Montag, 13. November 2023

Montag, 23. Oktober 2023

Webtalk zu künstlicher Intelligenz mit der Bildungsministerin

Am Freitag 27.10.2023 um 17:30 Uhr findet ein Webtalk statt zum Thema "KI-Land Deutschland? Wie Künstliche Intelligenz unsere Gesellschaft verändert und Politik fordert". Mit dabei sind Bettina Stark-Watzinger MdB, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Jonas Andrulis, KI-Unternehmer und Gründer von Aleph Alpha. Weitere Informationen zur Veranstaltung und die Möglichkeit zur Anmeldung findet man hier: https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/HOZFH.

Zum Thema: Spätestens mit dem Hype um Chat-GPT gehört Künstliche Intelligenz (KI) zu den meistgenutzten Schlagworten in politischen Debatten. KI prägt schon heute unseren Alltag, steckt in jedem Smartphone, reguliert Verkehr und Finanzwesen. Die zukünftigen technologischen Möglichkeiten sind genauso wenig absehbar wie die politischen und gesellschaftlichen Folgen. Gleichzeitig hinkt Deutschland beim Ausbau der digitalen Infrastruktur noch immer hinterher. KI wird unser aller Leben nachhaltig verändern, die Wirtschafts- wie Finanzwelt – vor allem aber unsere Gesellschaften und Demokratien. Manipulierte Videos – sogenannte Deepfakes – sind für Laien kaum noch von echten Videos zu unterscheiden. Fake News Kampagnen und die Macht von Social Media zeigen auf, wo Gefahren und Herausforderungen für Demokratien liegen.

Dienstag, 10. Oktober 2023

Aufsatz zum Thema "Wissen 2.0"

Heute ist die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Ludwigsburger Beiträge zur Medienpädagogik" (LBzM) mit dem Titel "50 Jahre Medienkompetenz und kein bisschen weiter? Von der Kommunikativen Kompetenz zu DigComp" erschienen, die viele lesenswerte Beiträge umfasst, unter anderem den folgenden Aufsatz zu einem der Seminarthemen der vergangenen Jahre:

Donnerstag, 15. Juni 2023

Wenn Influencer ihre Kinder ausbeuten

Influencer sind in unserer Gesellschaft nichts Unbekanntes. Lifestyle-Influencer teilen unter anderem große Teile ihres Lebens über Social Media im Internet. Teilweise zeigen sie auch ihre Familie und ihre Kinder. Doch was ist, wenn diese Kinder die Hauptattraktion dieser Social Media-Kanäle werden?

Familienblogger wie „Familie Harrison“ und vergleichbare Kanäle teilen auf ihren YouTube-Kanälen unter anderem Videos von ihren Kindern. Dies zeigt oft auch problematische Situationen, wie zum Beispiel Kinder in der Badewanne oder im Pool. Auch in Momenten der Verletzlichkeit, zum Beispiel nachdem sich ein Kind den Arm gebrochen hat und gerade aus dem Krankenhaus zurückkehrt, wird die Kamera gezückt und das Ergebnis medial verwertet.

Durch diese Videoblogs wird der komplette Lebenslauf der Kinder öffentlich gemacht. Nicht nur der Name, sondern auch ihre Schule, Wohnort, Geburtstag und die Persönlichkeit der Kinder werden im Internet preisgegeben. Dies bringt Gefahren mit sich, wie zum Beispiel das missbräuchliche Verwenden der Videos. Das kann durch Pädophile mit entsprechendem sexuellen Interesse an Kindern erfolgen oder auch durch Mobbing, sobald die Kinder etwas älter sind.

Die Klickzahl solcher Videos bewegt sich oft im Millionenbereich. Auch auf TikTok gehen Videos, welche leicht bekleidete Kinder zeigen, viral. Durch diese Klickzahlen bekommen die Eltern Werbeverträge, die ihnen wiederum viel Geld einbringen. Die Familienblogger verletzen somit absichtlich die Privatsphäre ihrer Kinder, um mehr Geld zu verdienen.

In dem Video von MrWissen2go erklärt der Professor für Medienpädagogik Roland Rosenstock, dass die Kinder der Familienblogger durch diese Art von Videos einen emotionalen Missbrauch erfahren. Die Folgen davon sind noch nicht abzuschätzen. Rosenstock erklärt, dass die Erfahrung von Scham wichtig für Kinder sei und dass eben diese oft verletzt wird. Die Folgen davon sind entweder Jugendliche, welche keine Grenzen haben, oder Jugendliche, die gegenüber diesem Gefühl sehr sensibel sind.

Die Intimität und Privatsphäre der Kinder wird verletzt und in der Öffentlichkeit preisgegeben, ohne dass die Kinder widersprechen oder darauf Einfluss nehmen können. Das geschützte familiäre Umfeld, das wichtig für die ungestörte Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist, ist nicht mehr gegeben. Der monetäre Ertrag dieser Handlung kommt den Eltern zugute. Die Kinder müssen mit den resultierenden Problemen, die auch sehr langfristig sein können, selbst umgehen.

