Samstag, 4. April 2020

Digitale Transformation der Bildung – den analogen Stecker ziehen?

Umdenken und mitdenken statt einfach hinzufügen
„Die Digitalisierung prägt und verändert zunehmend das Leben und Arbeiten der Menschen […]. Schulen sind zentrale Orte der Bildung und Erziehung und deshalb müssen die jungen Menschen hier die Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben, um sich reflektiert auf einer gesicherten Informationsbasis in der Lebens- und Arbeitswelt von heute und morgen bewegen zu können.“ (Zieher, 2019, S. 26).
Dabei ist eins von essentieller Bedeutung: Die Technik muss der Pädagogik folgen! Und nicht umgekehrt. Nur mit guten pädagogischen Konzepten und entsprechend qualifizierten Lehrkräften kann die digitale Technik ihr Potenzial im Unterricht voll entfalten (vgl. Zieher, 2019, S. 26).

Genau dieser Meinung waren meine Schüler der achten Klasse ebenfalls. Mehr als deutlich signalisierten sie, dass der persönliche Kontakt zu Lehrkräften, pädagogische Konzepte, also wie der Unterricht gestaltet werden soll, und das soziale Miteinander ausschlaggebende Punkte für sie sind, Spaß am Lernen zu haben. Im Rahmen meines Projektes „Leben in der Medienwelt“, welches ich vier Wochen lang mit einer achten Klasse durchführte, entstand folgendes Bild.


[Die Schülerinnen und Schüler nutzen einige Vorlagen von Bildern, die Klassenräume darstellen. An folgender Quelle orientierten sich die meisten Schülerinnen und Schüler. Gemeinsam nutzen wir diese Vorlage, um alle Wünsche und Ideen zu zeichnen. Quelle: https://neutra.vs.de/show/didacta]

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten kreative Ideen und recherchierten im Internet nach bereits digitalen Schulen. Gemeinsam gingen wir der Frage nach, was es überhaupt für jeden Einzelnen an der Schule bedeuten würde, wenn wir digitaler werden würden, und welche Chancen, aber auch Risiken, das mit sich bringen würde.

Unabdingbar ist es also, die verschiedenen Herausforderungen parallel im Rahmen eines Gesamtkonzepts anzugehen, darüber sind sich die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Wissenschaft und alle Lehrkräfte, einig. Nur einen Bestandteil zu nehmen, diesen bereitzustellen und daraufhin zu sagen, wir wären nun digital, führt die Bildung nicht ans digitale Ziel. Deshalb stehen die drei zentralen Themenbereiche didaktisch-methodische Verankerung im Unterricht, die Qualifikation der Lehrkräfte und die Herstellung der technischen Voraussetzungen gleichberechtigt im Fokus der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie (vgl. Zieher, 2019, S. 27).

Diese Arbeit wird sich besonders mit dem erstgenannten Punkt auseinandersetzen. Grund dafür ist, dass angehende Lehrkräfte an diesem Punkt selbst entscheiden können, ob sie sich mit dieser Thematik näher auseinandersetzen möchten. Die beiden anderen Punkte sind Aufgabe von Bund und Ländern, die bereits in Teilen umgesetzt werden, jedoch nicht in unserer Hand liegen.

Digitalisierung der Bildung – Wie geht das?

Wie bei allen inhaltlichen und methodischen Konzepten braucht es auch für das Thema Digitalisierung der Bildung eine fundierte Begründung sowie Erklärung, was mit diesem Terminus konkret gemeint ist. Denn aufgrund von begrenzten zeitlichen und finanziellen Ressourcen stellt sich zunächst einmal die Frage nach einer Legitimation der Nutzung digitaler Medien im Unterricht, der Lehre und des Lernens. Vorbehalte gegenüber der Verwendung von Medien gab es seit der Erfindung des Buchdrucks:
„Wie ich alle Pflichten von den Kindern fernhalte, so nehme ich ihnen die Werkzeuge ihres größten Unglücks: die Bücher. Die Lektüre ist die Geißel der Kindheit und dabei fast die einzige Beschäftigung, die man ihnen zu geben versteht“ (Rousseau, 1995, S. 100).
Wohlbegründet sollte also sein, warum es als sinnvoll und nützlich angesehen wird, digitale Medien mehr mit dem Unterricht zu verknüpfen. Oft geht es um die mechanische Frage, ob ein Werkzeug durch ein anderes ersetzt werden könne. Diese Sichtweise wird weder den Möglichkeiten der digitalen Medien gerecht, noch zeugt sie von einem zeitgemäßen Medienbildungsverständnis.

