"Der Psychiater Jan Kalbitzer analysiert in seinem Buch "Digitale Paranoia" unser Verhältnis zum Internet und versucht, berechtigte Sorgen von irrationalen Ängsten zu trennen. Er hat sich dabei vom Vorgehen eines Psychiaters bei einem Patienten inspirieren lassen. Seine zwölf Experimente animieren zur kritischen Selbstbeobachtung, taugen aber nicht für jede Lebenslage."Die gesamte Rezension gibt es hier...
Montag, 24. Oktober 2016
Neues Buch: "Digitale Paranoia"
Der Autor, Jan Kalbitzer, ist Psychiater und leitet das Zentrum für Internet und seelische Gesundheit an der Berliner Charité. Sein Buch trägt den Titel "Digitale Paranoia - Online bleiben, ohne den Verstand zu verlieren" (C.H. Beck, 2016). Es befasst sich mit der Frage, wie ein vernünftiger Umgang mit dem Internet aussehen könnte. Angela Gruber hat es für Spiegel-Online rezensiert. Ihre Zusammenfassung lautet:
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Sonntag, 23. Oktober 2016
FAZ-Serie zum Thema "Internet und Demokratie"
Vor zwei Wochen hat die FAZ eine neue Serie zum Thema "Internet und
Demokratie" begonnen, deren zweiter Beitrag gestern veröffentlicht
wurde. Worum es in der Serie gehen soll, beschreibt Thomas Thiel im Einleitungbeitrag so:
"Das Internet wurde als demokratischer Heilsbringer gefeiert. Heute gilt es als Vehikel von Populismus, Autoritarismus und Gleichgültigkeit. Lässt es sich zur Vernunft bringen?"Die beiden bisherigen Debattenbeiträge sind:
- Thomas Thiel: Die politische Räson der neuen Medien (05.10.16)
- Barbara Zehnpfennig: Der Kult der Unmittelbarkeit (22.10.16)
Montag, 3. Oktober 2016
Dschihadistische Radikalisierung von Jugendlichen im Internet
Wir wissen von mehr als 800 Syrien-Reisenden aus Deutschland. [...] Etwa ein Drittel dieser gereisten Personen ist wieder in Deutschland.[1]Die Zahl junger Menschen aus Deutschland, die sich für ein Leben für den Dschihad entschieden und sich dem "Heiligen Krieg gegen die Ungläubigen" anschlossen haben, steigt stetig an. Im Jahr 2016 kletterte die Zahl der Rekrutierten aus Deutschland auf ca. 800. Ungefähr 180 Rückkehrer aus Syrien und dem Irak halten sich zur Zeit wieder in der Bundesrepublik auf. Diese Zahlen und die islamistisch geprägten Anschläge der letzten Zeit verleihen diesem Thema eine besondere Relevanz.
Daher ist es angebracht, zu untersuchen, wie es dem "Islamischen Staat" (IS) gelingt, so viele junge Menschen aus Deutschland für sich zu gewinnen und sie so zu manipulieren, dass sie sich dem „Heiligen Krieg“ anschließen. Hier stellt sich die Frage, wo und auf welche Weise möglichst viele junge Menschen angesprochen und von den fragwürdigen Ansichten der Islamisten überzeugt werden können.
In dieser Hinsicht soll der Zusammenhang von Internet und dschihadistischer Radikalisierung genauer untersucht werden. Jeder Jugendliche in Deutschland nutzt das Internet, surft herum und bewegt sich in Sozialen Netzwerken. Das wissen auch die Dschihadisten und nutzen dies gekonnt für ihre Zwecke aus.
Die Anschläge am 06.08.2016 im belgischen Charleroi oder in einer Regionalbahn bei Würzburg am 18.07.2016 zeigen, dass dieses Thema nicht an Brisanz verliert. In dieser Arbeit konzentrieren wir uns hauptsächlich auf die Radikalisierung von jungen Erwachsenen durch das Internet. Wie schafft es der IS, so viele junge Menschen für sich zu gewinnen? Welche Rolle spielt das Internet in der dschihadistischen Radikalisierung von Jugendlichen in Deutschland?
Dieser Beitrag versucht zu Beginn mit Hilfe eines Videos aus der Reihe "Mit offenen Karten" zu erklären, woher der Salafismus kommt und was er überhaupt ist. Danach erfolgt eine kurze Untersuchung elektronischer Medien bei der Verbreitung von salafistischer Propaganda. Der nächste Teil soll Aufschluss darüber geben, welche salafistischen Kernbotschaften dazu verwendet werden, Jugendliche im Internet zu indoktrinieren.
Daraufhin werfen wir einen Blick auf einen der wichtigsten Teile der Jugendkultur in diesem Zusammenhang, die Musik. Nun folgt eine Betrachtung spezifischer Fallbeispiele von sich tatsächlich ereigneten Radikalisierungen junger Menschen. Danach beschäftigen wir uns mit der Radikalisierungsprävention und der Deradikalisierung von jungen Islamisten, um solche Werdegänge von Jugendlichen in Deutschland zu verhindern. Im letzten Teil wird die Frage zu beantworten versucht, was das Internet im dschihadistischen Radikalisierungsprozess von Jugendlichen in Deutschlang für einen Stellenwert besitzt.
