Freitag, 25. November 2022

Generation Z

Wer ist die sogenannte ,,Gen Z"?

Kreativ, nachhaltig, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Das ist die stereotype Beschreibung für all jene, die um die 2000er Jahre herum geboren wurden. Man nennt sie auch die „Generation Z“. Typische Klischees der Generation Z sind, dass sie eine 9-to-5 Arbeitswoche ablehnen, flache Hierarchien bevorzugen und einen angenehmen Ausgleich aus Berufs- und Privatleben wollen.

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Anne Fiedler, Generation Y, CC BY-SA 3.0

Diese Generation der „Digital Natives“ ist geprägt von ständiger Vernetzung, Interaktion und Gedankentransfer im Web 2.0. Express – Connect – Share ist die Devise. Mit dem Web 2.0 steht zum ersten Mal in der Geschichte eine Plattform zur Verfügung, mit der im großen Maßstab das vernetzte Zusammenarbeiten und die Nutzung der Weisheit der Vielen ermöglicht wird. Braucht man ein neues Kochrezept, so öffnet man einen der unzähligen Kochblogs und lässt sich von anderen beraten. Haben Schüler*innen einen neuen Weg gefunden, das Spicken in Klassenarbeiten auf ein neues Niveau zu heben, geht diese Erkenntnis sofort viral auf Instagram, TikTok & Co. 

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Today Testing (for derivative), Social media icons, CC BY-SA 4.0

Smartphones und die damit verbundene Netznutzung sind allgegenwärtig, alltäglich und für die meisten der zwischen Mitte der 90er Jahre bis Anfang der 2000er Jahre geborenen Menschen nicht mehr wegzudenken.

Möglichkeiten und Chancen der Generation Z

Dass die jungen Menschen heute ihre Werte anders setzen als die Generationen vor ihnen, ist offensichtlich und, wie ich finde, völlig normal. Dass sich die Menschen von Generation zu Generation wandeln, war schon immer so, und es wird auch immer so bleiben. Für die Generation Z sind vor allem Sinnsuche, Nachhaltigkeit und politisches Engagement wichtig. Allerdings: Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Generation Z ist keine homogene Gruppe. Man kann auf keinen Fall allen Menschen, die in einem ähnlichen Zeitfenster geboren wurden, ähnliche Denk- und Verhaltensmuster und Wertvorstellungen unterstellen.

Wenn man sich überlegt, mit welchen Weltthemen wir angesichts aktueller Krisen vermehrt konfrontiert sind, stellt man fest, dass diese ziemlich, wenn nicht sogar zu 100 % deckungsgleich sind mit den Themen, mit denen sich junge Menschen auseinandersetzen möchten. Und das ist gut so, denn schließlich brauchen wir unbedingt Menschen, die die Probleme von heute wie Klimawandel, Energieversorgung oder Ernährung einer weiter wachsenden Weltbevölkerung für sich und die nachfolgenden Generationen lösen wollen.

Dabei stehen den Jugendlichen und jungen Erwachsenen aber unterschiedliche Dinge im Weg. Das eine ist die Schulbildung. In den Schulen wird immer noch vermehrt darauf gesetzt, klassische Schulfächer wie Mathematik, Deutsch und Englisch zu vermitteln. Viel zu kurz kommt dagegen oft die Vermittlung sozialer, wirtschaftlicher und medialer Kompetenzen. Außerdem gibt es in vielen Schulen wenig Angebote zum Thema „Stärken stärken“ und „Schwächen schwächen“. Der moderne Ansatz von Vielfältigkeit und Individualität kann aber nur dann funktionieren, wenn die Werte von Diversität und Individualität auch von Lehrerinnen und Lehrern in der Schule begleitet und unterstützt werden.

Das andere ist der Beruf. Was ihre beruflichen Perspektiven angeht, stehen den Heranwachsenden und jungen Erwachsenen zu ihren Themen nur begrenzt Möglichkeiten zur Verfügung. Jobs in sozialen Berufen wie z.B. Pflege und Erziehung sind unterdurchschnittlich bezahlt und Stellen im Umweltschutz rar. Da sollte sich niemand wundern, warum junge Menschen eine andere Richtung einschlagen, indem sie BWL studieren oder ein Startup-Unternehmen gründen wollen. Es können aber weder alle selbstständig sein, noch können alle Klimaaktivisten werden und die Welt retten.