Das Methodenvielfaltsargument zielt genau darauf ab. Hier geht es um die Erhebung der Maxime des Handelns, welche die Nutzung von Medien als Querschnittsthema aller Fächer in Betracht zieht (vgl. Brandhofer, 2017, S. 48). Ein didaktisches Problem sollte niemals mit digitalen Medien gelöst werden. Deutlich wird dies besonders im Zusammenhang mit der Aussage, dass zuerst an die Didaktik und dann an die Technik gedacht werden soll.

Ein Punkt, welcher in der Diskussion um die Digitalisierung der Bildungswelt wichtig zu erwähnen ist, ist der, dass eine Vielzahl an weiteren didaktischen Möglichkeiten geschaffen werden, wenn mit Medien im Unterricht gearbeitet wird. Das Digitale ermöglicht bei vielen Methoden völlig andere didaktische Zugänge, die bisher nicht denkbar waren. Deshalb sollte dieser Gedanke im Vordergrund der Diskussion stehen und den bisherigen didaktischen Diskurs lediglich ergänzen. Das gerade angesprochene Argument zielt stark auf die Integration der digitalen Medien in den Fachunterricht ab. Aber wie verhält es sich mit der Wechselwirkung zwischen dem Medium und dem Nutzer?
„Dieses Argument beruht auf der Prämisse, dass die Forderung nach zeitgemäßem Lernen deckungsgleich ist mit einer konstruktivistischen […] Sichtweise bzw. Lernweise“ (Brandhofer, 2017, S. 57).
Der Aspekt der Medienerziehung ist zudem einer, der in dieser Diskussion verdeutlicht werden muss. Eng verbunden ist er nicht nur mit dem Argument der Nähe der Lebenswelt der Schülerinnen und Schülern, sondern auch mit deren Zukunft, also dem Arbeitsweltargument. Kinder und Jugendliche nutzen digitale Medien den ganzen Tag. Sie sind damit aufgewachsen und wissen so viel mehr über sie, als wir annehmen. Jedoch befassen sie sich oft recht oberflächlich mit diesem Thema. Deshalb sollte vorweg deutlich gemacht werden, welche Möglichkeiten, aber auch Gefahren, eine digitale Nutzung von Medien mit sich bringt. Aufgrund dessen folgt aus dem Lebensweltargument die Forderung nach einer informatischen Bildung in der Schule, denn nur durch ein Verständnis der grundlegenden informatischen Konzepte gelingt eine souveräne Nutzung digitaler Medien.

Das Argument der Arbeitswelt ist eng mit dem der Lebenswelt verknüpft, denn die eben thematisierte informatische Bildung ist Grundlage für den Erfolg in einer Arbeitswelt, die durch digitale Medien bestimmt ist (vgl. Brandhofer, 2017, S. 58). Genau dieser Punkt stellt die Schulbildung vor ihre Herausforderungen, denn Fakten auswendig zu lernen, ist vergänglich. Deshalb werden von den heutigen Schulabgängern andere Konzepte verlangt. Kurz gesagt: Anwendungswissen ist zu ergänzen durch Konzeptwissen.