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Sonntag, 2. Oktober 2016
Der E-Patient – Web 2.0 und Gesundheit
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Ein Satz, den jeder mit Zugang zu Fernseher oder Radio in den Ohren hat. Doch nicht nur bei der Einnahme von Medikamenten ist die Konsultation von Arzt oder Apotheker der erste Gedanke, sondern auch bei verschiedenen Krankheitssymptomen, die untersucht werden wollen. Aber die Packungsbeilage lesen und Wort für Wort, Zeile für Zeile bis zur möglichen Beantwortung einer Frage durchkämmen? Arzt oder Apotheker fragen und dafür Wartezeiten und Anfahrtsweg in Kauf nehmen? Ist dieser Hinweis noch zeitgemäß?
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt, Ihren Apotheker oder das Web 2.0.
Ein Satz, den jeder mit Zugang zu Fernseher oder Radio in den Ohren hat. Doch nicht nur bei der Einnahme von Medikamenten ist die Konsultation von Arzt oder Apotheker der erste Gedanke, sondern auch bei verschiedenen Krankheitssymptomen, die untersucht werden wollen. Aber die Packungsbeilage lesen und Wort für Wort, Zeile für Zeile bis zur möglichen Beantwortung einer Frage durchkämmen? Arzt oder Apotheker fragen und dafür Wartezeiten und Anfahrtsweg in Kauf nehmen? Ist dieser Hinweis noch zeitgemäß?
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt, Ihren Apotheker oder das Web 2.0.
Wäre diese Art von Hinweis nicht viel fortschrittlicher, der immer digitaleren Gesellschaft viel angemessener? In einer Welt, die in so vielen Bereichen von digitalen Kommunikationswegen beeinflusst und verändert wurde, ist es keine Überraschung, dass auch das Gesundheitssystem nicht unberührt bleibt.
Das Web 2.0 erleichtert unter anderem durch user generated content, das heißt, durch die Möglichkeiten der interaktiven Mitgestaltung von Inhalten und der einfachen Teilnahme an Netzwerken, den Zugang zu wichtigen Informationen, die den eigenen Krankheitsfall betreffen. Wer nimmt bei diesen Möglichkeiten schon gerne einen langen Aufenthalt im Wartezimmer auf sich, wenn das virtuelle Wartezimmer viel bequemer und vor allem reichhaltiger an Informationen ist als zehn Minuten in der Sprechstunde?
Der E-Patient
Die Möglichkeiten zur Selbstdiagnose durch das Web 2.0 schaffen ein völlig neues Patientenbild. Per Definition zeichnet sich ein Patient durch sein Leiden aus (lat. pati = erdulden, leiden), wegen dem er oder sie von „einem Arzt, einer Ärztin oder einem Angehörigen anderer Heilberufe behandelte oder betreute Person ist“.[1]
Schon die Definition weist darauf hin, dass die Beziehung von Arzt und Patient in keinem Gleichgewicht ist. Die Kommunikation und Interaktion kann niemals auf Augenhöhe stattfinden, da der Patient immer in gewissem Grad von dem Fachwissen des Arztes oder des Apothekers abhängig ist.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Einen anderen Weg gibt es nicht.
Doch, es gibt einen anderen Weg. Das Web 2.0 bietet den Patienten die Möglichkeit, sich selbst handlungsfähiger zu machen. Es verringert die Abhängigkeit von Ärzten und Apothekern. Das Web 2.0 macht aus dem Patienten, wie man in Jahrhunderte kannte, den E-Patienten.
Das Web 2.0 erleichtert unter anderem durch user generated content, das heißt, durch die Möglichkeiten der interaktiven Mitgestaltung von Inhalten und der einfachen Teilnahme an Netzwerken, den Zugang zu wichtigen Informationen, die den eigenen Krankheitsfall betreffen. Wer nimmt bei diesen Möglichkeiten schon gerne einen langen Aufenthalt im Wartezimmer auf sich, wenn das virtuelle Wartezimmer viel bequemer und vor allem reichhaltiger an Informationen ist als zehn Minuten in der Sprechstunde?
Der E-Patient
Die Möglichkeiten zur Selbstdiagnose durch das Web 2.0 schaffen ein völlig neues Patientenbild. Per Definition zeichnet sich ein Patient durch sein Leiden aus (lat. pati = erdulden, leiden), wegen dem er oder sie von „einem Arzt, einer Ärztin oder einem Angehörigen anderer Heilberufe behandelte oder betreute Person ist“.[1]
Schon die Definition weist darauf hin, dass die Beziehung von Arzt und Patient in keinem Gleichgewicht ist. Die Kommunikation und Interaktion kann niemals auf Augenhöhe stattfinden, da der Patient immer in gewissem Grad von dem Fachwissen des Arztes oder des Apothekers abhängig ist.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Einen anderen Weg gibt es nicht.
Doch, es gibt einen anderen Weg. Das Web 2.0 bietet den Patienten die Möglichkeit, sich selbst handlungsfähiger zu machen. Es verringert die Abhängigkeit von Ärzten und Apothekern. Das Web 2.0 macht aus dem Patienten, wie man in Jahrhunderte kannte, den E-Patienten.
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