Virtuell ist im Grunde etwas, das uns nur real erscheint, und somit das Gegenteil der Realität (vgl. Duden 2013). Also würde unter die Begriffserklärung von "virtuell" alles fallen, was nicht der Realität entspricht. Hierzu gehören auch Inhalte der Medien, zu denen das Buch, das Fernsehen, digitale Spiele, analoge Spiele und vieles mehr gehört.
Nun kann man sagen, dass ein Buch und ein Film keine virtuelle Realität sind, da wir jederzeit aus der Situation ausbrechen können und unser Wissen über die Fiktion des Gesehenen oder Gelesenen eindeutig ist. Genau darin liegen die Stärken und die Bedingungen für eine virtuelle Realität.
Erst kürzlich erschienen zwei interessante Beiträge der ARD zum Thema Snowden und NSA. In der "Story im Ersten" wird die spannende Geschichte Snowdens, verfolgt von den amerikanischen Sicherheitsbehörden, erzählt. In "Schlachtfeld Internet" geht es um die offensiven Strategien der NSA, um sich in fremde IT-Systeme einzuschleusen und kritische Infrastruktur wie z.B. Energieversorgung anzugreifen. Außerdem veröffentlichte der Spiegel wieder einmal geheime Dokumente von Snowden und zeigt sehr umfassend, in welchem Außmaß die NSA spioniert.
"Deutschlands Bildungssystem muss sich verstärkt für die Anforderungen der digitalen Welt rüsten. Eine der Schlüsselstellen für eine Verbesserung der digitalen (...) Kompetenzen deutscher Schülerinnen und Schüler ist die Ausbildung und damit die Qualität ihrer Lehrer. (...) Die Expertengruppe aus Medienpädagogen, Medienwissenschaftlern, Politikern und Lehrkräften konstatiert in ihrem Papier, dass die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern erheblich stärker auf die Anforderungen der digitalen Gesellschaft ausgerichtet sein müsse. Medienpädagogik muss danach als Querschnittsaufgabe betrachtet werden und obligatorischer Bestandteil in allen pädagogischen Studiengängen werden. Vor allem aber soll der pädagogische Umgang mit Medien prüfungsrelevante für das erste und zweite Staatsexamen werden."
Die Zeiten sind vorbei, da Computer lediglich das machen konnten, was Menschen vorab programmiert hatten. Die Stichworte lauten big data und machine learning. Jeremy Howard zeigt in diesem TED Talk den (ebenso faszinierenden wie erschreckenden) Stand der Dinge auf:
Zu Deutsch bedeutet crowdfunding soviel wie Schwarmfinanzierung. Die Grundidee ist, ein Projekt durch die Finanzierung vieler Menschen (crowd = Masse) zu ermöglichen. Internetplattformen dienen als Informationszentrum, dort werden Projekte vorgestellt, die man je nach Interesse mit seinem eigenen freiwilligen Beitrag mitfinanzieren kann.
In Deutschland ist die Plattform startnext Marktführer im Bereich Crowdfunding, zusätzlich gibt es die Plattform Ecocrowd, die sich auf nachhaltige Projekte spezialisiert hat. Ob Landwirtschaft, Immobilienfinanzierung, Kinofilme etc., inzwischen gibt es in den unterschiedlichsten Bereichen erfolgreich durchgeführte Vorhaben.
Die meisten Plattformen verfolgen das „Alles-oder-Nichts-Prinzip“. Das heißt, wenn das angestrebte Startkapital nicht erreicht wird, erhalten die Spender ihre Einlage zurück, da das Projekt nicht umgesetzt wird. Daraus folgt, dass das Startkapital nicht zu hoch angesetzt werden sollte, da sonst eine Realisierung des Projekts erschwert wird.
Wichtig ist schon vor dem Start einer Geschäftsidee, medial präsent zu sein. Über Blogs, soziale Netzwerke etc. lassen sich Geldgeber hinzugewinnen und zusätzlich Aufmerksamkeit generieren. Des weiteren können Spender mögliche Verbesserungsvorschläge und Feedback an die Projektgestalter weiterleiten. Im Gegenzug können die Projektbetreiber den Förderern Gegenleistungen je nach Projektidee zukommen lassen (z.B. Besichtigungen, Produkt der Geschäftsidee, öffentliche Danksagung, Rabatt etc.).
Fälschlicherweise wird der Begriff Crowdinvesting dem Crowdfunding oftmals gleichgesetzt. Jedoch hat das Crowdinvesting zum Ziel, durch einen finanziellen Einsatz eine möglichst hohe Rendite aus dem späteren Gewinn des Unternehmens zu erwirtschaften, sodass für einen Beitrag ausschließlich finanzielle Gründe aufzuzählen sind.
