Freitag, 23. September 2022

Schule, Unterricht und Social Media in Baden-Württemberg

Lernen - Wenn Sie dieses Wort lesen, was schießt Ihnen durch den Kopf? Der letzte VHS-Kurs in südostasiatischer Kampfkunst oder doch eher zähe Stunden vor dem Mathebuch? Egal welches Bild Sie jetzt gerade im Kopf haben, eines ist sicher: Wie gelernt wird, hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Wer heute Gitarre lernen möchte, schaut sich Videos auf Youtube an und lädt sich die Noten im Internet herunter. Wer eine Sprache lernen möchte, benutzt Sprachlernapps und vernetzt sich mit anderen Menschen über das Internet. Wir lernen aber auch ungewollt: Auf Instagram weckt ein Post über den Ameisenigel unser Interesse, wir folgen dem Link und einige Artikel (und viele Stunden) später sind wir auf einmal Experten für Kloakentiere.
 
Während sich also das Lernverhalten im Privaten stark gewandelt hat, scheint dies in Schulen in Baden-Württemberg nur langsam anzukommen. Hier lernen meist noch alle gemeinsam mit der gleichen Stelle im Englischbuch. Wen es nicht interessiert, der bekommt unter Umständen eine schlechte Note. Wer schon weiter ist, soll sich zurückhalten, und dass die Darstellung der Entdeckung Amerikas in dem Buch nicht mehr ganz zeitgemäß ist, geht neben dem Streit um das offene Fenster unter.
 
Zugegeben, diese Schilderungen sind natürlich überspitzt, jedoch lassen sich die Vorteile des Lernens durch und mit Social Media schlecht von der Hand weisen: Stets aktuelle und an die individuellen Interessen angepasste Informationen warten dort auf die Rezipienten und laden zur Interaktion ein. Doch natürlich hat die zögernde Haltung der Schulen und des Ministeriums in Baden-Württemberg Gründe.
 
Aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen ist die Nutzung von Social Media im schulischen Kontext nur sehr eingeschränkt zulässig (s.u.). Hieraus resultiert, dass die Beschäftigung mit Social Media im Rahmen des Unterrichts zwar möglich ist, der eigentliche Einsatz zur Unterstützung von Lernprozessen jedoch nicht. Die entsprechende 2013 veröffentlichte Handreichung wurde kontrovers diskutiert (s.u.).
 
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Social Media im Kontext des Unterrichts in Baden-Württemberg bearbeitet werden kann und welche konkreten Vor- und Nachteile sich hieraus ergeben. Hierfür soll zunächst kurz auf „Social Media“ bzw. „Social Network Sites“ eingegangen werden, um sich dann die aktuelle rechtliche Situation für Schulen in Baden-Württemberg etwas genauer anzuschauen. Anschließend sollen Einsatzmöglichkeiten von Social Media und deren Risiken im Kontext des Unterrichts beleuchtet werden, um zu diskutieren, welche der aufgezeigten Möglichkeiten in Baden-Württemberg zulässig wären und welche Vor- und Nachteile sich hieraus ergeben.

Dienstag, 20. September 2022

Aktionstage Netzpolitik & Demokratie 2022

 Vom 14. bis 20. November 2022 finden bereits zum fünften Mal die bundesweiten Aktionstage „Netzpolitik & Demokratie“ statt, die von den Landeszentralen für politische Bildung in ihren jeweiligen Bundesländern sowie der Bundeszentrale für politische Bildung koordiniert werden. Es geht darum, das Thema Netzpolitik bundesweit in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und politische Medienkompetenz zu fördern.

Warum Netzpolitik und Demokratie? Digitalisierung, Internet und Netzpolitik sind ein selbstverständlicher Bestandteil unseres Alltags geworden und bestimmen die Art und Weise unserer Kommunikation und die Möglichkeiten von politischer Beteiligung. Debatten über die Macht von Algorithmen, Datenschutz, Netzneutralität, künstliche Intelligenz oder Fragen zum Urheberrecht in einer digitalen Welt sind nur einige Beispiele für das weite Themenfeld Netzpolitik. Auch Desinformationen und Hass im Netz werden zunehmend zur Bedrohung für unsere Gesellschaft. Welche Konsequenzen haben die digitalen Entwicklungen für unsere Demokratie und wie kann sie auch in digitalen Räumen bewahrt, vertieft und gefördert werden?

Wie können Sie sich aktiv beteiligen? Wir wollen Sie dazu einladen, selbst Teil der Aktionstage „Netzpolitik & Demokratie“ 2022 zu werden und sich mit eigenen Veranstaltungen zu beteiligen. Ob klassische Vorträge, Podiumsdiskussionen und Workshops oder Ausstellungen, Filmvorführungen und künstlerische Darbietungen zum Themenfeld: alle erdenklichen Formate – ob in Präsenz oder online – aus sämtlichen netzpolitischen Themenbereichen sind willkommen. Voraussetzung ist einzig die Überparteilichkeit der Veranstaltung.

Sie wollen die Aktionstage aktiv mitgestalten oder haben sogar schon eine Veranstaltungsidee? Dann nehmen Sie Kontakt zur Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg auf und klären Sie alle wichtigen Eckdaten für Ihre Veranstaltung im Rahmen der Aktionstage. Nutzen Sie dafür gern das Onlineformular auf der Webseite der Aktionstage oder wenden Sie sich direkt an den Ansprechpartner vor Ort (Mail: daniel.henrich@lpb.bwl.de; Tel.: 0711 164 099 64). Eine entsprechende Übersicht aller Ansprechpartner:innen finden Sie auf der Webseite.

Was gibt es bereits? Auf der Website www.netzpolitische-bildung.de finden Sie alle Ansprechpartner:innen sowie Pressematerial. Zeitnah werden hier auch alle geplanten Veranstaltungen für die Aktionstage vom 14. bis 20. November 2022 zu finden sein. Auf Social Media sind die Aktionstage „Netzpolitik & Demokratie“ mit Kanälen auf Facebook, Twitter, Instagram und neuerdings auch auf Mastodon vertreten. Falls Sie dies nicht ohnehin bereits tun, laden wir Sie herzlich dazu ein, uns zu folgen und unsere Inhalte zu liken und zu teilen.

  • Facebook: @AktionstageNetzpolitik
  • Twitter: @AktionstageNetz 
  • Instagram: @AktionstageNetz 
  • Mastodon: @AktionstageNetz

Auch unter dem Hashtag #ATNetPol bleiben Sie auf dem Laufenden.