Dass sich unser Leben durch digitale Medien verändert hat und immer weiter verändern wird, ist faktisch nicht mehr zu leugnen. Wie wir damit umgehen und uns und unser Lernen reflektieren, muss beachtet werden. Auf diese Aussage stützt sich das Argument der Reflexion.
„Andere Unterrichtsziele als nur der Lernerfolg können hiervon profitieren: die Fähigkeit, zusammenzuarbeiten, die Entwicklung von Problemlösestrategien, die Erhöhung der Selbstwirksamkeit und die Kompetenz des Selbstlernens.“ (Brandhofer, 2017, S. 58 f.).
Zusammenfassend kann also folgendes festgehalten werden: Digitale Medien führen nicht per se zu besseren Lernergebnissen, lediglich tragen sie einen Aufforderungscharakter in sich, welchen es zu erkennen gilt und mit welchem ein sinnvoller Umgang erlernt werden sollte.

Wandel der Kompetenzen - Welche Methoden sind sinnvoll?

Ein Kind, das heute zur Welt kommt, wird im Jahr 2050 knapp über 30 Jahre alt sein. Wenn es gut geht, wird das Kind im Jahr 2100 noch immer leben und könnte sogar ein aktiver Bürger des 22. Jahrhunderts sein. Was sollten wir diesem Kind beibringen, das ihm dabei hilft, in der Welt zu überleben und zu gedeihen? Was für Fertigkeiten wird das Kind brauchen, um einen Job zu finden, um zu verstehen, was in der Welt vor sich geht, und um sich im Labyrinth des Lebens zurechtzufinden? (vgl. Harari, 2020, S. 397).

Die Wissenschaft und ein klarer Menschenverstand lassen uns vermuten, dass all die Dinge, die heute für jeden von uns relevant sind, im Jahr 2050 vermutlich keine Relevanz mehr aufweisen. Umso schwerer ist es zu entscheiden, was für Fähigkeiten und Fertigkeiten Kindern und Jugendlichen mit auf den Weg gegeben werden soll.

Gegenwärtig konzentriert sich die Bildung viel zu sehr darauf, Schülerinnen und Schüler nur so mit Informationen zu überhäufen. In der Vergangenheit war dies sinnvoll, da Informationen ein knappes Gut waren und nicht jeder das Privileg hatte, an sie zu kommen.
„In einer Welt ist ein Mehr aus Informationen so ziemlich das Letzte, was ein Lehrer seinen Schülern vermitteln muss. Die Kinder haben ohnehin schon viel zu viel davon. Stattdessen benötigen Menschen die Fähigkeit, Informationen zu interpretieren, zwischen wichtigen und unwichtigen zu unterscheiden und vor allem viele Informationsstückchen zu einem umfassenden Bild der Welt zusammenzusetzten“ (Harari, 2020, S. 400).
Die Frage bleibt also weiterhin bestehen und gewinnt immer mehr an Bedeutung: Was sollen wir unterrichten? Fachpädagogen formulieren ihre Lösung anhand der 4 K’s: kritisches Denken, Kommunikation, Kollaboration und Kreativität. Zudem sind sie der Meinung, dass zentrale Lebensfertigkeiten in den Mittelpunkt gerückt werden sollten. Von größter Bedeutung wird es sein, mit Veränderungen klar umgehen zu können, aus ihnen lernen zu können und sein persönliches, seelisches Gleichgewicht dabei nicht zu verlieren.

Was bedeutet das jetzt konkret für die Schule?

An dieser Stelle ist es zuerst einmal von Bedeutung, die Begrifflichkeiten digital immigrants und digital natives zu klären. Marc Prensky traf diese Unterscheidung erstmals im Jahr 2001 (Prensky, 2001) und meint damit konkret, dass es sich bei sogenannten digital immigrants um all diejenigen handelt, die nicht mit der Vielzahl an Medien aufgewachsen sind und sich den Umgang mit ihnen beibringen mussten. Bei digital natives sind all die jungen Menschen gemeint, für die der Umgang mit Digitalität selbstverständlich ist, da sie mit ihr aufgewachsen sind.

