Ganz vorne weg: Dies ist eine Dokumentation, die sicherlich nicht ganz objektiv beschrieben ist, ganz einfach deshalb, weil ich Teil dieser Gruppe war und hinter jedem Schritt, den wir gemacht haben, stehe. Deswegen ist manches auch mit einem Augenzwinkern zu sehen und nicht mit der wissenschaftlichen Brille. So jetzt geht’s los!
Wie fast jedes Semester bietet Herr Dr. Ragnar Müller an der PH das Seminar „Web 2.0 und Medienkompetenz - Was sollte ich als (Politik-)LehrerIn wissen?“ an. Wie der Titel der Veranstaltung schon verrät, soll hierbei Grundlegendes zur Medienkompetenz beigebracht und auch auf die Chancen und Gefahren des Webs 2.0 eingegangen werden. Für dieses Semester hat sich Herr Müller etwas ganz besonderes überlegt: Wir Studenten sollten nicht nur passiv im Seminar sitzen und uns mit den Informationen „berieseln“ lassen, von denen wir am Ende des Semesters nur noch einen Bruchteil wissen. Der studentische Beitrag in Form einer PowerPoint-Präsentation über ein entsprechendes Thema ist hierbei oft nur Nebensache und die Aufmerksamkeit, die dem Aufwand und der inhaltlichen Aufbereitung eigentlich geschuldet wäre, ist nicht vorhanden. Alles andere als motivationsfördernd, wie man sich sicherlich vorstellen kann. Somit war klar, dass eine Umstellung von Passiv zu Aktiv nötig ist und wirklich alle Seminarteilnehmer gefordert sein müssen. Außerdem sind die studentischen Beiträge teilweise so gut vorbereitet, dass es schade ist, wenn nur sehr wenige sie zu hören bekommen. Zudem ist ein handlungsorientierter Politikunterricht für uns angehende Lehrerinnen und Lehrer sehr wichtig. Das Konzept der Handlungsorientierung im Politikunterricht geht nämlich von der Grundüberlegung aus, dass Politik mehr sein muss als die rein intellektuelle Aneignung von Sach- und Fachwissen, es schließt die Handlungsdimension mit ein.
Aufgrund all dieser Tatsachen schlug Herr Müller vor, einen Informationsabend am Ferdinand-Porsche-Gymnasium in Stuttgart-Zuffenhausen zu planen und durchzuführen. Hier kann man sich einen ersten Eindruck von der schönen Schule verschaffen: http://www.fpgz.de/. Dazu sollten die Eltern eingeladen und über die vielen Chancen und Gefahren des Web 2.0 informiert werden. Im Laufe des Semesters sollten wir die benötigten Informationen erarbeiten und unsere Erkenntnisse an diesem Abend präsentieren. Herr Müller ließ die Seminargruppe entscheiden, ob man dieses Projekt durchführen wolle oder lieber das „klassische“ Seminar bevorzuge wie die Jahre zuvor. Nach kurzer aber reiflicher Überlegung war sich die Seminargruppe einig, sich auf dieses Projekt einzulassen und es auch gleich anzugehen.
Vorbereitung
„Ein Projekt ist ein zeitlich begrenztes Vorhaben, mit dem ein einmaliges Produkt, eine einmalige Dienstleistung oder ein einmaliges Ergebnis geschaffen wird“, so lautet die Definition in einem Projektmanagementbuch. Auch uns war bewusst, dass dieses Semester wie im Fluge vorbeigehen würde und wir die Planungen nicht auf die lange Bank schieben können. Wir überlegten, wie der Abend aufgebaut sein könnte und wie man ihn am besten strukturiert. Herr Müller zeigte uns ein paar Möglichkeiten auf und erklärte zu den einzelnen Themen etwaige Vor-und Nachteile und was man berücksichtigen sollte. Dadurch kristallisierten sich recht früh Favoriten heraus. Wir stellten, dann aber auch schnell fest, dass wir gar nicht alles an einem Abend referieren können, d.h. wir mussten uns von einigen Themen noch verabschieden. Ins Ziel haben es dann folgende drei Themenbereiche geschafft: Facebook & Privatsphäre, Cybermobbing und Rechtsextremismus im Web 2.0.
