Donnerstag, 30. Juni 2011

Literatur zum Web 2.0

Das Posting von Anna zum wirklich sehr empfehlenswerten Buch von Will Richardson hat mich auf die Idee gebracht, auf eine kleine Literaturliste zum Web 2.0 hinzuweisen, die ich im Kontext der Erstellung des Online-Lehrbuchs zum Web 2.0 angefertigt habe. Man findet sie (in Form eines aStores) hier...

LipDub

LipDub ist eine besondere Form des Musikvideos. Die Akteure singen den Text playback mit, und es wird an einem Stück, ohne jeglichen Schnitt, gedreht.
Die Schülerinnen und Schüler des TG Sindelfingen haben in solch einem LipDub Video ihre Schule in singender und tanzender Weise vorgestellt.

Das Web 2.0 im Unterricht

Dieser Buchtipp ist ideal geeignet für alle interessierten "Grünschnäbel und Grauschnauzen" zum Thema Web 2.0 im Unterricht.

Das Buch "Wikis, Blogs und Podcasts. Neue und nützliche Werkzeuge für den Unterricht" (deutsche Version / englische Version) von Will Richardson gibt einen ausführlichen Einblick in die vielen Möglichkeiten, die verschiedenen Tools des Web 2.0 in den Unterricht zu integrieren. Dabei werden detaillierte Anleitungen und Beispiele aufgeführt.
Das Buch ist nicht nur praxisnah, sondern auch für jeden "nicht-Internet-Freak" leicht zu verstehen und macht Mut, die vorgestellten Werkzeuge in der Schule auszuprobieren.

Debatte: Facebook und politische Bildung

Zwei Beiträge auf #PB21, dem Blog von Bundeszentrale für politische Bildung und DGB zum Thema "Politische Bildung und Web 2.0, diskutieren kontrovers, ob Facebook in der politischen Bildung zum Einsatz kommen sollte.

Thomas Pfeiffer argumentiert in seinem Beitrag "Politische Bildung muss nach Facebook" pro Facebook. Die Gegenposition vertritt Christiane Schulzki-Haddouti in ihrem Beitrag “Nur Facebook-Abstinenz überzeugt!”...

Mittwoch, 29. Juni 2011

Der Film „Netzangriff“ – die Sicht des Opfers

Persönlicher Eindruck

Cyber-Mobbing ist kein Kavaliersdelikt. Diese Tatsache wird im Film ganz deutlich. Es handelt sich um eine Straftat, da auch das Internet kein rechtsfreier Raum ist. Die unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten werden gut dargestellt. Nur die Rolle der Schule wird etwas vernachlässigt, da weder Lehrer noch Schulleitung in das Geschehen eingreifen. Falls dieser Film im Unterricht eingesetzt wird, ist eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema unverzichtbar.

Das Opfer

Nach einem Schulverweis muss Klara ihr Internat am Bodensee verlassen und wieder eine öffentliche Schule in Stuttgart besuchen. Sie verliert ihr vertrautes Umfeld und ihre Freunde.
Der Start in der neuen Schule ist von Beginn an holprig. Da ist es geradezu ein Lichtblick, dass sie ihr sympathischer Mitschüler Tim noch am gleichen Tag zu einer Party einlädt.
Kaum bei der Feier angekommen stürzt sich Klara mitten ins Geschehen. Und auch wenn sie sich zuerst dagegen sträubt, gibt sie dann doch nach und konsumiert jede Menge alkoholische Getränke. Klara will nicht als Feigling dastehen. Sie will zu der neuen Gruppe dazugehören, daher trinkt sie, obwohl sie weiß, dass ihre Eltern davon nicht begeistert sein werden.
Um ihre Eltern zu beruhigen, schreibt sie ihnen im Vollrausch eine SMS, bevor sie die Nacht bei Tim verbringt. Kurz danach verliert sie ihr Handy, bemerkt es jedoch erst am nächsten Morgen.
Ab da geht alles ganz schnell. Die selbstbewusste und aufgeweckte Klara wird zum Opfer. Ihre Mitschüler meiden sie und pöbeln sie an. Ein Mitschüler erstellte auf "MySchool" ein gefaktes Profil von Klara mit vielen freizügigen Fotos und perversen Statements. Innerhalb von wenigen Stunden kennt die ganze Schule die Bilder. Klara wächst das alles über den Kopf. Tim ist der einzige, der zu ihr hält. Schließlich vertraut sie sich ihrem Vater an und zeigt ihm die beschämenden Bilder. Dieser unterstützt seine Tochter, tröstet sie und schaltet direkt die Polizei ein. Nach und nach wird den Schülern und dem Täter bewusst, dass ihre Aktion kein Spaß ist, sondern purer Ernst. Im Film werden auch deutlich die Konsequenzen einer solchen Cyber-Mobbing Attacke gezeigt und wie sich das Opfer dabei fühlt.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Der Film "Netzangriff" - eine gute Diskussionsgrundlage