Zur Konsequenz hat dies, dass zurzeit die Schülerschaft digital natives, die Lehrerschaft hingegen zum großen Teil digital immigrants sind. Sie verwenden digitale Medien als natürliches Medium der Kommunikation und Informationsbeschaffung, müssen aber Kompetenzen erlernen, um qualitativ hochwertige Informationen zu erhalten, Fake News erkennen zu können und Kommunikationsregeln zugunsten eines sozialen Miteinanders einzuhalten (vgl. Egbers, Himmelrath, 2018, S. 122).

Besonders eine Sache ist mir während meiner Hospitationszeit an der Schule aufgefallen. Die Schülerinnen und Schüler gehen besonders naiv mit diesem Thema um. Sie nehmen das Internet als rechtsfreien Raum wahr und sind sich der Auswirkungen ihres Mediennutzungsverhaltens kaum bewusst. Deshalb erscheint es mir essentiell, dass Kinder und Jugendliche nicht einfach als digital natives bezeichnet werden dürfen, ohne dass ihre Medienkompetenz überprüft worden ist. Denn die Generation nach 1980 ist nicht in der Lage, mit modernen Technologien umzugehen. Konkret meint dies, dass Kinder und Jugendliche in der Nutzung digitaler Medien quantitativ, nicht aber qualitativ, überlegen sind. Genau dieser Problematik müssen wir uns bewusst werden und aufbauend darauf Kompetenzen entwickeln.

Die Basis von all den Kompetenzen, die nun folgen, stellen die vier K’s (Kreativität, Kommunikation, Kollaboration und kritisches Denken), sowie das stabile seelische Fundament des Lernenden dar. Sie bilden den Ausgangspunkt dieses Diskurses.
„Medienkompetenz ist als eine Schlüsselqualifikation zu betrachten und notwendig, um sich in einem Alltag voller Medieneinfluss zurechtzufinden“ (Engelbracht, 2009, S. 97).
Dieter Baacke unterteilt Medienkompetenz in vier Dimensionen: Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung, auf die jeweils kurz eingegangen wird:
  • Die Dimension der Medienkritik richtet sich vor allem an das Unterscheiden und Trennen von all den Informationen, mit denen wir tagtäglich überflutet werden. Wissen und Erfahrungen sollten dabei eingeholt und reflektierend betrachtet werden.
  • In der Medienkunde geht es um das Wissen über alle heutigen Medien, das sich in informatives und instrumentell-qualifikatorisches unterteilen lässt.
  • Die Mediennutzung lässt sich unterteilen in die Fähigkeit, das Gesehene zu verarbeiten, und zum anderen, die medialen Inhalte für sich zu nutzen. In Bezug zum Web 2.0 ist dies besonders wichtig.
  • Die vierte Dimension, die Mediengestaltung, beinhaltet vor allem das Bewusstmachen darüber, dass sich Medien ständig verändern und entwickeln. Unterteilt werden diese Veränderungen in innovative und kreative.
Zusammenfassend geht es also darum, die medial-gesellschaftlichen Prozesse analytisch zu erkennen und unter Berücksichtigung ethischer Grundsätze auf das eigene Handeln anzuwenden, Wissen über das Mediensystem zu erwerben, erworbenes Wissen zu verarbeiten und die Möglichkeit zu besitzen, diese Medien zu nutzen, sowie sie innovativ und kreativ gestalten zu können (vgl. Engelbracht, 2009, S. 99). Darauf aufbauend formulierte das Kultusministerium weitere Kompetenzbereiche, die sehr konkret bezeichnen, was die Aufgabe der Lehrkräfte darstellt.
  • Der erste Bereich liegt darin, Informationen mit Hilfe von Strategien zu suchen, zu verarbeiten und aufzubewahren. Relevante Quellen müssen identifiziert, analysiert und kritisch bewertet werden. Zudem muss gelehrt werden, wie Daten sicher gespeichert werden.
  • Kommunizieren und Kooperieren bilden den zweiten Bereich. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie mithilfe von Informationen situations- und adressatengerecht interagiert wird. Die soziale Verbindung zwischen Medium und Gesellschaft sollte im Fokus stehen.
  • Zudem sollten das Produzieren und Präsentieren mit Hilfe von digitalen Medien ein wichtiger Bereich aller Fächer darstellen. Dieser Punkt wird durch Erfahrungen der Hospitationszeit unterstützt. Besonders das multimediale Aufbereiten von Informationen, Inhalten und digitalen Produkten unter Beachtung der rechtlichen Vorgaben muss den Schülerinnen und Schülern deutlicher vermittelt werden.
  • Dieser Punkt leitet über zum vierten Bereich: dem Schützen und sicheren Agieren. Risiken und Gefahren in der digitalen Umgebung sollten von den Schülerinnen und Schülern erkannt werden. Persönliche Daten und Privatsphäre stellen dabei einen essentiellen Punkt dar. Aber auch gesundheitsbezogene Risiken sollten thematisiert werden.
  • Ein Bereich, der sowohl auf digitale Medien als auch auf jeden anderen Bereich des Lebens abzielt und immer wichtiger wird, ist das Problemlösen. Technische Probleme sollten die Schülerinnen und Schüler identifizieren können und daraufhin Lösungen finden. Der Mythos des digital natives wird besonders in diesem Bereich deutlich. 70 % meiner Schülerinnen und Schüler hatten Probleme, sich auf dem unterrichtbegleitenden Blog anzumelden und konnten keine Lösungsstrategien entwickeln, um dieses Problem zu beheben.
  • Der letzte Bereich, das Analysieren und Reflektieren, beinhaltet das Erkennen von Wirkungen der digitalen Medien auf den Menschen und das Verstehen und Reflektieren der Vielfalt der Medienlandschaft.
Diese einzelnen Kompetenzbereiche werden dabei als Zielkompetenzen verstanden. Um diese den Schülerinnen und Schülern vermitteln zu können, ist es selbstverständlich, dass die Lehrkraft sich im Umgang mit digitalen Medien sicher fühlt. Darin liegt das größte Problem der Bildung momentan. Da die meisten Lehrkräfte den digital immigrants angehören, brauchen sie Zeit und Unterstützung, um sich sorgfältig in diesen Bereich einarbeiten zu können. Umso wichtiger ist es, dass wir, die Junglehrer, die ebenfalls zum größten Teil mit Medien aufgewachsen sind, sicher im Umgang mit ihnen sind und anfangen, unser Wissen an Schülerinnen und Schüler, aber auch an Lehrkräfte weiterzugeben.