Jetzt bildeten sich zu den Themen die Gruppen. Aufgrund der Anzahl von Seminarteilnehmern hatten wir drei „Expertengruppen“, die sich mit jeweils einem Thema befassten. Dann wurde es schon etwas schwieriger. Wir mussten uns in der Gruppe auf inhaltliche Aspekte einigen. Dazu mussten wir eine Richtung festlegen: Wollen wir zu den Themenbereichen Allgemeines erklären oder nur auf die Gefahren hinweisen? Inwieweit sollte man die Möglichkeiten und Vorteile erwähnen? Was ist überflüssig bzw. von welchem Kenntnisstand über soziale Netzwerke kann man bei den Eltern ausgehen? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigten wir uns. Wir setzten uns als ersten Meilenstein, dass jede Gruppe eine erste vorläufige Version ihrer Präsentation den anderen Gruppen vorstellt und erste inhaltliche Ideen präsentiert. Im Anschluss soll dann darüber diskutiert werden, was man eventuell anders machen könnte, was auf jeden Fall bleiben sollte und was noch fehlt. Somit waren die ersten groben Planungen abgeschlossen und jede Gruppe arbeitete an der ersten Version.
Schneller als man schauen konnte, gingen wir somit zum nächsten Schritt über: der Präsentation und Analyse der Erstversion. Die erste Gruppe, die sich der „kritischen Jury“, bestehend aus Kommilitonen und Dozent, gegenüberstellen musste, war die Rechtsextremismus-Gruppe. Auf den ersten Blick war es eine gelungene Präsentation, und die Gruppe hat sich sehr gut vorbereitet. Man konnte sehen, dass sich die Gruppe intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hatte und auch wusste, wovon sie spricht. Inhaltlich gingen sie auf die Gefahrenquellen ein, die im Netz lungern. Eine Homepage, die zunächst harmlos erschien, stellte sich später als extrem rassistisch heraus. Sie locken mit Parolen wie „Todesstrafe für Kinderschänder“, denen zunächst viele eine gewisse Sympathie entgegenbringen. Auch gegen Tierversuche für Kosmetik sprechen sie sich aus, allerdings steckt noch viel mehr hinter der Fassade.
Grundsätzlich haben wir uns über den Aufbau einer Präsentation unterhalten. Bevor man nämlich beginnt, eine PowerPoint-Präsentation vorzubereiten, sollte man sich überlegen, ob PowerPoint für den eigenen Vortrag wirklich das beste „Werkzeug“ ist. Ein Referat wird durch den Einsatz dieser Software nicht automatisch besser. Es kann einen Vorteil gegenüber der „klassischen“ Methode mit Folien und Projektor darstellen, z.B. wenn man farbige Fotos, Grafiken, Animationen oder Videos zeigen möchte. Allerdings verführt PowerPoint auch dazu, schnell und unbedacht eine Präsentation „zusammenzuklicken“, die unter Umständen für die Zuhörer eine Zumutung ist und bei der wenig „rüberkommt“ Es gilt also, das Werkzeug PowerPoint mit Bedacht einzusetzen, falls es der Qualität des Vortrags dient. Zwei wichtige Merkmale sind:
Ein guter Vortrag ist eine zusammenhängende „Erzählung“, keine Liste von Stichpunkten. Bei einem guten Vortrag liegt der Schwerpunkt eindeutig auf der mündlichen Darbietung. Die Folien dienen lediglich dazu, Inhalte anschaulich zu machen und dem Zuhörer das Erinnern zu erleichtern. Das bedeutet auch, dass man mit den Folien allein wenig anfangen kann. Sie werden erst durch die mündliche Erklärung sinnvoll.
