Menschen vergessen, das Internet jedoch nicht
Geteilte Beiträge, Kommentare und leichtfertige Aussagen oder ein Foto, das einen bei einer Jugendsünde zeigt. All das ist für immer im Web gespeichert und nachträglich kaum zu entfernen.
Mobbing ist an sich kein neues Phänomen. Durch das Internet jedoch findet das systematische Belästigen, Beleidigen und Bloßstellen zusätzlich im virtuellen Raum statt. Doch hiervon sind nicht nur Kinder und Jugendliche betroffen, sondern auch viele Erwachsene.
Deshalb hat sich das Bündnis gegen Cybermobbing mit Unterstützung der ARAG Versicherung dazu entschlossen, die größte und umfassendste Studie in Deutschland zum Thema "Mobbing und Cybermobbing bei Erwachsenen" durchzuführen. Es nahmen über 6000 Personen über 18 Jahre in Deutschland teil, und es wurde deutlich, dass viel mehr Menschen von (Cyber-) Mobbing betroffen sind, als man sich vielleicht vorstellt.
Laut der Studie war fast 1/3 der Befragten bereits Opfer von Mobbing, 8% von Cybermobbing. Fast die Hälfte der Betroffenen klagt über Persönlichkeitsveränderungen und Depressionen. Mehr als jedes zehnte Opfer von (Cyber-) Mobbing stuft sich als suizidgefährdet ein. Auf diese tragische Art und Weise endete auch das Leben der Italienerin Tiziana Cantone, die in einem Moment der Leichtsinnigkeit ein Sexvideo verschickte, das anschließend im Internet die Runde machte.
Diese Inhalte wieder zu löschen, ist kaum möglich. Zwar werben viele Internetanbieter damit, unerwünschte Inhalte zu löschen, dies ist jedoch meistens mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden, und an der Seriösität dieser Seiten darf man wohl berechtigte Zweifel haben. Außerdem ist es damit noch lange nicht getan, da Videos, Fotos oder andere Dateien oft schon von anderen Nutzern heruntergeladen wurden und auf deren Servern gespeichert sind.
Eine entscheidene Rolle spielen auch die so genannten "Bystander". Einen Artikel hierzu findet man auf Psychologie Heute
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