Persönlicher Eindruck

Mir persönlich hat der Film „Netzangriff“ aus zwei Gründen gefallen: Erstens machte er für mich selbst nochmal die Dimensionen des Cyber-Mobbing deutlich, nämlich wie aus einem „harmlosen“ Spaß purer Ernst wird. Gleichzeitig werden dabei im Film verschiedene Perspektiven beleuchtet. Wie geht das Mobbing-Opfer selbst mit der Situation um, wie reagieren die Eltern des Opfers, die Mitschüler und auch die Polizei? Zweitens habe ich festgestellt, dass sich eben dieser Film sehr gut eignet, im Unterricht eingesetzt zu werden und den Schülerinnen und Schülern verdeutliche kann, welche Auswirkungen das Cyber-Mobbing für die betreffenden Personen haben kann und dass es dabei nicht mehr um Spaß geht.

Mitschülerinnen / Mitschüler

Klara kommt neu in eine Klasse und muss sich dort zurechtfinden. Bei einer Party wird sie von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern unter Druck gesetzt, harten Alkohol zu trinken. Und bereits hier spielen Fotos, welche von Philipp in großem Umfang gemacht werden, eine große Rolle. Nachdem nun intime Fotos von ihrem verloren gegangenen Handy ins Netz gestellt werden, ist das für die Mitschülerinnen und Mitschüler zuerst ein großer Spaß. Keiner aus ihrer Klasse gibt zu, die intimen Fotos hochgeladen zu haben. Alle sehen es als einen harmlosen Spaß an und haben sichtlich Freude dabei, Klara damit zu konfrontieren und aufzuziehen. Sie steht all diesem machtlos gegenüber und kann von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern keine Hilfe erwarten. Einige Mitschüler, und das kann aus dem Film heraus auch so beurteilt werden, „gönnen“ ihr diese Schmach und wollen/können nicht erkennen, dass Klara mit dieser Situation schwer zu kämpfen hat.
Tim, ein Mitschüler ihrer Klasse, stellt sich aber dennoch hinter Klara und will ihr helfen, die Situation zu bewältigen. Er stellt dabei aber eine Ausnahme dar. Er spielt letztlich eine zentrale Rolle und unterstützt die inzwischen eingeschaltete Polizei mit eigenen Recherchen um den Täter ausfindig zu machen. Dies gelingt ihm schließlich auch und verhilft der Polizei, den Täter zu schnappen.
Wie gesagt, wird der Täter, ein Mitschüler von Klara, gefasst und zum Verhör gebracht. Dort ist dann von einem harmlosen Spaß die Rede, es wäre alles nicht so gemeint, man hätte ja nicht wissen können, welche Folgen das „Fake-Profil“ von Klara mit sich ziehen würde und dass es heute doch normal wäre, Bilder hochzuladen, um sie für alle zugänglich zu machen. Ich finde es ist schwer zu beurteilen, ob sich der Täter dessen im Voraus wirklich nicht klar war oder ob er die Tat begangen hat und sich auch den Folgen bewusst war. Schließlich hat er sich durch das Hochladen fremder (intimer) Bilder strafbar gemacht. Dies bietet zahlreichen Diskussionsstoff, vor allem auch in der Schule.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Der Film "Netzangriff" - Einsatz der Polizei