Wenn dem nicht entgegengearbeitet wird, hat die Generation Z keine Chance auf eine bessere Zukunft. Allein mit Selbstständigen, Ingenieurinnen, Betriebswirten oder Betreiber*innen eines weiteren Chai-Latte-Koffeinfrei-Ladens in Berlin kann unser System nicht funktionieren.

Zusammengefasst würde ich sagen, dass wir vor großen Herausforderungen stehen, genau weil wir heutzutage so viele verschiedene Menschentypen haben. Das bietet große Vorteile, weil ein System in dem jeder dasselbe macht und denkt, nicht funktionieren würde, und erst recht nicht demokratisch wäre. Darüber hinaus darf man Themen, die die Generation Z besonders beschäftigen, nicht einfach ignorieren. Man sollte viel mehr versuchen, Kommunikation zwischen altersheterogenen Gruppen herzustellen, um Anliegen der einen wie auch der anderen Seite nachvollziehen zu können.

Donnerstag, 24. November 2022

Von Kindfluencern und Familienvlogs

Klingt schlimm, ist es auch: Ein "Kindfluencer" oder "Kidfluencer" ist genau das, was man sich nicht vorstellen will, aber man muss bei dem Begriff daran denken.

Influencer*innen kennt ja in der Zwischenzeit jede*r. Sie posten Bilder von sich und werben für Produkte, zeigen der ganzen Welt ihren tollen Lifestyle und häufig wird der Alltag dann auch noch in Vlogs festgehalten. Sie teilen sehr große Bereiche ihres Lebens mit der Öffentlichkeit im Internet. Ob es nur Urlabsorte sind, eine neue Bikini-Kollektion oder etwas zum Essen. Einfach alles wird geteilt. So weit so gut. Das sind erwachsene Menschen, die teilen können, was sie wollen. Sie sind ja schließlich selber dafür verantwortlich und können beziehungsweise sollten die Konsequenzen eines Posts einschätzen und damit leben können.

Anders sieht es bei Kindern aus. Seit mehreren Jahren gibt es auf YouTube, aber auch auf Instagram eine große Anzahl von sogenannten "Kindfluencern". Sie machen das, was die Erwachsenen machen, eifern ihnen nach, teilen ihr Leben im Internet. Natürlich teilen sie die Bilder zum Großteil nicht alleine, sie bekommen Hilfe von den Eltern, ja die Eltern inszenieren teils die Bilder. Doch damit einher gehen viele Probleme. Neben Privatsphäre und Persönlichkeitsrechten sollte man sich Gedanken über die Arbeitsverhältnisse der Kinder machen, denn andauerndes Filmen und Fotografieren ist nicht gut für Kinder. Die ARD hat zu den Arbeitsrechten der Kinder einen tollen Artikel geschrieben: Kinder-Influencer - Wieviel Arbeit ist erlaubt? | Das Erste (mdr.de).

Doch es gibt nicht nur Videos, in denen sich die Kinder zum Großteil selber filmen, sondern auch sogenannte Familienvlogs, in welchen es um Neugeborene oder junge Kinder und deren Alltag geht. Dem Alter sind hier nach unten und nach oben keine Grenzen gesetzt. Alles wird gefilmt. Und wer denkt, dass ich übertreibe, dem muss ich leider sagen, dass dem nicht so ist. Ob beim Essen, beim Tanzen oder auch beim Baden, alles wird gezeigt. Privatsphäre war gestern, heute stellt man seine sehr junge Tochter im Bikini einfach direkt ins Netz, zeigt allen, was für tolle neue BHs der Tochter geschenkt wurden...

Zum Großteil sind die gefilmten Kinder Mädchen, aber auch Jungs werden ins Netz gestellt. Netzpolitik.org hat zu dem Thema einen sehr informativen Text geschrieben, welcher die Probleme durch Videos und Fotos von Kindern im Netz darstellen: Kinder als Influencer:innen: Aufwachsen vor Millionenpublikum (netzpolitik.org). Auf der Seite ist auch ein Video von Alicia Joe verlinkt, welches das Thema Kindervlogs und Familienvlogs sehr gut beleuchtet.