Wie muss der Unterricht unterstützt werden?

Doch wie lassen sich diese Kompetenzbereiche nun mit dem Unterricht verbinden? Welche Möglichkeiten haben Lehrkräfte, um ihren Unterricht so zu gestalten, dass sie gewährleisten können, mündige Schülerinnen und Schüler aus der Schule zu entlassen?

Ein bekanntes Konzept, welches in den USA entwickelt, erprobt und teilweise auch schon von Lehrerinnen und Lehrern angewendet wird, ist die Methode Flipped Classroom. Während meiner Praktikumszeit hatte ich die Chance, die Methode Flipped Classroom zu testen. Im Folgenden werde ich darauf eingehen, diese erläutern und deutlich machen, warum sie meiner Meinung nach wichtig ist, um den Schülerinnen und Schülern einen großen Teil der gerade genannten Kompetenzen zu vermitteln.

Die Idee ist einfach: Die Unterrichtsphasen werden „geflippt“. „Flipped“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die bisherige Unterrichtsroutine umgekehrt wird (vgl. Werner, 2018, S. 9). Schülerinnen und Schüler arbeiten sich zu Hause in ein Thema ein (beispielsweise mithilfe von Videos, aber auch Podcast, Hörbüchern, Zeitungsartikeln und geeigneten Arbeitsaufträgen), kommen dann in der Unterrichtsstunde zusammen, um dort anhand von gemeinsamen Aufgaben das zu Hause Vorbereitete anzuwenden, zu üben, zu diskutieren oder zu hinterfragen (vgl. Werner, 2018, S. 13).