Ein Guru auf diesem Gebiet ist Garr Reynolds. Er beschäftigt sich damit, worauf es heute bei der Vorbereitung, Gestaltung und Durchführung von Präsentationen ankommt, und ist ebenfalls der Meinung, dass „weniger oft mehr“ ist. Auf seiner Homepage http://www.garrreynolds.com/ gibt es sowohl Informationen über ihn als Person als auch Tipps für gute Präsentationen. Ebenso kann man auf seinem Blog http://www.presentationzen.com/ die neusten Entwicklungen und Tipps verfolgen und auch gute Präsentationen ansehen.
Aufgrund dieser Tatsachen sollte die Rechtsextremismus-Gruppe ihren Vortrag nochmals überarbeiten und ihre Erkenntnisse mehr in eine Geschichte umwandeln, mehr Bilder verwenden und weniger Text abbilden. Die wichtigsten Internetseiten zu den Themen Rechtsextremismus und Rassismus im Web sind: www.hass-im-netz.info: Das neue Informationsangebot zeigt, wie Rechtsextreme das Internet für ihre Zwecke missbrauchen und welche Strategien sie nutzen, um Jugendliche anzusprechen. Die Website klärt über unterschiedliche Erscheinungsformen von Hass im Netz auf, liefert aber auch konkrete Tipps, was jede und jeder Einzelne - ob privat oder im professionellen Kontext - rechtsextremen Hassinhalten entgegensetzen kann. Weitere einschlägige Websites sind www.netz-gegen-nazis.de oder www.no-nazi.net. Lohnt sich, mal einen Blick darauf zu werfen!
Nach der Kritik und den Verbesserungsvorschlägen hatte die zweite Gruppe einen kleinen Wissensvorschuss bezüglich ihrer Präsentation. Die Cybermobbing-Gruppe konnte schon einige Tipps und Tricks anwenden, dennoch gab es einiges zu verbessern. Es sollte noch mehr Text durch Bilder ersetzt werden und die Präsentation noch mehr einer Geschichte ähneln. Dies war bei diesem Thema nicht allzu schwer, da es einige wahre, leider auch sehr traurige Geschichten zu erzählen gab, wie die der Amanda Todd oder Carolina Picchio. Zu der Geschichte von Amanda Todd, gibt es einen Zeitungsartikel von der Welt vom 22.10.2012 http://www.welt.de/vermischtes/article110103789/Der-stumme-Hilferuf-der-Amanda-Todd-15.html. Das Video von ihr, könnt ihr euch unter folgenden Link ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=Au0cemUHTGA.
Wir einigten uns darauf, unseren Vortrag auf Grundlage dieser Geschichte zu erzählen, um somit einen roten Faden zu haben, auf den wir immer wieder referenzieren können. Die Idee, die Geschichte erst als Video ablaufen zu lassen, wurde wieder verworfen, da es viel authentischer ist, wenn sie ein Gruppenmitglied vorliest. Auch die Ergänzung durch Statistiken war sinnvoll, um dem ganzen noch etwas Nachdruck zu verleihen und auch um zu verdeutlichen, wie oft Cybermobbing vorkommt. Wer an dieser Stelle noch mehr über Cybermobbing erfahren will und was man dagegen tun kann, kann sich auf folgenden Seiten informieren: www.bündnis-gegen-cybermobbing.de. Dieses Bündnis möchte die Gesellschaft auf dieses Thema aufmerksam machen und auch Forschung darüber betreiben. Außerdem können Betroffene sowie deren Angehörige Hilfe und Ratschläge bekommen und auch, wenn gewünscht, eine Beratung.