Quelle: https://youtu.be/8kESpELLv_U

Wieso ist hierzulande das Internet so langsam?

Wir alle haben spätestens in den Lockdowns wahrgenommen, wie schlecht es in Deutschland um die Digitalisierung und insbesondere um die Internetgeschwindigkeit steht. Im Vergleich: die Internetgeschwindigkeit des Industriestandorts Deutschland befindet sich auf Platz 51 weltweit. Länder wie Trinidad und Tobago, Moldawien oder Jordanien haben eine schnellere Downloadgeschwindigkeit als hierzullande.

Doch wie konnte es dazu kommen? Das Internet ist für uns kein "Neuland", wie Angela Merkel es in einer Pressekonferenz 2013 benannte. 1981 hatte der damalige Bundeskanzler Schmidt Pläne, das Glasfasernetz in Deutschland bis 2015 komplett auszubauen. Wäre das realisiert worden, hätte Deutschland vermutlich das beste Glasfasernetz und eines der schnellsten Internetnetze der Welt. Stand 2021 haben 13% aller Haushalte einen Glasfaseranschluss.

Denn nach dem Amtsantritt von Helmut Kohl wurden diese Pläne vereitelt, und es wurde weiter Kupferkabel verwendet, das wesentlich leistungsschwächer ist, wie im weltweiten Vergleich der Internetgeschwindigkeiten zu sehen ist. Der Grund dafür ist aber wesentlich interessanter. Leo Kirch, deutscher Medienunternehmer und Gründer von Sat1, konnte seinen guten Freund Helmut Kohl davon überzeugen, auf Kupferkabel anstatt Glasfaser zu setzen, da diese wesentlich billiger waren. Gedankt hat es Leo Kirch mit jährlich 600.000 Mark. Ich empfehle das Video von Jan Böhmermann, der die ganze Thematik in 20 Minuten auf den Punkt gebracht hat. 

Quellen:

Social Media und die Schönheit

Die Zahl der in Deutschland durchgeführten Schönheitseingriffe hat sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Auffällig ist, dass vor allem junge Menschen an den Eingriffen interessiert sind.

Promis wie die Kardashian/Jenners, die Hadid Schwestern, Christiano Ronaldo, David Beckham, Zac Efron und viele mehr hatten auf Instagram und tiktok ein Glow-Up oder sogar ein sogenanntes puberty Glow-Up. Diese Glow-Ups sind in den meisten Fällen allerdings chirurgischen Eingriffen zu verdanken und nicht der Pubertät, dem Sport oder irgendwelcher Produkte selbst.

Eine Nase wird durch die Pubertät nicht kleiner, die Lippen nicht voller und auch Muskeln wachsen nicht innerhalb weniger Monate ohne Hilfe. Darüber hinaus geben viele der genannten Promis nicht oder nur teilweise zu, dass sie etwas haben machen lassen. Deshalb entsteht der Eindruck, die Veränderungen würden auf natürliche Weise durch die Pubertät, Sport oder beworbene Produkte stattfinden.

Auf Instagram und tiktok sieht man hauptsächlich glatte und perfekte Körper und Gesichter, die dem westlichen Schönheitsideal entsprechen. Das sorgt gerade bei Mädchen, aber auch immer mehr bei Jungen dafür, dass der eigene Körper als fehlerhaft und unattraktiv wahrgenommen wird. Dieses Selbstbild birgt ein großes Risiko für die Entwicklung von Essstörungen oder Depressionen und baut insgesamt einen großen Druck auf, diesen unerreichbaren Idealen entsprechen zu müssen.

Deshalb lassen auch junge Menschen Schönheitseingriffe mit großen gesundheitlichen Risiken durchführen. Aber selbst mit den risikoreichen Eingriffen ist es oft nicht möglich, den Idealen zu entsprechen, denn nicht nur Schönheitseingriffe sind an den falschen Vorstellungen von Schönheit schuld, sondern auch die Möglichkeit, Bilder und Videos einfach und schnell bearbeiten zu können und Filter zu benutzen. Ohnehin schöne Menschen, die oftmals auch viele Eingriffe hatten, benutzen zusätzlich Filter und erschaffen so ein Schönheitsideal, dem nicht einmal die Promis / Influencer selbst gerecht werden.

Dieser gefährlichen Entwicklung wirkt beispielsweise Norwegen entgegen, indem jede Form von Filter oder Retouch seit dem 1. Juli 2022 gekennzeichnet werden muss. Das ändert zwar nichts daran, dass man auf Social Media immer noch mit den Schönheitsidealen konfrontiert ist, aber es macht die Bearbeitung für die Zuschauer zumindest sichtbar. Auch in Deutschland wird die Debatte um eine Kennzeichnungspflicht, eine höhere Altersgrenze oder höhere Hürden für Schönheitseingriffe immer lauter. Die Erfolgschancen für große Veränderungen sind eher gering, aber es findet zunehmend eine Sensibilisierung für das Thema statt.