Hieraus entwickelt sich nicht nur pädagogisches Potenzial hinsichtlich individualisiertem und eigenständigem Lernen, sondern auch mediendidaktisches Potential, welches für die Medienkompetenzförderung viele Vorteile mit sich bringt. Die Schülerinnen und Schüler bekommen durch die Methode die Chance, besonders mit und durch Medien zu lernen. Dabei kann die Lehrkraft individuell entscheiden, wie ausgeprägt sie ihren Unterricht digital gestalten möchte.

Beginnend bei der Vorbereitungszeit zu Hause ist die Spanne der Aufgabenstellungen, welche die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern aufgibt, beachtlich. Sie reicht vom Bearbeiten eines Textes über das Beantworten von Fragen zu einem Erklärvideo, welches die Lehrkraft selbst erstellt oder sorgfältig von Lernplattformen ausgewählt hat, bis hin zum Einarbeiten in ein Thema mittels eines Podcast.

Aber auch im Unterricht, abhängig von den jeweiligen Fächern und Inhalten, kann von Plenumsdiskussionen über das Eintauchen in 3D-Welten bis hin zum Produzieren von eigenen Videos alles Grundlage für einen gelungenen mediendidaktischen Unterricht sein. Die Flipped-Classroom Methode unterstützt dies insofern, als die Schülerinnen und Schüler während der Präsenzzeit in der Schule ausreichend Zeit haben, um solche Projekte durchführen zu können.

Praktischer Exkurs: Was verstehen die Schülerinnen und Schüler unter Digitalisierung der Bildung?

Die Schülerinnen und Schüler der achten Klasse haben sich ihre Meinung gebildet. Im Rahmen meines Projektes „Leben in der Medienwelt“ erfuhren sie vier Wochen lang, welche Möglichkeiten ein digitaler Unterricht mit sich bringen würde, aber auch, welche Grenzen und Risiken meine Unterrichtsform beinhaltet hat.

Die Wünsche der Schülerinnen und Schüler sind eher technischer Natur. Und genau dies bedeutet Digitalisierung auch für sie. Ein Schüler der achten Klasse formulierte folgende Aussage: „Die Schule muss wiederaufgefrischt werden, um die Motivation von uns Jugendlichen zu steigern.“ Diese Aussage spiegelt das Ergebnis meiner abschließenden Umfrage bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut wider. Besonders der motivationale Aspekt überzeugte die Jugendlichen.

Sie merken jedoch recht schnell, dass die Unterrichtform, die ich gewählt habe, zwar näher an ihrer Lebenswelt ist, jedoch deshalb nicht unbedingt weniger anstrengend für sie ist. Eher im Gegenteil: vertraut sind sie zwar mit Applikationen wie Instagram und YouTube, dennoch wurde ihnen schnell bewusst, dass das nicht impliziert, dass sie wissen, wie ein Online-Portfolio zu erstellen ist oder ein Word-Dokument formatiert wird oder gar, wie ein Video in einen Blogbeitrag eingebettet wird. Diese Tatsache führte bei einigen zu Demotivation.

Bewusst wurde ihnen, dass es zwar wichtig ist, dass die Schule Unterstützung bekommt, um die digitale Infrastruktur an Schulen zu verbessern. Jedoch merkten sie recht schnell, dass es trotzdem Menschen bedarf, die sich mit dieser Technik auskennen und wissen, wie man sie so in den Unterricht integriert, dass sie Sinn machen und für jeden zugänglich werden.

Zudem gaben sie mir die Rückmeldung, dass sie oft zu Hause ihre vorbereitenden Aufgaben erarbeiteten und nicht wussten, wie bestimmte Programme funktionierten. Zudem wussten sie nicht, an wen sie sich wenden konnten, wenn sie inhaltliche Fragen hatten. Deshalb betonten sie während unserer Reflexionsstunde, dass ihnen die Kommunikation innerhalb der Klasse, aber auch zur Lehrkraft (außerhalb der Unterrichtszeit an der Schule) besonders wichtig sei, um technische Probleme und aufkommende Fragen lösen zu können, um so zuverlässig Vor- bzw.-Nachbereitungen für den Unterricht bearbeiten zu können.

