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Donnerstag, 30. Mai 2024

Wie KI das Studium verändert

Mittlerweile ist die Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Alltag der Studierenden allgegenwärtig. Dies zeigt unter anderem eine Umfrage der Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Bei einer Befragung von 2000 Studierenden kam heraus, dass 13 Prozent der Befragten Chatbots häufig, 41 Prozent gelegentlich und 32 Prozent sehr selten nutzen. Die Studierenden nutzen die KI-Tools vor allem zur Recherche, um Verständnisfragen zu klären oder Texte zu erstellen. Gelegentlich wird KI auch bei Studienbewerbungen verwendet.

Aber nicht nur Studierende greifen immer häufiger auf Künstliche Intelligenz zurück, um bei ihren Aufgaben unterstützt zu werden. Auch die Lehrenden der Universitäten und Hochschulen nutzen Künstliche Intelligenz. Diesbezüglich ergab eine Umfrage des Hochschulforums Digitalisierung, dass über 80 Prozent der Mitarbeitenden von 100 Hochschulen ChatGBT für ihre Arbeit verwenden.

Wie reagieren die Universitäten auf diese Entwicklung?

Einige Universitäten und Hochschulen bieten einen eigenen Zugang zu ChatGBT für Lehrende und Studierende an. Dabei ist eine Aufklärung über die Chancen und Risiken der KI essenziell. Sowohl die Studierenden als auch die Lehrenden sollten die Nutzung von diversen KI-Tools stets kritisch reflektieren. Eine Reaktion der TU München auf die KI-Nutzung bei Studienbewerbungen war, diejenigen Bewerber:innen, die für ihren Bewerbungsessay KI nutzten, vom weiteren Bewerbungsverfahren auszuschließen.

Von besonderer Bedeutung sind die Auswirkungen der KI-Nutzung auf wissenschaftliche Arbeiten. Turnitin, ein Internet-basierter Dienst zur Erkennung von Plagiaten, veröffentlichte folgende Daten: Über zehn Prozent von 200 Millionen geprüften studentischen Arbeiten enthielten mindestens 20 Prozent KI-generierten Inhalt. Sechs Millionen Arbeiten enthielten sogar mindestens 80 Prozent KI-generierten Inhalt. Einige Universitäten und Hochschulen reagieren bereits auf diese Fakten.

Beispielsweise müssen Studierende an der Fakultät für Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Prag keine Bachelorarbeit mehr schreiben. Stattdessen hat die Universität ein praktisches Konzept eingeführt. So sollen Plagiate weitgehend verhindert werden. In Deutschland jedoch ist vorerst nicht geplant, dass Bachelorarbeiten und Masterarbeiten ersetzt werden. Ein Grund dafür könnte sein, dass die elementare Kompetenz eines/einer Studierenden, längere Texte durchdenken und konzipieren zu können, bei alternativen Abschlussprüfungen verloren gehen könnte. Allerdings werden Hausarbeiten zum Teil durch andere Prüfungsformen ersetzt. An der PH Ludwigsburg wurden etwa Modulprüfungen, die zuvor in Form von Hausarbeiten absolviert werden mussten, in mündliche Prüfungen überführt.

Zukünftig sollten Universitäten Regeln festlegen, bis zu welchem Grad der Einsatz von KI erlaubt - oder sogar erwünscht - ist und ab wann er als Täuschungsversuch gilt. Denn bisher gibt es keine universitätsweit verbindlichen Regelungen für den Umgang mit KI-Systemen bei der Erstellung von Seminar- und Abschlussarbeiten.

Quelle: https://www.fr.de/wirtschaft/hoersaal-chatbot-kuenstliche-intelligenz-studium-veraendert-ki-zr-93013523.html (zuletzt: 30.05.2024)

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