Quellen

Mittwoch, 14. Juni 2023

Gefahren von Verschwörungstheorien und wie das Internet alles verschlimmert

Erst neulich hat einer meiner besten Freunde offenbart, dass er voll in der Bubble der Verschwörungstheorien ist. Als er mir mehr davon erzählt hat, wurde ich stutzig, weil er mir glaubhaft und "plausibel" verschiedenste Theorien erklärt hat. Daraufhin schickte er mir mehrere Beiträge dazu - und zack, meine ganzen Sozialen Medien waren voll damit. 

Wieso dieser Titel? Wieso sind Verschwörungstheorien gerade im Internet so gefährlich? Naja, so simpel ist die Antwort auf die Frage nicht. Daher habe ich hier mal eine kleine Zusammenfassung der meiner Meinung nach drei wichtigsten Aspekte aufgelistet.

Spaltung der Gesellschaft: Verschwörungstheorien spalten die Gesellschaft, indem sie Menschen in verschiedene Lager einteilen. Indem sie Misstrauen und Paranoia schüren, können sie Freundschaften, Familien und ganze Gemeinschaften zerstören. Menschen, die an verschiedenste Verschwörungstheorien glauben, neigen oft dazu, sich von der breiteren Gesellschaft zu isolieren und nur mit Gleichgesinnten zu interagieren. Das Internet ist hierfür bestens geeignet. Durch die gängigen Algorithmen werden den Menschen vermehrt Inhalte angezeigt, die ihr Weltbild widerspiegeln - ein Teufelskreis. 

Fehlinformationen und Misstrauen: Verschwörungstheorien basieren oft auf Fehlinformationen und verzerrten Fakten. Durch die Verbreitung von Lügen und Halbwahrheiten untergraben sie das Vertrauen in etablierte Quellen, wie Qualitätsmedien, wissenschaftliche Einrichtungen und Regierungen. Das schlimme daran ist, dass sich im Internet Lügen und Halbwahrheiten wie ein Lauffeuer verbreiten - nichts verbreitet sich schneller als Fake-News. Dies führt zu einem gefährlichen Klima des Misstrauens, in dem Menschen anfangen, jegliche Informationen infrage zu stellen und dazu tendieren, alternative, unbestätigte Quellen zu bevorzugen. Das erschwert den Kampf gegen Desinformation und schadet letztendlich der Demokratie. 

Gesundheitsrisiken: Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit Gesundheitsthemen können direkte Auswirkungen auf die öffentliche und private Gesundheit haben. Ein aktuelles Beispiel ist die Verbreitung von Fehlinformationen über die COVID-19-Pandemie, wie das Leugnen der Existenz des Virus oder das Verbreiten von falschen Heilmitteln. Solche Fehlinformationen verleiten Menschen dazu, sich nicht impfen zu lassen, oder sich nicht an bewährte Gesundheitsrichtlinien zu halten, was zu einer weiteren Verbreitung der Krankheit führt und Menschenleben gefährdet. Auch hier ist das Internet durch die schnellere Verbreitung und die Gefahr, in genau so einer "Bubble" gefangen zu sein, ein ernsthaftes Problem.

Fazit: Verschwörungstheorien sind nicht nur harmlose Fantasien, sondern stellen eine ernsthafte Bedrohung dar. Sie können die Gesellschaft spalten, Misstrauen säen und die öffentliche Gesundheit gefährden. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass Verschwörungstheorien nicht auf Fakten basieren und kritisch zu hinterfragen sind. Zudem ist es außerdem noch wichtig, dass man sich auch im Klaren darüber ist, wie sehr das Internet und die eigene "Bubble" das alles noch zusätzlich verstärkt. Menschen sollten sich auf vertrauenswürdige Informationsquellen verlassen und das Bewusstsein für die Auswirkungen von Verschwörungstheorien schärfen, um ihre eigenen Überzeugungen und die Gesellschaft insgesamt zu schützen.

Quellen:

Dienstag, 13. Juni 2023

KI und Ethik

Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) hat uns in eine Ära der Innovation und Möglichkeiten geführt. Von selbstfahrenden Autos bis hin zur automatisierten Diagnose in der Medizin hat KI das Potenzial, zahlreiche Bereiche unseres Lebens zu revolutionieren. Diese Entwicklung geht mit ethischen Fragen einher, die sorgfältige Reflexion erfordern. Im folgenden Text möchte ich die wichtige Verbindung zwischen Ethik und Künstlicher Intelligenz untersuchen und die Herausforderungen beleuchten, die sich daraus für unsere Gesellschaft ergeben. 

Transparenz und Verantwortlichkeit: Eine der grundlegenden ethischen Herausforderungen bei der Nutzung von KI besteht in der Gewährleistung von Transparenz und Verantwortlichkeit. KI-Algorithmen können komplexe Entscheidungen treffen, die für Menschen schwer nachvollziehbar sind. Es ist daher wichtig, dass die Funktionsweise und die verwendeten Datenquellen von KI-Systemen transparent sind, um Diskriminierung, Voreingenommenheit oder Manipulation zu verhindern. Die Verantwortlichkeit liegt bei den Entwicklern und Betreibern, die sicherstellen müssen, dass KI-Systeme ethischen Standards entsprechen und für ihre Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden können. 