Eine gelungene Kommunikation ist das A und O – Slack, WhatsApp und das unterrichtsbegleitende Blog

Der digitale Chatroom Slack

Der digitale Chatroom Slack stellt auf den ersten Blick ein einfach zu verstehendes Chat-Tool für interne Kommunikation dar.
„Das Konzept von Slack ist recht einfach. Um Daten und Nachrichten auszutauschen, richtet man Gruppen ein. Innerhalb einer Gruppe legt man Untergruppen für verschiedene Themen (Channels) an. Jede Nutzerin, jeder Nutzer einer Gruppe kann in allen Untergruppen Nachrichten posten, Daten aus allen Quellen hoch und herunterladen. […] Zudem lassen sich fast alle Cloud-Speicher wie Google Drive, Onedrive oder Dropbox direkt für den Datenaustausch nutzen“ (Müller, 2015, S. 1).
Deutlich wird, dass das Durcheinander der vielen Plattformen, über die die Schülerinnen und Schüler ohnehin schon kommunizieren, ein Ende hat. In genau diesem Punkt liegt meiner Meinung nach auch der größte Vorteil, den digitalen Chatroom in den Unterricht zu integrieren. Die Schülerinnen und Schüler bekommen durch Slack die Möglichkeit, Schule und Privatleben zu trennen.

Die Lehrkraft gibt den Jugendlichen so die Möglichkeit, sich bewusst einzuloggen und so Freizeit klar von Schule zu trennen. Wichtig ist das vor allem, wenn man an die Arbeitswelt denkt. Immer mehr Berufstätige können die Grenze zwischen privat und beruflich nicht mehr ziehen, was oft gesundheitliche Folgeprobleme mit sich bringt. Je früher dies den Schülerinnen und Schülern nahegelegt wird, umso besser können sie später die Trennlinie zwischen dem alltäglichen Leben und der beruflichen Arbeit ziehen.

Allerdings stellt Slack, im Gegensatz zum Blog, eine Benutzeroberfläche für sehr viele Kanäle dar. Sinnvoll ist es zudem, Slack als Kommunikationsplattform innerhalb des Kollegiums aufzubauen. Vertretungen, Fragen und Anregungen, aber auch Mitteilungen, die auf schnellstem Weg jede Lehrperson (auch diejenigen, welche in diesem Moment nicht an der Schule anwesend sind) erreichen sollten, können über Slack mitgeteilt werden. Aber die Arbeit mit Slack im schulischen Kontext hat auch Nachteile. So unterbricht die ständige Erreichbarkeit oft den „Workflow“, der bei konzentrierter Arbeit zustandekommt.
„Die Tatsache, dass wir immer und jederzeit verbunden sind, erzeugt den Druck, jederzeit erreichbar zu sein“ (Müller, 2015, S. 2).
Für einen klaren Kopf braucht es Fokus. Genau der könnte durch die ständig hereinkommenden Nachrichten der Mitschüler nicht zu Stande kommen bzw. immer wieder unterbrochen werden. Die Lehrkraft hat also zu Beginn der Arbeit mit Slack die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern deutlich zu machen, dass es wichtig ist, anderen zu helfen, um so im Team besser arbeiten zu können. Auf der anderen Seite ist es aber auch für jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin wichtig, in den Flow zu kommen, um konzentriert und produktiv arbeiten zu können.

WhatsApp

WhatsApp wurde im Jahr 2009 als Instant-Messaging-Dienst gegründet und legte einen der erfolgreichsten Starts hin. Bereits 5 Jahre später wurde die App für 19 Mrd. US-Dollar an Facebook verkauft. Mit rund 1,5 Mrd. Nutzern weltweit gehört WhatsApp zu den am schnellsten gewachsenen Internetdiensten. 98% meiner Schülerinnen und Schüler gaben an, hauptsächlich über diesen Weg mit Freunden und Familie zu kommunizieren.