Persönlicher Eindruck

Der Film "Netzangriff" handelt von unterschiedlichen jugendlichen Themen wie Schule, Pubertät und Alkoholkonsum. Im Fokus steht dabei die Darstellung einzelner Gefahren des „neuen“ Internet.
Heutzutage stellen Jugendliche ohne nachzudenken Fotos oder Filme mitunter von Personen ohne deren Zustimmung ins Internet. Welche strafrechtlichen Konsequenzen dies für Jugendliche birgt, ist ihnen nicht bewusst.
Dieser Film stellt ein gutes Instrument im Unterricht dar, um den Schülern zu veranschaulichen wie sorgsam sie mit persönlichen und fremden Daten umgehen sollen.

Der Einsatz der Polizei

Aufgrund des freundschaftlichen Verhältnisses zwischen Klaras Vater und einem Polizeikommissar schaltet sich die Polizei sehr früh ein, um die unangenehme Situation für Klara aufzulösen.
Zuerst wird nach dem Täter gesucht, der das gefakte Profil von Klara im Netzwerk erstellt hat. Aufgrund der Anonymität kann der Verfasser nicht über das Internet ausfindig gemacht werden.
Dies veranlasst die Polizei direkt in Klaras Klasse zu gehen, da sie den Übeltäter in ihrem Schulumfeld vermuten. Außerdem konnten sie ihr gestohlenes Handy im Klassenzimmer orten. Als sich herausstellt, dass Tim Klaras Handy in seiner Tasche hat, wird er als potenzieller Täter auf das Revier gebracht. Dort wird er vor Ort verhört. Der Kommissar ist von Tims Schuld überzeugt und klärt ihn über seine strafrechtlichen Folgen auf.
Am Ende klären nicht die Polizei, sondern Tim und sein kleiner Bruder, den Fall auf. Der eigentliche Täter wird ebenfalls verhört. Die strafrechtlichen Folgen seines Fehlverhaltens werden nicht mehr aufgezeigt, was zu bemängeln ist.

"Netzangriff" bei YouTube

"Netzangriff" ist auf dem YouTube Channel der ARD als Stream zu finden. Klick mich..

Der Film "Netzangriff" - Wer ist der Täter oder ist es eine Täterin?

Persönlicher Eindruck zum Film

In dem Film werden mehrere Aspekte aus dem Leben von Jugendlichen beleuchtet.
Über das Verhalten gegenüber den Eltern und deren Reaktionen bis hin zu Parties mit Alkoholkonsum und welche Folgen dieser haben kann. Im Vordergrund steht jedoch das "Cybermobbing", das aus meiner Sicht auch gut dargeboten wird. Allerdings könnte der Film an manchen Stellen noch etwas mehr ins Detail gehen, um das Ausmaß der Folgen noch mehr zu verdeutlichen.
Als Unterrichtsmaterial kann er jedoch sehr gut eingesetzt werden, wenn im Anschluss über die Inhalte gesprochen und diskutiert wird, welches Ausmaß "Cybermobbing" z.B. in anderen Communities annehmen könnte.