Auf dem Portal der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes sind Verhaltenstipps bei Cybermobbing zu finden. Das Beratungsangebot klärt über die Folgen für Täter und Opfer auf und enthält Ratschläge für betroffene Schülerinnen und deren Lehrerinnen und Lehrer: http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/cybermobbing.html. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat Tipps für Kinder und Jugendliche sowie Links zusammengestellt, wie sich Jugendliche gegen Attacken schützen und selbst dagegen vorgehen können: www.bmfsfj.de/cybermobbing. Nummer gegen Kummer e.V. ist ein Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern. Hier findet man schnelle und kompetente Hilfe: www.nummergegenkummer.de. Auf juuuport helfen sich Jugendliche gegenseitig, wenn sie Probleme im und mit dem Web haben. Fragen können öffentlich im Forum oder persönlich per E-Mail-Formular gestellt werden: www.juuuport.de. Der Satz, der uns in diesem Zusammenhang wohl alle am meisten in Erinnerung geblieben ist, ist folgender:
Verwende deine Passwörter wie Zahnbürsten, teile sie mit niemandem und wechsle sie regelmäßig!
Last but not least präsentierte die Facebook-Gruppe den anderen Seminarteilnehmern ihren ersten Entwurf. Durch die zwei bereits vorausgegangenen Präsentationen der anderen Gruppen war dieser Entwurf nahezu perfekt. Da die Privatsphäre-Einstellungen rund um Facebook immer wieder Thema sind, hat sich die Gruppe dafür entschieden, dieses Thema in den Mittelpunkt zu rücken. Sie begannen mit einem kleinen Theaterstück, bei dem die Tochter morgens beim Frühstück dem Vater unterbreitet, dass sie ihre Urlaubsbilder hochladen möchte. Der Vater war alles andere als erfreut darüber, auch deswegen, weil er nicht wusste, inwieweit seine Rechte geschützt sind und wer am Ende seine Urlaubsbilder im Netz alle sehen kann. Die Tochter konnte ihm seine vielen Fragen auch nicht beantworten. Doch zum Glück gab es eine Expertin, die alles rund um die Privatsphäre- und Sicherheitseinstellungen bei Facebook wusste. Hier war das Ziel, dass man den Eltern explizit zeigt, wie man solche Einstellungen vornehmen kann und was es generell alles für Möglichkeiten gibt, um sich und seine Privatsphäre zu schützen. Deswegen bestand der Vortrag aus vielen Screenshots, bei dem man Schritt für Schritt erklären wollte, wie es funktioniert. Das kleine Theaterstück zu Beginn wurde dann am Ende des Vortrages noch einmal aufgenommen, um so einen runden Abschluss zu haben. Eine schöne Idee. Man musste nur noch ein paar Verbesserungen an den Screenshots vornehmen und ein paar Pfeile einfügen und schon war dieser Teil fertig.
Zu diesen Themena rund um Facebook und die Privatsphäre gibt es das Buch von Thomas Pfeifer/ Jöran Muuß-Merholz (2012), Mein Kind ist bei Facebook. Tipps für Eltern, Addison-Wesley. Außerdem gibt es ein Online Spiel, das von Studenten der Universität Regensburg entwickelt wurde, bei dem man sehen kann, wie gut man eigentlich seine Facebook Freunde kennt. http://www.friend-inspector.org/. Generell gibt es zu allen Themenbereichen viele Informationen auf der Seite www.klicksafe.de . Hier gibt es über 40 Broschüren rund ums World Wide Web. Das Material ist sehr gut aufbereitet und bietet mit zahlreichen Bildern und Links eine gute Hilfestellung zum Umgang mit Gefahren im Web. Zum Thema Facebook beinhaltet das Infomaterial auch Screenshots und kleine Filme, die anschaulich zeigen, mit welchen Klicks man seine Privatsphäre besser schützen kann.
Nachdem wir alle drei Präsentationen nochmals überarbeitet und ein zweites Mal in unserer kleinen, aber hoch kritischen Seminargruppe vorgetragen hatten, konnte der Elternabend endlich kommen. Wir waren, einschließlich unseres Dozenten Herr Müller, top vorbereitet und wollten unser neu gewonnenes Wissen endlich an den Mann und natürlich auch an die Frau bringen.