Zum Schluss sei gesagt, dass ich mir wünsche, ich wäre nie auf solche Videos, Bilder und sonstige Aufnahmen gestoßen. So verstörend das ist, umso wichtiger finde ich es, auf diese Videos aufmerksam zu machen, Kinder vor dieser Art von Ausnutzung und Verletzung zu schützen und die Eltern haftbar zu machen.

Datensammler – passgenaue Werbung im Internet

Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter. 83 Prozent der Deutschen besitzen heute mindestens eines (1). Pausenlos sind wir vernetzt, kommunizieren mit unseren Freunden, googlen, was uns interessiert, und teilen, was uns gefällt. Wir planen unsere Urlaube, bewerten Restaurants und lassen uns navigieren. Wir lassen uns unterhalten und bestellen uns neue Schuhe. Wir organisieren quasi unseren gesamten Alltag mit unseren Smartphones. Dabei hinterlassen wir Spuren.

Tech-Konzerne wie Google, Meta und Amazon nutzen diese Spuren, um uns personalisierte Werbung schalten zu können und damit Geld zu verdienen. Sie erstellen anhand dieser persönlichen Informationen Internet-Nutzungs-Profile, um unser Kaufverhalten zu kennen und vorhersagen zu können. Sie können ganz private Dinge wie unser Alter, das Einkommen, die politische Orientierung, sexuelle Vorlieben oder die Zufriedenheit im Job einschätzen und uns damit bestimmten Zielgruppen zuordnen.

Big Data nennt man diese Datenmassen, die da im Internet über uns gesammelt werden. So wissen diese Konzerne schon, was für Produkte uns interessieren könnten, bevor wir überhaupt nur daran gedacht haben. Und wenn wir uns dann mal so ein Produkt anschauen, das uns in die Instagram-Timeline gespült wurde, halten sie es uns Tag für Tag vor Augen in der Hoffnung, dass wir irgendwann schwach werden.

Es ist wichtig, dass wir uns als Teil unserer Medienkompetenz dessen bewusst werden, um vernünftig mit diesem Schwall an personalisierter Werbung umgehen und unser Konsumverhalten kritisch hinterfragen zu können: Brauche ich das jetzt wirklich oder will ich es nur, weil es mir seit Wochen auf Instagram eingeredet wird? Wir sollten uns dringend darüber klar werden, wie kostbar unsere Daten im Internet sind und wie viel damit angestellt werden kann. Auch weit über Werbezwecke hinaus. Damit dürfen wir nicht erst in der Uni anfangen, sondern am besten schon in der Grundschule. Denn laut einer Statista Umfrage besitzen 50 Prozent der Kinder in Deutschland schon zwischen 10 und 11 Jahren ihr erstes Smartphone (2).

Quarks & Co, ein Format vom WDR, hat schon 2012 ein sehr schönes Video veröffentlicht, in dem kindgerecht erklärt wird, wie das mit dem Datensammeln und der personalisierten Werbung abläuft. Das Video fasst in drei Minuten das Wesentliche zusammen und ist sehr spielerisch visualisiert. Big Data, bezogen auf personalisierte Werbung, wird hier ironisch und vereinfacht als „freundliche Einkaufshelfer“ beschrieben. Diese würden uns so gut wie möglich kennenlernen wollen, um uns optimal beraten zu können. Den Kindern wird klargemacht, dass wirklich alles, was wir im Internet machen, irgendwie verfolgt oder gespeichert wird und so ein sehr deutliches Gesamtbild über uns entsteht. Je mehr Daten, desto genauer. Das Video wurde getextet und vertont, als würde sich der Sprecher riesig über diese tolle Dienstleistung und das Interesse dieser „Einkaufshilfen“ freuen:

„Auch wir profitieren davon. Haben wir uns ein Produkt angeschaut, aber noch nicht gekauft, dann werden wir am nächsten Tag erinnert. Und am übernächsten. Und am überübernächsten. So können wir es einfach nicht mehr vergessen“ (Quarks & Co – Datensammler im Internet, 2012, Minute 1:00).