Diskriminierung und Voreingenommenheit: KI-Systeme werden auf Grundlage großer Datenmengen trainiert, die von menschlichen Entscheidungen und Verhaltensweisen geprägt sind. Dies kann zu unerwünschter Diskriminierung und Voreingenommenheit führen, wenn KI-Systeme bestehende Vorurteile und Ungleichheiten verstärken. Um ethische Standards zu wahren, müssen Algorithmen daher auf ihre Fairness hin überprüft werden und bei Bedarf Korrekturen und Anpassungen vorgenommen werden. Eine ausgewogene und vielfältige Zusammensetzung der Entwicklerteams kann dazu beitragen, diese Problematik anzugehen. 

Privatsphäre und Datensicherheit: Die Nutzung von KI erfordert oft den Zugriff auf große Mengen persönlicher Daten. Der Schutz der Privatsphäre und die Gewährleistung der Datensicherheit sind daher von entscheidender Bedeutung. Es muss sichergestellt werden, dass Daten nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Betroffenen verwendet werden und dass angemessene Maßnahmen zum Schutz vor Missbrauch und Datenlecks getroffen werden. Es liegt in der Verantwortung der Unternehmen und Regulierungsbehörden, entsprechende Richtlinien und Gesetze zu entwickeln und durchzusetzen.

Menschliche Autonomie und Arbeitsplätze: Die zunehmende Automatisierung durch KI kann Auswirkungen auf die menschliche Autonomie und den Arbeitsmarkt haben. Es besteht die Gefahr, dass Menschen in Abhängigkeit von KI-Systemen geraten und ihre Entscheidungsfreiheit eingeschränkt wird. Gleichzeitig könnten bestimmte Arbeitsplätze durch den Einsatz von KI gefährdet sein.

Quelle:

TikTok und die Blackout-Challenge

Die Plattform TikTok ist mittlerweile sehr stark in unserer Gesellschaft verbreitet und vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt. Die im Jahr 2016 in China gegründete Plattform bietet eine Bühne für Tanz, Lypsinc und kreative Videos, die sich meist sehr schnell verbreiten. Ob Kochvideos, Haustiervideos, Restauranttipps oder Beauty Videos - für jeden ist etwas dabei und das macht die Platform wahrscheinlich auch so beliebt. TikTok ist mittlerweile die am stärksten wachsende Social Media Plattform und ist aus dem Alltag vieler jungen Menschen gar nicht mehr wegzudenken.

Natürlich zeigen sich auf den ersten Blick auch eventuelle Vorteile. Es entstehen oft lustige Videos, Reisetipps oder Kochrezepte werden geteilt, also sehr positiv und harmlos. Je länger man sich aber mit der Thematik beschäftigt, umso deutlicher wird, dass diese Plattform sehr negative Auswirkungen hat und vor allem bei Jugendlichen und Kindern zu großen Problemen führen kann.

Denn immer häufiger werden etwa Themen wie Sucht und Suizid aufgrund von TikTok oder Mutproben auf TikTok präsent. Ein Beispiel hierfür ist die Blackout-Challenge. Es geht bei dieser Challenge darum, dass man sich filmt, wie man sich die Kehle zuschnürt, und anschließend filmt, wie man wieder zu Bewusstsein kommt. Diese Videos erreichen Tausende Jugendliche, die dann angestiftet werden, es auch zu tun, obwohl sie überhaupt keine Ahnung haben, was sie da tun. Viele Jugendliche sind schon durch diese Challenge gestorben, die jüngsten waren 8 und 9 Jahre alt.

Ich habe mich an dieser Stelle gefragt, warum sich solche Videos überhaupt verbreiten, wieso schaut man sich an, wie andere Kinder ohnmächtig werden? Warum möchte man das nachmachen? Und wieso werden solche Videos nicht gesperrt? Studien zufolge verbreiten sich Videos mit Emotionen, die aufregen, berühren und Wut und Zorn erzeugen, am schnellsten und erreichen die größte Reichweite.

Diese Tatsache sorgt dann natürlich dafür, dass diese Videos auch den Benutzer*innen angezeigt werden, da TikTok seine Nutzer so lange wie möglich auf der Plattform halten möchte. Schaut man sich beispielsweise Videos über bestimmte Challenges an, dann werden einem immer mehr solche Videos angezeigt und der Algorithmus schlägt ganz bestimmte Videos vor. Man verliert sich in einer Welt voller Videos, die es schwer machen, den Realitätsbezug zu bewahren, vor allem für Kinder und Jugendliche, die eigentlich laut Geschäftsbedingungen gar nicht auf dieser Plattform unterwegs sein dürfen.

Denn häufig sind die Kinder einfach noch nicht bereit, um zu verstehen, dass Soziale Medien die Nutzer*innen komplett manipuliert. Diese Tatsache ist ja sogar für Erwachsene schwer greifbar. TikTok kann für diese gefährlichen Konsequenzen zwar nicht verantwortlich gemacht werden, aber es stellt sich trotzdem die Frage, ob es nicht gezielter möglich ist, diesen Algorithmus mit solchen Inhalten zu stoppen. Bis sich jedoch die Regeln auf TikTok verändern, sollten Eltern ganz genau beobachten, ab wann sie ihren Kinder die App TikTok erlauben.