Die Tätersuche

Als die Bilder im Internet auftauchen, könnten mehrere Personen in Verdacht geraten, nur eines ist sicher, die Person, die das Handy gefunden hat, muss etwas mit der Sache zu tun haben...
Könnte es Julian sein, der von Klara eine Abfuhr bekommen hat?
Oder Philipp, der Klara betrunken gefilmt hat?
Oder jemand ganz anderes?
Im Laufe des Filmes machen sich mehrere Personen verdächtig, indem sie Klara auf die Bilder im Netz ansprechen. Doch gleichzeitig kann die Bilder jeder sehen, wodurch der Täter widerum verborgen bleibt.
Doch als der Polizeikommissar in die Klasse kommt und Klaras Handy anruft, klingelt es in Tims Tasche- hat er nur so nett getan?
Sehr überzeugend klingt er nicht beim Verhör, aber als er mit seinem kleinen Bruder auf die Suche nach dem Täter geht, wird einem schnell klar, so etwas würde ein Täter nicht machen...
Eigentlich hat sich der Täter schon während des Besuchs des Kommissars verraten. Er muss direkt hinter Tim gesessen haben, um ihm das Handy in die Tasche zu stecken. Bei allen anderen wäre es sonst aufgefallen.
Der Täter war während des ganzen Films eher im Hintergrund, bis er am Ende von Tim und seinem Bruder beschattet wird. Es stellt sich heraus, dass er sich über die Folgen seiner Tat nicht viele Gedanken gemacht hatte, als er die Bilder ins Netz stellte und das obwohl er ziemlich viel Zeit vor dem Computer verbringt. Seine Eltern hatten ihm sogar schon verboten ins Internet zu gehen, allerdings waren sie nicht konsequent genug ihm auch den Laptop wegzunehmen.
Damit wird beleuchtet, welche Folgen es haben kann, wenn Eltern ihren Kindern nicht erkären können, welche Gefahren das Internet bietet. Denn dem Täter war nicht klar inwieweit er sich mit seiner Tat strafbar gemacht hatte...

Mittwoch, 8. Juni 2011

Der Film "Netzangriff" - Die Rolle der Eltern

Persönlicher Eindruck:

Der Film schafft es, typische Verhaltensweisen Jugendlicher zu zeigen, ohne die gängigen Klischees zu überreizen. Auch im Bezug auf die Gefahren des Internets bleibt die Darstellung realitätsnah, zwar etwas einseitig, was jedoch der dem Gesamtkonzept des Films zugrunde liegenden Thematik geschuldet ist.
Alles in allem hat „Netzangriff“ bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen. Ich denke, dass die Zielgruppe durch ihn altersgerecht angesprochen wird, und er sein pädagogisches Anliegen erfüllt.

Rolle der Eltern:

Klara zeigt pubertätstypisches Verhalten, die Eltern sehen sich so der Herausforderung nach einer dementsprechenden Reaktion ausgesetzt.
Als Klara ihre Eltern um Erlaubnis bittet auf die Party gehen zu dürfen, plädiert die Mutter dafür ihr zu vertrauen, während der Vater skeptisch bleibt und an Klaras vorherige Eskapaden auf dem Internat erinnert. Wie sich später herausstellt, liegt der Vater mit seinen Befürchtungen richtig, wobei anzumerken wäre, dass Klaras Missverhalten auf den Gruppendruck zurückzuführen ist, der durch ihre Mitschüler ausgeübt wird.
In der Situation, in der Klara die kompromittierenden Bilder auf ihrem Laptop betrachtet und dabei vom Vater ertappt wird, reagiert dieser intuitiv „richtig“. Er hat Erfolg mit seiner einfühlsamen und doch unnachgiebigen Vorgehensweise und Klara vertraut sich ihm an. Anschließend beschäftigt er sich eingehender mit der Materie und zieht den befreundetet Polizeibeamten zu Rate. Das konsequente Durchgreifen ist in Anbetracht der Tatsache, dass das Internet „nichts vergisst“, angemessen.
Als die Eltern erfahren, dass Klara auf der Party wieder getrunken hat, unterstellt die Mutter ihrer Tochter selbstzerstörerisches Verhalten und eröffnet ihr, dass sie und ihr Mann sich entschlossen haben, Klara therapeutisch behandeln zu lassen. Klara beweist mit ihrer Neigung zum Klettern zwar, dass sie einen Hang zum Risiko hat, die Reaktion der Eltern wirkt auf mich jedoch etwas überzogen und geht am Kern der Problematik vorbei. Klaras Resonanz zeigt, dass sie sich in dem Moment unverstanden fühlt und es an den Eltern läge, sensibler auf die Gefühlslage ihrer Tochter einzugehen.