Diese ironische Verpackung verlangt von den jungen Zuschauern, dass sie sich selbst, oder begleitet durch Lehrpersonal, kritisch damit auseinandersetzen und hinterfragen, was auf den ersten Blick eigentlich ganz nützlich erscheint.



Big Data ist ein komplexes Thema, das weit über personalisierte Werbung hinausgeht. Es geht um Datenschutz und Privatsphäre und darum, wie diese Daten in den falschen Händen gefährlich werden können. Es geht auch um Macht und Kontrolle, Sicherheit und Freiheit. Um Geld geht es sowieso. Nicht umsonst hört man immer wieder, Daten seien das neue Öl (3). Passgenaue Werbung in Sozialen Medien ist dennoch ein nicht zu unterschätzendes Teilgebiet in einer Gesellschaft, in der sowieso schon viel zu viel konsumiert wird. Es sollte im 21. Jahrhundert fest in jedem Lehrplan verankert sein.

Quellen:

McDonalds Skandal - wenn Prominente für Massentierhaltung werben

Momentan wird auf Social Media einiges stark kritisiert. Neben dem Gastarbeiter-Skandal der Weltmeisterschaft in Qatar steht die Sängerin Shirin David im Mittelpunkt. Doch in welchem Zusammenhang? Hat die 27-jährige Hamburgerin einen schlechten Song rausgebracht? Hat sie im letzten Event ein auffälliges Kleid getragen, wie man es von ihr gewohnt ist? Nein, sie hat für die Fast Food-Kette McDonalds einen Werbespot gedreht. Was ist das Problematische dabei?

Shirin David wurde am 11. April 1995 in Hamburg als Barbara Schirin Davidavicius geboren. Bekannt wurde sie 2014 auf der Plattform YouTube, wo sie Comedy-Videos mit ihrem YouTube Kollegen und Freund "Simon Desue" veröffentlichte. Diese kamen gut an, weshalb sie beschloss, ihren eigenen YouTube-Account zu eröffnen, und mit gerade einmal 19 Jahren schossen ihre Video-Klicks in die Höhe. Shirin David wurde innerhalb von Wochen eine der bekanntesten Influenzerinnen in Deutschland. Bekannt wurde sie unter anderem für ihre aufgeschlossene Art, ihr auffälliges Auftreten mit wechselnden Frisuren, dramatischen MakeUp-Looks und pompösen Outfits.

Sie war schon immer anders als die Anderen, was sie dann auch als Teil der Jury im Jahr 2017 in der Talentshow DSDS bestätigte. Die Jahre danach beschäftigte sich Shirin mit Musik. Nach ihrem ersten Song, "Du liebst mich nicht" mit Ado Kojo, der im Jahre 2016 veröffentlicht wurde, kam sie 3 Jahre später mit ihren eigenen Songs groß raus. Das Album "Supersize" kam bei ihren Fans richtig gut an und sie beendete daraufhin ihre Karriere als Youtuberin und fokussierte sich auf ihre Plattformen auf Instagram und ihre Laufbahn als Rapperin und Sängerin.

Doch kommen wir nun zum Thema "McDonalds". Den Deal mit dem Restaurant kündigte Shirin über ihre Accounts auf den Plattformen Instagram, TikTok und Facebook an. Auf diesen hat sie insgesamt mehr als 8 Millionen Follower. Stolz präsentierte sie ihren umgeschriebenen Song "Lieben wir" als Werbespot für den Giganten, dieser wird in Sekunden von mehreren deutschen Influenzern mit der gleichen Menge an Followern unterstützt und gefeiert.

Doch genauso schnell wurde Kritik geäußert. In den Medien wurde Shirin in wenigen Minuten als "verantwortungslos", "geldgierig" und dergleichen beschimpft. Nach dem "Burger King-Skandal" der letzen Wochen wurde nicht verstanden, weshalb eine Sängerin mit einer so großen Reichweite für eine Kette wie McDonalds wirbt. Vor allem weil sie für die Monopoly Kampagne wirbt, bei der es trotz großer Preise fast unmöglich ist, etwas zu gewinnen, und die Firma damit nur Werbestrategien nutzt, um Kunden anzulocken.