Informationsabend
Am 18. Juli 2013 war es dann endlich soweit. Ohne genau zu wissen, wie groß die Resonanz von Seiten der Eltern sein wird, machten wir uns auf den Weg in den Musiksaal des Ferdinand-Porsche-Gymnasiums. Nachdem wir unser technisches Equipment aufgebaut hatten, warteten wir gespannt, wie viele Väter und Mütter, Lehrerinnen und Lehrer, vielleicht auch Kinder den Weg in den Musiksaal finden würden. Leider waren es nicht allzu viele. Insgesamt kamen 9 Eltern und 3 Lehrer des Ferdinand-Porsche Gymnasiums. Im ersten Moment waren wir etwas enttäuscht, weil wir von unserem Konzept überzeugt waren und dachten, dass so viele wie möglich davon profitieren sollten. Doch wenn wir uns dann vorstellten, vor einer riesigen Menge zu präsentieren, war uns doch ein wenig mulmig. Da draußen herrlich warmes Wetter war, konnten sich sicherlich nicht alle dazu motivieren, aus dem gemütlichen Gartenstuhl aufzustehen und nochmal aus dem Haus zu gehen oder auch das schöne kühle Bier im Biergarten stehen zu lassen.
Im Nachhinein war es perfekt, dass es ist nicht so viele Eltern und Lehrer waren. Die Atmosphäre war sehr gemütlich und familiär und wir hatten richtig Spaß dabei, unser neu gewonnenes Wissen weiterzugeben. Kurz gesagt: Es war klein aber fein! Zu Beginn begrüßte die Rektorin der Schule, Christana Stengel, alle Anwesenden und wünschte uns einen schönen Abend. Dann ging es auch schon los. Zu allererst referierte Herr Müller über das Web 2.0. Er beschäftigte sich mit Fragen wie: Was ist das Web 2.0 eigentlich? Muss man davor Angst haben? Gab es eine solche Revolution eigentlich schon mal? Wie kann man damit umgehen? Ist es schlecht oder eventuell sogar gut für unsere Kinder? Nach einer guten halben Stunde leitete er dann gekonnt über zu dem ersten Team, dass sich mit Facebook beschäftigt hat. Ihnen merkte man, wie den anderen Gruppen auch, keinerlei Nervosität an. Das lag sicherlich daran, dass wir unsere Präsentation mehrmals durchgesprochen und geübt hatten, aber auch an der Atmosphäre im Musiksaal. Anschließend ging es gleich mit der Cybermobbing-Gruppe weiter. Hier trug Stefan Schullehner, die erarbeiteten Kenntnisse souverän vor und zeigte auf, dass niemand vor Cybermobbing geschützt ist. Als dritte und somit auch letzte Gruppe des Abends zeigte sich die Rechtsextremismus-Gruppe von ihrer besten Seite und referierte gekonnt über die neuesten Methoden, wie Rechtsextreme Jugendliche im Netz versuchen zu locken und anzuwerben.
Im Nu war dann alles schon vorbei. Die anwesenden Eltern applaudierten kräftig, was uns sehr freute. Es gab auch einige interessante Rückfragen von Seiten der Eltern, auf die Herr Müller und wir gerne eingegangen sind. Um auch gut evaluieren zu können, erfragten wir von den Eltern noch ein kleines Feedback. Dies war durchweg positiv. Bei der Frage, warum nur so wenige Eltern das Angebot angenommen haben, stießen wir auf die Erkenntnis, dass nur die Eltern der Klassenstufe 7 eingeladen wurden. Dies könne man bei einer Wiederholung des Abends ändern. Dieser Meinung schlossen sich die Eltern an. Bevor die Eltern den Musiksaal verließen, konnten sie sich noch reichlich Infomaterial mitnehmen, das wir vorher über www.klicksafe.de bestellt hatten. Aber auch das eigens dafür hergestellte Handout von uns, auf dem wir die wichtigsten Links und Infos nochmal zusammengestellt hatten, durften sie mitnehmen. Dieses Angebot nahmen die Eltern gerne an und auch die Lehrer deckten sich kräftig ein, um so ihren Schülern bei Bedarf eine Hilfestellung geben zu können.