Beim Crowdfunding ist zu beachten, dass - falls ein Unternehmen nach erfolgreichem Start bankrott geht - die Einlagen der Investoren nicht zurückerstattet werden. Außerdem erhalten die Investoren mit ihrer Einlage kein Anteil am Unternehmen und haben somit kein Stimmrecht. Betrüger haben unlängst diese Einnahmequelle erkannt und täuschen Projekte gezielt vor. Eine Investition ist somit immer mit einem gewissen Risiko verbunden.
Die Wachstumsraten sprechen jedoch für Crowdfunding und Crowdinvesting, da beide Finanzierungsmöglichkeiten in den letzten Jahren stark zugenommen haben.
Nun möchte ich noch auf ein erfolgreiches Crowdfunding-Projekt hinweisen. Der Youtube-Kanal Stör/Element hat die Idee, politische Themen im Internet durch Videos darzustellen und kontrovers zu behandeln, erfolgreich umgesetzt.
Hier gibt es einige hilfreiche Tipps, die man vor Beginn eines Projektes kennen sollte. Zum Schluss noch ein Video, das alles Wichtige zusammenfasst sowie der Verweis auf bisherige Einträge zur Thematik.
Die Bedeutung des Web 2.0 hat in den letzten Jahren, insbesondere für Kinder und Jugendliche, stark zugenommen. Das private Umfeld junger Menschen ist zunehmend von Einflüssen der digitalen Welt geprägt. Die Risiken und Gefahren im Umgang mit sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Instagram etc. bedürfen entsprechender Aufklärung und diversen Vorsichtsmaßnahmen.
Darüber hinaus wird das Web 2.0 auch für den Schul- und Lehrgebrauch immer mehr genutzt. In jedem Fall ist die Schule bei der Vermittlung notwendiger Kenntnisse im Umgang mit dem Internet und seinen vielfältigen Möglichkeiten gefragt. Da sich Informationen und das Web rasant verändern und weiterentwickeln, ist die Erziehung im Umgang mit digitalen Medien und die Aneignung von Kompetenzen und Fachwissen durch digitale Medien unbedingt notwendig.
Die Studie „Medienbildung – (k)ein Unterrichtsfach?“ der Universität Hamburg, die sich damit beschäftigt inwiefern Medienkompetenz in den Lehrplänen der Bundesländer verankert ist, kommt zu dem Schluss, dass der Aspekt Medienkompetenz in der Schule nicht ausreichend thematisiert wird und Lehrerfortbildungen sowie weitere technische Ausstattungen nötig sind. Darüber hinaus geben die Lehrpläne bis dato keine Hinweise darauf, wie und wann Medienerziehung und Medienkompetenzförderung im Unterricht stattfinden sollen. Hinweise zur Studie unter (http://www.ma-hsh.de/cms/upload/downloads/Medienkompetenz/ma_hsh_studie_medienbildung_web.pdf).
Im Folgenden werden einige hilfreiche Portale hinsichtlich der Thematik „Internet für Kinder“ (und SchülerInnen) aufgelistet und erläutert.
Um sich einen generellen Überblick über die Gefahren des Web 2.0 zu verschaffen, werden Seiten wie „klicksafe“ (http://www.klicksafe.de/) oder „iRights“ (http://irights.info/) empfohlen.
Das Portal „internet-abc“ (http://www.internet-abc.de/kinder/) bietet einen geschützten Raum für Kinder im Alter von fünf bis 12 Jahren, in dem der spielerische und bewusste Umgang mit dem Web 2.0 erlernt werden soll. Zudem werden dort ein Lehrerhandbuch und eine CD für den Einsatz im Unterricht angeboten.
Die Website „internetmatters“ (http://www.internetmatters.org/) thematisiert die Gefahren im Internet und wendet sich auch an Kinder im Vorschulalter.
Speziell für Eltern gibt es einen Facebook-Ratgeber mit dem Titel „Netzgemüse“ (http://netzgemuese.com/). Dieser Ratgeber thematisiert die Internet–Erziehung und warnt davor, keinerlei persönliche Meinungen, Fotos, Interessen oder Vorlieben im Internet zu veröffentlichen. Der Ratgeber fordert weiter dazu auf, Kinder zu eigenständigen und starken Persönlichkeiten zu erziehen. Außerdem muss bewusst gemacht werden, dass Kinder und Jugendliche oftmals unter einem sozialen Druck stehen, sich in sozialen Netzwerken wie Facebook anzumelden. Frei nach dem Motto: Was alle machen, will bzw. muss ich auch!