Das Schlimmste daran ist, dass Shirin ihre Follower, darunter auch Kinder, nicht über Themen wie Massentierhaltung aufklärt, sondern diese durch die Werbung zum Essen hinlockt und somit die unmoralische Haltung der Tiere unterstützt. Viele Eltern bedrückt auch, dass Kinder heutzutage durch Werbung angelockt werden, ungesund zu essen und sich falsch zu ernähren.

Quellen:

Dieter Baacke Preis 2022

Am vergangenen Freitag, den 18.11.2022, wurden erneut diverse außerschulische oder in Kooperation mit Schulen tätige medienpädagogische Projekte mit dem Dieter Baacke Preis ausgezeichnet. Unter dem Jahresthema „Let’s save our planet – Medienpädagogische Projekte zur ökologischen Transformation“ wurde der Preis vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie von der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) in den folgenden sechs Kategorien verliehen:

  • Kategorie A: Projekte von und mit Kindern (0 bis 13 Jahre)
  • Kategorie B: Projekte von und mit Jugendlichen (14 bis 21 Jahre)
  • Kategorie C: Interkulturelle und internationale Projekte
  • Kategorie D: Inklusive und intersektionale Projekte
  • Kategorie E: Netzwerkprojekte
  • Kategorie F: Sonderpreis zum Jahresthema

Alle ausgezeichneten Projekte erhielten hierbei ein Preisgeld in Höhe von 2000 €. Die Projekte beziehen sich dabei mit unterschiedlichem Fokus auf die vier Dimensionen der Medienkompetenz nach Baacke (Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung, Mediengestaltung). So kombiniert das ausgezeichnete Projekt „TruthTellers – Trust me, if you can…?“ unter anderem die Dimension der Medienkritik mit der Dimension der Mediennutzung, indem Jugendliche die Mechanismen und Wirkungen von Fake News durch eigens erfundene Erzählungen und deren mediale Ausgestaltung selbst testen und damit sensibilisiert werden.

Im Rahmen des Sonderpreises zum Jahresthema spielt die Dimension der Mediennutzung ebenfalls eine zentrale Rolle, indem eine ganze Schule durch das Projekt „#CoR – Gemeinsam. Nachhaltig. Handeln.“ diverse Medienprodukte zu Nachhaltigkeitsaspekten entwickelte. Auch für den schulischen Kontext sind viele dieser Projekte interessant, weshalb sich ein Blick in die kurzen Beschreibungen dieser Projekte in jedem Fall lohnt.

Quellen:

Dienstag, 22. November 2022

Sollte man Bilder kennzeichnen, die durch Filter oder Retuschen bearbeitet worden sind?

Der erste Link führt zu einer Seite, auf der man eine Petition unterschreiben kann, die sich für eine Kennzeichnung einsetzt, wenn Filter oder sonstige "verschönernde" Retuschen verwendet worden sind. Der zweite Link führt zu einem vertiefenden Artikel zu dieser Thematik.

Ins Leben gerufen wurde die Petition von Silvi Carlsson, einer Kulturkritikerin, Aktivistin und Youtuberin. Unterstützt wird dieses Begehren auch von einigen anderen Personen, die in der Öffentlichkeit stehen. Durch die Kennzeichnung, die jedem Bild beigefügt werden soll, welches Filter enthält oder retuschiert worden ist, soll den User*Innen verdeutlicht werden, dass die in den Sozialen Medien geposteten Bilder oftmals nicht der Realität entsprechen.