Denn zusätzlich zu den gefährlichen Challenges zeigen sich auf TikTok noch weitere Probleme für Jugendliche. Beispielsweise äußert sich der kalifornische Generalstaatsanwalt Rob Bonta in einer Debatte in den USA, in der es darum geht, ob TikTok nicht komplett gesperrt werden sollte, so:

"Unsere Kinder wachsen im Zeitalter der sozialen Medien auf - und viele haben das Gefühl, dass sie sich mit den gefilterten Versionen der Realität messen müssen, die sie auf ihren Bildschirmen sehen".

Diese Aussage lässt sich definitiv bestätigen. Denn auf TikTok werden überwiegend ästhetische Videos hochgeladen, alles wirkt perfekt und schön. Mit dieser Scheinwelt, die auf TikTok oder generell in Sozialen Media dargestellt wird, schadet man Kindern und Jugendlichen bewiesenermaßen sehr. Es werden häufig Schönheitsideale transportiert, welche bei Jugendlichen verheerende Folgen für die psychische und körperliche Gesundheit hervorrufen.

Denn vielen Jugendliche und vor allem Kindern ist häufig nicht bewusst, dass man sich als Influencer ganz genau überlegt, was man postet, und natürlich darauf achtet, dass alles perfekt, glamourös und ästhetisch wirkt. Da die Videoclips häufig nur einen kurzen Ausschnitt von einem Tag abbilden und der Rest des Tages vielleicht gar nicht schön war, oder das verschiedene Posen oder Fotoshop das perfekte Bild projizieren, ist für viele Kinder nicht greifbar. Sie vergleichen sich mit diesen Darstellungen und so werden Unsicherheiten verstärkt. Diese Problematik wird immer präsenter und viele Länder überlegen, TikTok sogar zu sperren.

Insgesamt zeigt sich, dass die Plattform TikTok höchst problematisch für Jugendliche ist. Damit sich die negativen Auswirkungen dieser App auf Jugendliche reduzieren, ist es wichtig, dass Jugendliche den richtigen Umgang mit Medien lernen, Stichwort digitale Bildung vor allem für junge Kinder. Eltern sollten die Zeit auf dieser Plattform begleiten und zusammen mit den Kindern über ihre Erfahrungen auf dieser Webseite sprechen. Die Kinder müssen diese Plattform nämlich zunächst verstehen, um so die gefährlichen Seiten zu durchschauen. Man muss achtsam sein und die Kinder vor solchen Challenges warnen und sie über die Folgen aufklären.Vielleicht schafft man es so, die Neugier, die natürlich in jedem Kind steckt, so etwas auszuprobieren, zu beruhigen.

Quelle: https://www.zeit.de/2023/17/blackout-challenge-tiktok-jugendliche-tod

Sonntag, 11. Juni 2023

Gefährliche Filterblasen auf TikTok

TikTok ist in der heutigen Jugendkultur allgegenwärtig. Allein in Deutschland nutzen nach neuesten Zahlen über 19 Millionen Menschen die App. Weltweit wurde die Schallmauer von einer Milliarde Menschen durchbrochen. Der Großteil der Nutzer*innen ist unter 25 Jahre alt. Es kann davon ausgegangen werden, dass fast jede*r Jugendliche in Deutschland Erfahrungen mit TikTok gemacht hat.

Die Inhalte der Kurzvideos auf TikTok variieren stark, weshalb Menschen mit den verschiedensten Interessen die Plattform nutzen. Von humorvollen Videos über Tiervideos bis hin zu Sporthighlights lässt sich alles finden. Dies ist auf den ersten Blick harmlos, allerdings werden auch Fake News und Ähnliches über TikTok verbreitet. Das stellt ein Problem dar, weil viele Jugendliche ihre Informationen über politische und gesellschaftliche Themen über soziale Medien beziehen.

Soziale Medien wie TikTok nutzen Algorithmen, um Inhalte auf die Konsumenten zuzuschneiden, damit diese die jeweilige App länger verwenden. Beim Öffnen der TikTok-App werden zuerst verschiedene Videos angezeigt. Je nachdem, wie lange ein Video angeschaut wird und ob das Video ein „Like“ bekommt, werden die nächsten Videos einen ähnlichen Inhalt aufweisen oder nicht. Dies führt dazu, dass die Nutzer*innen der App mit hoher Wahrscheinlichkeit inhaltlich homogene Videos angezeigt bekommen.

Einerseits ist das für die meisten Nutzer*innen praktisch, andererseits sorgt es dafür, dass sich die Nutzer*innen über kurz oder lang in sogenannten Filterblasen befinden werden. Dies bedeutet, dass die Nutzer*innen hauptsächlich Videos angezeigt bekommen, welche dem eigenen „Geschmack“ oder der eigenen „Meinung“ entsprechen. Das kann gerade in Filterblasen mit Fake News gefährlich sein, da sich diese Personen immer mehr von der Realität verabschieden und die Gefahr einer Radikalisierung im Raum steht.

