bubble" angelangt ist, wird der Austausch mit anderen Meinungen und Ansichten schwerer.
Zwar ist es nicht zweifelsfrei wissenschaftlich belegt, dass allein das Schauen extremistischer Inhalte zu einer Radikalisierung führt, aber dennoch ist es wichtig, die Medienkompetenz von Jugendlichen und besonders eine kritische und reflektierte Mediennutzung zu stärken. Mehr zu dem Thema hier: https://www.zeit.de/digital/2024-05/gewalt-jugendliche-angriff-politiker-soziale-medien-radikalisierung
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