Grund für diese Petition sind diverse Untersuchungen, die gezeigt haben, dass die Sozialen Medien, vor allem selbstdarstellende Medien wie Instagram, Facebook oder Snapchat, einige negative Auswirkungen auf junge Menschen haben können. Dabei spielt die immer verzerrter werdende Wahrnehmung in Bezug auf Körperideale eine große Rolle. Die durch Filter und Retuschen suggerierten Schönheitsideale werden immer unerreichbarer und führen bei vielen zu einem extremen psychischen Leidensdruck. Durch die Kennzeichnung soll allen User*Innen bewusst gemacht werden, dass es sich bei diesen Bildern um retuschierte und damit realitätsferne Abbildungen handelt. Durch diese Maßnahme soll der psychische Leidensdruck verringert werden.

Der zweite Link geht dieser Thematik auf den Grund. Der Zeitungsartikel wurde von Nora Voit geschrieben und greift viele Schönheitsphänomene auf, die in den vergangenen Jahren aufgekommen sind. Darunter herzförmige Lippen oder die perfekt gezwungenen Wimpern. Sie nimmt ebenfalls Bezug auf die Petition und ergänzt die Thematik mit sehr informativen Fakten.

Der Unterricht während der Corona-Pandemie

Während der Präsenzunterricht für alle Schüler*innen als normal galt und jeder seinen alltäglichen Weg ging, glaubte niemand daran, dass dieser einmal eine erhebliche Wendung bekommen würde. Als im März 2020 die ersten Schulen geschlossen worden sind, ahnte keiner, dass dies für einen langen Zeitraum anhalten werde. Viele Lehrer*innen waren überfordert und wussten nicht, wie sie sich verhalten sollen. Die Schüler*innen mussten sich neu einrichten und sich Methoden aneignen, die sie in dieser Form nie zu bewältigen hatten. Die Kinder und Jugendlichen mussten nun einiges an neuen Regeln akzeptieren, was für manche bedeutsame Folgen nach sich zog.

Die Corona-Pandemie stellte eine einschneidende Veränderung in der Bildung dar. Der Online- bzw. Distanz-Unterricht kam als neues Mittel für Lernende hinzu. Als beim ersten Lockdown noch wenig Informationen über die Pandemie vorlagen, gab es ein großes Durcheinander bei der Vermittlung von Lerninhalten. Viele Prüfungen für Abschlussklassen wurden überarbeitet und auf den jeweiligen Kenntnisstand gebracht. Abiturientinnen und Abiturienten fühlten sich benachteiligt und starteten Petitionen gegen die trotz Pandemie anspruchsvollen Prüfungen.

Insbesondere litten Schüler*innen in dieser Zeit darunter, dass sie außerhalb der Schule keinerlei Unterstützung erhielten und ihnen nicht zugehört wurde. Viele jüngere Menschen verloren den Anschluss und bekamen durch die soziale Abgrenzung mehr psychische Krankheiten. Soziale Medien wie Instagram, Youtube, TikTok oder Telegram traten verstärkt in den Vordergrund. Jugendliche fanden in diesen Plattformen ihre "neue Welt“ und verbrachten viel Zeit darin. Durch verschiedene Challenges hatten sie eine neue Beschäftigung und Ablenkung. Was jedoch zunächst keiner dachte, war, dass viele Kinder unter Depressionen zu leiden begannen.

Des weiteren spielten die Eltern in dieser Zeit eine wichtigere Rolle, etwa in Bezug auf die Erhaltung des schulischen Leistungsniveaus und für die Sozialisation. Die Eltern sollten speziell als Unterstützung für die jüngeren Schüler*innen in Erscheinung treten, denn vor allem die Kinder in der Grundschule haben in dieser Zeit einen Rückschritt in grundlegenden Bereichen wie Lesen oder Rechnen gemacht.

Alles in allem kann ich aus meiner persönlichen Sicht sagen, dass ich in dieser Zeit eine gewisse Entwicklung in Sachen Digitalisierung und Eigenständigkeit gemacht habe. Als der erste Lockdown in Kraft getreten war, war ich im ersten Jahr auf dem WG und musste schauen, wie ich die Inhalte lerne und sie in meinen Wissensstand einfüge. Jedoch muss ich sagen, dass alle Lehrer*innen ihr bestes getan haben und ich es dadurch leichter hatte und man als Klasse trotz schwierigerer Verhältnisse gut auf die Klassenarbeiten respektive für die späteren Prüfungen vorbereitet wurde.


Literatur