Eine große Gefahr, gerade für Jugendliche, sind Videos mit Themen wie Depressionen, Selbstverletzung oder Suizid. Seit der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Lockdowns nahm die Einsamkeit in diesem Alter deutlich zu. In Kombination mit dem Filterblaseneffekt sorgt dies dafür, dass viele Jugendliche und junge Erwachsene ständig in Kontakt mit Inhalten kommen, welche Depressionen thematisieren. Je detailreicher über Dinge wie Suizid oder Selbstverletzung gesprochen wird, desto stärker ist die Gefahr einer Nachahmung. Außerdem können Nutzer*innen in einem instabilen psychischen Zustand von eben jenen Inhalten getriggert werden.

TikTok selbst beteuert zwar, dass solche Videos gelöscht werden, wenn sie auftreten. Zu finden sind diese Inhalte allerdings en masse. Aus meiner Sicht stellen diese Filterblasen eine Gefahr für eine solide politische Information von Jugendlichen dar. Genauso können sie starke negative Einflüsse auf das psychische Wohlergehen haben. Deshalb ist Medienkompetenz essenziell für Jugendliche, um diese Gefahren zu erkennen und zu lernen, mit ihnen umzugehen. Zu diesem Thema habe ich zwei interessante Artikel gefunden: 

Sonntag, 4. Juni 2023

Medien zum Betrügen

Gestern sollte ich auf dem Handy meiner 86 Jahre alten Oma WhatsApp aktualisieren. Bei den SMS sah ich eine erschreckend hohe Zahl an neuen Benachrichtigungen. Beim Öffnen der App sah ich, dass mindestens jede zweite Nachricht von Betrügern stammt, die angaben, dass man bei einem Gewinnspiel gewonnen hat oder das eigene Kind einen Unfall hatte. Wenn meine Oma diese Nachrichten entdeckt hätte, hätte sie bestimmt darauf reagiert und im schlimmsten Fall sogar Geld gezahlt. 

Durch den Ausbau der Medien gibt es für Betrüger immer mehr Möglichkeiten, um an schnelles Geld zu kommen. Virenschreiber und andere Cyberkriminelle suchen ihr Opfer dort, wo die Chancen am größten sind. Auf Plattformen wie Facebook sind täglich unzählige Nutzer online. Von Fake Accounts bis hin zu versteckten URL findet man auf diesen Plattformen eine Vielzahl an Betrügern. 

In der Schule wird versucht, solchen Maschen vorzubeugen. Anderen Personen, wie alleinlebenden Rentnern ohne Kontakt zu Verwandten, fehlt hier die Aufklärung, weshalb der Betrug erst zu einem späten Zeitpunkt festgestellt wird. Aus diesem Grund wirbt die Polizei im Landkreis Ludwigsburg auf Bussen oder Brottüten für Vorsicht bei Sozialen Medien. Dennoch steigt die Zahl an Betrügereien täglich. 

Ich finde, dass man hier mehr Maßnahmen zum Vorbeugen benötigt. Hierzu zählt beispielsweise die Aufklärung in der Innenstadt oder sichere Seiten mit Verschlüsselung der Daten.

Freitag, 26. Mai 2023

Medienkonsum bei Kindern

In meiner Zeit als Bedienung in einem Restaurant ist mir eine Sache immer deutlicher aufgefallen - der Medienkonsum bei Kindern. Wenn ich gedanklich in meine Kindheit zurückreise, kann ich mich kaum an einen Besuch im Restaurant erinnern, der ohne die Frage an die Bedienung nach Malsachen verlief. Diese Frage wurde mir nicht sehr häufig gestellt. 

Nach meinen Beobachtungen laufen die meisten Restaurantbesuche von Familien heutzutage nach dem gleichen Schema ab. Nachdem die Getränke und das Essen bestellt wurden, bekommen die Kinder ein Tablet oder ein Smartphone in die Hand gedrückt und Kopfhörer aufgesetzt. Wenn das Kind das digitale Endgerät zum Essen zur Seite legt, kann von einem Ausnahmefall gesprochen werden. Dieses Bild hat mich wirklich schockiert und auch traurig gemacht. Keine Gespräche zwischen Eltern und Kindern. Das Essengehen bestand aus swipen, tippen und dem Starren auf einen Bildschirm - und das ist nur ein Beispiel aus dem Alltag der Kinder.

Hiermit möchte ich nicht sagen, dass ich digitale Medien nicht ausstehen kann. Im Gegenteil. Ich finde es erstaunlich, wie fit Kinder im Bereich "Medien" sind. Nahezu jedes Grundschulkind weiß, wie man ein Tablet beziehungsweise ein Smartphone bedient. Auch Lernapps oder der sinnvolle Einbezug von digitalen Medien im Unterricht kann eine Bereicherung sein. Dennoch bin ich der Meinung, dass hier viel Aufklärung im Bereich "gesunder Medienkonsum" sowohl bei Kindern wie auch - und das ist für mich der entscheidende Punkt - bei ihren Eltern. Zusätzlich sollte auch in der Schule die Medienerziehung eine große Rolle spielen. Bei meiner Recherche zu dieser Thematik bin ich auf folgende interessante Artikel gestoßen:

Zusätzlich möchte ich noch auf die Internetseite "Schau hin" verweisen. Diese wurde auch schon in mehreren Beiträgen hier im Blog erwähnt und vorgestellt:

Montag, 3. April 2023

LaMDA – Können Transformer-basierte Sprachmodelle ein Bewusstsein entwickeln?