Nachdem wir alles wieder abgebaut und zusammengepackt hatten, verabschiedeten wir uns noch von den Lehrern und ließen den Abend in einem nahegelegenen Biergarten gemütlich ausklingen und tauschten erste Eindrücke aus.
Evaluation
Da der Elternabend nun vorbei war, bedeutete dies auch gleichzeitig, dass das Semester vorüber war und wir nun das Projekt abschlossen. Dazu gehört natürlich auch eine angemessene Evaluation. Wie es sich gehört, fand diese dann auch in gemütlicher Runde in der Mensa statt, da wir dem strömenden Regen draußen leider weichen mussten. Der grundsätzliche Tenor war ganz eindeutig: Es war ein gelungenes Projekt, bei dem wir viel gelernt haben, u.a. wie man eine gute Präsentation erstellt und was das Web 2.0 alles kann und eben auch leider anrichtet. Alle haben den Aufwand gerne betrieben und hatten großen Spaß dabei. Jeder hätte es gleich wieder gemacht. Dennoch würde man ein paar Kleinigkeiten anders machen.
Zu Beginn des Semesters wäre es gut, wenn man einen kleinen Workshop veranstaltet im Seminar, bei dem es darum geht, wie man eine gute PowerPoint-Präsentation erstellt, damit man weiß, worauf man achten muss. Das hätte uns sicherlich einiges an Verbesserungen eingespart. Sicherlich kann man jetzt durch die gemachten Erfahrungen den Gruppen genauere Vorgaben und einen groben Rahmen geben, wie ihre Präsentationen aufgebaut und inhaltlich strukturiert sein sollen. Dies ist vor allem für die Gruppe sehr wichtig, die als erstes ihren Entwurf präsentieren muss. Auch wäre zu überdenken, ob man einen solchen Informationsabend nicht besser im Wintersemester anbietet, da man so ausschließen kann, dass aufgrund zu guten Wetters viele Eltern nicht kommen.
Sicherlich kann man zudem auch Eltern der Klassenstufe 6 und 8 einladen, weil auch diese Altersstufen die Zielgruppe vieler Angriffe im Web sind. Zudem könnte man einen solchen Abend auch an einer Real- oder Werkrealschule anbieten, wenn seitens der Schule das Interesse besteht. Außerdem kam die Idee auf, auch die Schülerinnen und Schüler mit ins Boot zu nehmen und eventuell zeitgleich zu der Elterninfo eine Schulung anzubieten, bei der man praxisnah zeigt, was alles im Internet zu beachten ist und wo die Gefahren lauern. Allerdings wäre das in einem Semester schwer zu organisieren und auch mit Kosten verbunden. Deshalb möchte man auch die Zielgruppe Eltern gerne beibehalten und sich darauf konzentrieren.
Die Rückmeldung zu den ausgewählten Themen war ebenfalls durchweg positiv. Man war sich einig, dass das Motto „Qualität statt Quantität“ bestehen bleiben sollte Durch die geringe Anzahl an Themen war eine intensive Behandlung möglich und der Lerneffekt höher. Außerdem war es sehr schön, dass wir die Themen selber aussuchen durften und keinerlei Vorgaben hatten, in was für eine Richtung es gehen muss. Gerade bei dem Thema Rechtsextremismus ist die Problematik im Laufe der Zeit immer deutlicher geworden, was man zu Beginn nicht erwartet hätte. Ein Mangel an Informationsmaterial gab es zu keiner Zeit, da wir zusätzlich von Herrn Müller durch Emails bedient wurden. Außerdem fanden wir es sehr schön, dass auch Herr Müller uns seinen Vortrag zuvor präsentiert hat und für konstruktive Kritik offen war. Davon sollten sich so manche Dozenten eine Scheibe abschneiden. Generell ist es schön gewesen zu sehen, dass ein Dozent offen war für Neues, ohne selbst genau zu wissen, wie alles ablaufen wird. Fazit: Empfehlenswert und unbedingt zu wiederholen mit kleinen Verbesserungen!
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