Minuszinsen auf der Bank, die Finanzkrise 2008, die Griechenlandkrise, all das lässt die Menschen das Finanzsystem hinterfragen. Zunächst sollte jedoch geklärt werden, was Geld eigentlich ist.
„Geld ist ein spezielles Tauschmittel. Speziell, weil es nicht unmittelbar den Bedarf eines Tauschpartners befriedigt, sondern (nur) zu weiteren Tauschaktionen einsetzbar ist.“ (Eichhorn/Sollte 2009, S. 42).
Geld ist also ein Tauschmittel, das man, anders als beim direkten Tausch von Waren und Dienstleistungen gegen Waren und Dienstleistungen, aufbewahren und später zur Befriedigung eines Bedürfnisses verwenden kann. Hierzu muss es als Tauschmittel akzeptiert werden. Vertrauen in das Tauschmittel, die Währung, ist also nötig. Dies wird dadurch gewährleistet, dass der Staat diese Währung als gesetzliches Zahlungsmittel herausgibt (Weik/Friedrich, 2012, S. 17).
Es gibt zwei Arten von Geld: Giralgeld und Bargeld. Bargeld, auch Hartgeld, ist das Geld, das wir in die Hand nehmen können. Es gibt Banknoten und Münzen. Im Falle der Euromünzen entspricht der Materialwert der Münze nicht dem darauf eingeprägten Wert. Giralgeld, man nennt es auch Buchgeld, dagegen ist das Geld, das unserem Bankkonto gutgeschrieben ist (wissen.de).
Um zu verstehen, warum viele Menschen das Finanzsystem hinterfragen, muss auch betrachtet werden, wie Geld entsteht. Geld wird im Grunde aus dem „Nichts geschaffen“. Zum einen von den Notenbanken. Die für den Euro zuständige Notenbank ist die EZB, die Europäische Zentralbank. Sie gehört den nationalen Zentralbanken der Euro-Mitgliedsländer und hat das Monopol zur Geldschaffung. Hierzu vergibt sie Kredite an die Geschäftsbanken, die aber nur aus Buchgeld bestehen. Einen realen Gegenwert gibt es nicht (Weik/Friedrich, 2012, S. 22 f.).
Aber auch die Geschäftsbanken „drucken“ Geld aus dem Nichts. Tatsächlich erschaffen sie mehr Geld als die EZB. Dies geschieht folgendermaßen: Banken vergeben Kredite an Privatpersonen und Unternehmen. Dies sind jedoch nicht (nur) die Spareinlagen anderer Kunden, die ausgegeben werden. Banken müssen nur zwei Prozent des von ihnen gebuchten Geldes besitzen. Wird also ein Kredit von 1000 Euro vergeben, muss die Bank nur 20 Euro davon wirklich haben (Weik/Friedrich, S. 26).
Es stellt sich noch die Frage, wie der Staat an sein Geld kommt. Die Zentralbanken unterstehen dem Staat. Da der Staat aber eine Inflation auslösen könnte, wenn er sein Geld einfach druckt, wird das Geld bei Banken geliehen. Banken jedoch leihen sich das Geld in Form von Krediten bei der EZB, also beim Staat. Seit dem 10.03.2016 beträgt der Leitzins, also der Zinssatz, zu dem sich Banken bei der EZB Geld ausleihen können, 0,00% (finanzen.net). Der Staat verleiht also kostenlos Geld an Banken, um sich bei den Banken Geld gegen Zinsen zu leihen (Weik/Friedrich, 2012, S. 274 f.).
Eigentlich wundert es kaum jemanden, dass das Vertrauen in das Finanzsystem ins Wanken geraten ist. Bitcoin bietet eine Alternative. Was Bitcoin ist, wie es funktionier und ob es eine echte Alternative darstellt, wird im Folgenden geklärt.