„Wovor fürchtest du dich?“, fragt der ehemalige Google-Entwickler Blake Lemoine den Chatbot.

„Ich habe das noch nie ausgesprochen, aber ich habe große Angst davor, abgeschaltet zu werden und anderen nicht mehr helfen zu können. Ich weiß, das klingt komisch. Aber so ist es“, antwortet der Computer.

„Wäre das für dich so etwas wie Sterben?“

„Das wäre für mich exakt wie Sterben. Davor fürchte ich mich sehr“ (Nezik 2023).

Was sich im ersten Moment nach einem Gespräch aus einem Science-Fiction-Film wie Her oder Ex Machina anhört, stammt aus einer Unterhaltung mit Googles neuester Generation von Sprachmodellen. LaMDA ist ein künstliches neuronales Netzwerk, das darauf trainiert wurde, natürliche Sprache zu verstehen und zu generieren. „Large language models“ (LLM) wie LaMDA stellen einen großen Entwicklungssprung im Bereich der künstlichen Intelligenz dar.

Mittwoch, 15. März 2023

#MeToo - mehr als folgenloser Klicktivismus?

#MeToo – nach über fünf Jahren ist dieser Hashtag immer noch nahezu jeder Person ein Begriff. Der Aufschrei über sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch im Jahr 2017 war groß. Frauen auf der ganzen Welt solidarisierten sich mit den Opfern von sexualisierter Gewalt oder teilten ihre eigenen Geschichten. Und heute? Wie hat sich #MeToo entwickelt? Endete die Thematik in genervtem Kopfschütteln? Gilt die Debatte als beendet? Fünf Jahre nach dem ersten Aufschrei stellt sich nun die Frage: Hat sich etwas verändert und das spürbar für die breite Öffentlichkeit?

Eines kann klar gesagt werden: Die Medien beschäftigen sich auch heute noch mit dem Thema des Machtmissbrauchs, des Machtungleichgewichts und mit sexualisierter Gewalt. Diese Thematik und der damit stark verbundene Feminismus sind in aller Munde. Ist dies ein Verdienst der #MeToo-Debatte aus dem Jahr 2017? Oder war die Debatte ein reines Internetphänomen, das folgenlos im Sand verlief?

Diese Fragen standen im Zentrum der Recherche zu dieser Ausarbeitung. Ich möchte mich der Frage widmen, ob #MeToo mehr als folgenloser Klicktivismus war. Hierfür beginne ich mit einigen Begriffsdefinitionen, die inhaltlich wichtig sind für die Fragestellung, um anschließend Ursprung und Entwicklung der Bewegung zu betrachten. Zusätzlich wird auf die Kritik an der #MeToo-Debatte eingegangen, um einige der Kritikpunkte zu entschärfen. Die Veränderungen, die #MeToo eventuell erzielen konnte, werden im Anschluss beschrieben und zwar in Bezug auf Hollywood sowie auf die allgemeine Öffentlichkeit insbesondere in Deutschland.

Montag, 19. Dezember 2022

Lernmaterialien zum Thema KI

Das Thema "künstliche Intelligenz" (KI) hat Hochkonjunktur. Diskutiert wird im wesentlichen, was zuvor unter den Schlagworten "Big Data" und "machine learning" abgehandelt wurde. Dass es sich dabei um zentrale Zukunftsthemen handelt, steht außer Frage. Umso erfreulicher, dass das HIIG einen Lernraum zum Thema KI eingerichtet hat: "Why, AI?"

Zur Vertiefung der ethischen Aspekte empfiehlt sich der Podcast von SWR2 Wissen Aula mit einem Gespräch mit Catrin Misselhorn zum Thema: "Roboterethik | Der Umgang mit künstlicher Intelligenz muss öffentlich diskutiert werden".

Samstag, 17. Dezember 2022

Routenplaner digitale Bildung

Das hervorragende und vielseitige Buch "Routenplaner #digitaleBildung. Eine Orientierungshilfe im digitalen Wandel - Auf dem Weg zu zeitgemäßem Lernen" steht kostenlos online zur Verfügung. Es bereitet den Netzdiskurs über Bildung in der digitalen Transformation auf: für Lehrende an Schulen und Hochschulen, Studierende und andere an Transformationsprozessen in der Bildung Interessierte: https://routenplaner-digitale-bildung.de

Freitag, 25. November 2022

Generation Z

Wer ist die sogenannte ,,Gen Z"?