Da die Daten- und Informationsmenge nahezu unendlich scheint, ist es notwendig, so früh wie möglich das konstruktive Recherchieren zu erlernen. Microsoft beispielsweise stellt auf http://www.sicherheit-macht-schule.de/ Materialien bereit, die die Sicherheit beim Surfen im Internet erhöhen sollen und gleichzeitig die Medienkompetenz der SchülerInnen zu fördern beabsichtigen.
Inzwischen haben sich auch zunehmend Nutzungsmöglichkeiten des Web 2.0 für den Unterricht entwickelt. Ein Beispiel für die erleichterte Kommunikation und einen direkten Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden bieten beispielsweise Plattformen wie „moodle“ (https://moodle.org/) und „iversity“ (un.iversity.org/). Sowohl Lehrende als auch Lernende können Arbeitsblätter, Termine, Videos etc. in einer geschlossenen Gruppe hochladen. Auf dieser Seite wird eine gemeinsame Interaktion ermöglicht.
Mithilfe von Blogs (https://www.blogger.com/) ist es möglich, Wissen für die ganze Welt zugänglich zu machen. Expertenwissen kann an andere weitergegeben und von ihnen ergänzt werden. Blogs für Kinder finden sich zum Beispiel unter (http://www.internauten.de/).
Häufige Anwendung im schulischen Alltag finden Wikis. Hierbei können Inhalte sowohl gelesen als auch bearbeitet werden. Wissen wird gemeinschaftlich gesammelt und global vernetzt. „Schoolix“ (http://www.schoolix.org/) ist ein für den schulischen Einsatz erstelltes Schulwiki, das von SchülerInnen bearbeitet werden kann. Somit tragen die SchülerInnen selbstständig zum Lerninhalt und Lernstoff bei. Da ein Login notwendig ist, ist diese Seite geschützt und Änderungen können nur von registrierten Nutzern vorgenommen werden. Die Vorteile von Wikis sind eigenständiges Arbeiten, die gegenseitige Kontrolle, die Sammlung von Wissen der einzelnen SchülerInnen, Verantwortungsbewusstsein und ein sinnvoller Umgang mit dem Web 2.0.
Weitere Möglichkeiten bieten die Websites „lo-net2“ (http://www.lo-net2.de/wws/101505.php?sid=36153732741692691339754615461450) oder „youngdata“ (http://www.youngdata.de/). „Lo-net2“ stellt kostenlose Angebote für webbasierten Unterricht zur Verfügung und bietet die Möglichkeit, Wikis, Mailadressen oder Dateiablagen zu erstellen. Die Seite „youngdata“ bietet allgemeine Informationen zu Internet und Web 2.0.
Auf Seiten wie „zeitklicks“ (http://www.zeitklicks.de/) können sich Kinder über 100 Jahre Geschichte informieren und ihr Wissen anhand von Tests und Rätseln überprüfen.
Die Suchmaschine „fragfinn“ (http://www.fragfinn.de/kinderliste.html) soll einen attraktiven und sicheren Surfraum für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren schaffen. Initiiert wird diese Seite von Politik, Wirtschaft und Institutionen des Jugendmedienschutzes.
Das Videoportal „juki“ (http://www.juki.de/) ist eine medienpädagogische Kinder-Video-Plattform und wird unter anderem vom deutschen Kinderhilfswerk betrieben.
Foto: Miroslav Ptacek, http://www.miroslav-ptacek.de/
Zum Jahreswechsel wartete die Stuttgarter Zeitung mit zwei herausragenden Interviews auf: Am 30.12.14 erschien ein ausführliches Interview mit dem Soziologen und Zeitforscher Hartmut Rosa ("Zeit lässt sich nicht steigern"), am 01.01.15 eines mit dem Philosophen und Glücksforscher Wilhelm Schmid ("Das Paradies kennt keinen Schmerz"). Beide sind unbedingt lesenswert und verweisen auf die entscheidende (und vielleicht einzige) Gegenmaßnahme, die wir dem "rasenden Stillstand" (H. Rosa) entgegensetzen können:
G e l a s s e n h e i t.
Vor wenigen Tagen ist die Ausgabe 17/2014 des Online-Magazins "Ludwigsburger Beiträge zur Medienpädagogik" mit dem Themenschwerpunkt "Grundbildung Medien an der PH Ludwigsburg" erschienen. Es geht darum, was die verschiedenen Fachbereiche an der PH zur Grundbildung Medien beitragen. Der entsprechende Beitrag für das Fach Politikwissenschaft stammt von mir und trägt den Titel: "Politik, politische Bildung und Medien(-bildung)". In dem kurzen Aufsatz geht es nicht zuletzt um das Seminar "Web 2.0 und Medienkompetenz: Was sollte ich als (Politik-)Lehrerin wissen", weswegen die Lektüre geeignet sein könnte für den Wiedereinstieg nach der Winterpause ...