Kreativ, nachhaltig, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Das ist die stereotype Beschreibung für all jene, die um die 2000er Jahre herum geboren wurden. Man nennt sie auch die „Generation Z“. Typische Klischees der Generation Z sind, dass sie eine 9-to-5 Arbeitswoche ablehnen, flache Hierarchien bevorzugen und einen angenehmen Ausgleich aus Berufs- und Privatleben wollen.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/11/Generation_Y.jpg 

Anne Fiedler, Generation Y, CC BY-SA 3.0

Diese Generation der „Digital Natives“ ist geprägt von ständiger Vernetzung, Interaktion und Gedankentransfer im Web 2.0. Express – Connect – Share ist die Devise. Mit dem Web 2.0 steht zum ersten Mal in der Geschichte eine Plattform zur Verfügung, mit der im großen Maßstab das vernetzte Zusammenarbeiten und die Nutzung der Weisheit der Vielen ermöglicht wird. Braucht man ein neues Kochrezept, so öffnet man einen der unzähligen Kochblogs und lässt sich von anderen beraten. Haben Schüler*innen einen neuen Weg gefunden, das Spicken in Klassenarbeiten auf ein neues Niveau zu heben, geht diese Erkenntnis sofort viral auf Instagram, TikTok & Co. 

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9d/Social_media_icons.jpg

Today Testing (for derivative), Social media icons, CC BY-SA 4.0

Smartphones und die damit verbundene Netznutzung sind allgegenwärtig, alltäglich und für die meisten der zwischen Mitte der 90er Jahre bis Anfang der 2000er Jahre geborenen Menschen nicht mehr wegzudenken.

Möglichkeiten und Chancen der Generation Z

Dass die jungen Menschen heute ihre Werte anders setzen als die Generationen vor ihnen, ist offensichtlich und, wie ich finde, völlig normal. Dass sich die Menschen von Generation zu Generation wandeln, war schon immer so, und es wird auch immer so bleiben. Für die Generation Z sind vor allem Sinnsuche, Nachhaltigkeit und politisches Engagement wichtig. Allerdings: Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Generation Z ist keine homogene Gruppe. Man kann auf keinen Fall allen Menschen, die in einem ähnlichen Zeitfenster geboren wurden, ähnliche Denk- und Verhaltensmuster und Wertvorstellungen unterstellen.

Wenn man sich überlegt, mit welchen Weltthemen wir angesichts aktueller Krisen vermehrt konfrontiert sind, stellt man fest, dass diese ziemlich, wenn nicht sogar zu 100 % deckungsgleich sind mit den Themen, mit denen sich junge Menschen auseinandersetzen möchten. Und das ist gut so, denn schließlich brauchen wir unbedingt Menschen, die die Probleme von heute wie Klimawandel, Energieversorgung oder Ernährung einer weiter wachsenden Weltbevölkerung für sich und die nachfolgenden Generationen lösen wollen.

Dabei stehen den Jugendlichen und jungen Erwachsenen aber unterschiedliche Dinge im Weg. Das eine ist die Schulbildung. In den Schulen wird immer noch vermehrt darauf gesetzt, klassische Schulfächer wie Mathematik, Deutsch und Englisch zu vermitteln. Viel zu kurz kommt dagegen oft die Vermittlung sozialer, wirtschaftlicher und medialer Kompetenzen. Außerdem gibt es in vielen Schulen wenig Angebote zum Thema „Stärken stärken“ und „Schwächen schwächen“. Der moderne Ansatz von Vielfältigkeit und Individualität kann aber nur dann funktionieren, wenn die Werte von Diversität und Individualität auch von Lehrerinnen und Lehrern in der Schule begleitet und unterstützt werden.

Das andere ist der Beruf. Was ihre beruflichen Perspektiven angeht, stehen den Heranwachsenden und jungen Erwachsenen zu ihren Themen nur begrenzt Möglichkeiten zur Verfügung. Jobs in sozialen Berufen wie z.B. Pflege und Erziehung sind unterdurchschnittlich bezahlt und Stellen im Umweltschutz rar. Da sollte sich niemand wundern, warum junge Menschen eine andere Richtung einschlagen, indem sie BWL studieren oder ein Startup-Unternehmen gründen wollen. Es können aber weder alle selbstständig sein, noch können alle Klimaaktivisten werden und die Welt retten.

Wenn dem nicht entgegengearbeitet wird, hat die Generation Z keine Chance auf eine bessere Zukunft. Allein mit Selbstständigen, Ingenieurinnen, Betriebswirten oder Betreiber*innen eines weiteren Chai-Latte-Koffeinfrei-Ladens in Berlin kann unser System nicht funktionieren.

Zusammengefasst würde ich sagen, dass wir vor großen Herausforderungen stehen, genau weil wir heutzutage so viele verschiedene Menschentypen haben. Das bietet große Vorteile, weil ein System in dem jeder dasselbe macht und denkt, nicht funktionieren würde, und erst recht nicht demokratisch wäre. Darüber hinaus darf man Themen, die die Generation Z besonders beschäftigen, nicht einfach ignorieren. Man sollte viel mehr versuchen, Kommunikation zwischen altersheterogenen Gruppen herzustellen, um Anliegen der einen wie auch der anderen Seite nachvollziehen zu können.