Doch könnte WhatsApp auch Teil von unserer digitalen Schule werden und somit eine Alternative zum Chatroom Slack sein? Über WhatsApp können Text- und Sprachnachrichten, aber auch Fotos, Videos und Dokumente versendet werden. Videotelefonie ist nunmehr ebenso möglich wie das Mitteilen des eigenen (Live)Standorts. Die Kommunikation erfolgt zwischen einzelnen Personen oder in Gruppenchats (vgl. Egbers/ Himmelrath, 2018, S. 70).

Wäre das nicht die optimale Lösung, um aufkommende Fragen innerhalb der Klasse klären zu können oder sich Hilfe und Unterstützung bei anderen Schülerinnen und Schülern oder der Lehrkraft zu holen. Und tatsächlich, Whatsapp für Gruppenchats zu nutzen, um Terminabsprachen zu koordinieren, Hausarbeiten zu ergänzen oder Fragen von Schülerinnen und Schülern außerhalb der Anwesenheitszeiten in der Schule zu beantworten, wird immer beliebter.
„Das verwundert nicht, schließlich nutzen 89 Prozent der 12-19-jährigen Whatsapp täglich, 93,5 Prozent im Allgemeinen. Die Erreichbarkeit scheint also in jedem Falle gegeben“ (Egbers / Himmelrath, 2018, S.71).
Lehrkräfte sollten allerdings auf einige wichtige Punkte achten, wenn sie den Kindern und Jugendlichen die Kommunikation über WhatsApp erlauben. Der erste Punkt und mit der wichtigste ist die gesetzlich vorgeschrieben Nennung einer Altersgrenze. Sie ist besonders von Bedeutung, da es nach dem Gesetzgeber bei Jugendlichen unter 16 Jahren für die Nutzung einer elterlichen Einwilligung bedarf (vgl. Egbers / Himmelrath, 2018, S. 71).

Aber auch das Thema Datenschutz ist ein besonders wichtiger Punkt. In Gruppenchats sind die Handynummern von allen Schülerinnen und Schülern zu sehen. Das könnte durchaus zu Problemen führen, da es vorkommen könnte, dass entweder die Jugendlichen selbst oder deren Eltern mit der Weitergabe von privaten Daten nicht einverstanden sind.

Aber auch für die Lehrkraft ist es wichtig, zwischen privater und dienstlicher Kommunikation zu differenzieren. Sobald sie Handynummern von Schülerinnen und Schülern über die Schuldaten erhält, darf sie diese nicht privat nutzen, indem sie zum Beispiel Geburtstagsgrüße versendet. Die datenschutzrechtlichen Vorgaben der Schule müssen von der Lehrkraft jederzeit eingehalten werden.
Auf der sicheren Seite ist die Lehrkraft deshalb, wenn sie sich die Erlaubnis der Schulleitung und die der Eltern im besten Fall schriftlich einholt. Zudem sollte sie darauf achten, dass Regeln zur mobbingfreien Nutzung der App aufgestellt und diese eingehalten werden.

Zusammenfassend wird anhand der Zahlen schnell deutlich, dass WhatsApp die Applikation ist, mit der die Jugendlichen kommunizieren. Ob es für den Kontext Schule nicht sicherere Möglichkeiten gibt, muss jede Lehrkraft selbst entscheiden.

Unterrichtsbegleitendes Blog

Unterrichtsbegleitende Blogs haben zum Ziel, den Unterricht zu stützen und das Fundament der Gedankengänge aller Beteiligten darzustellen. Das Blog ist mit Hilfe von wenigen Mausklicks erstellt. Jeder Nutzer hat von jedem Webanschluss die Möglichkeit, zu publizieren oder auch problemlos einen Artikel zu aktualisieren. Schnell wird also deutlich, dass die räumlichen Begrenzungen eines Klassenzimmers aufgehoben werden.

Bewusst sollte einer Lehrkraft zudem sein, dass Kompetenzen in Bereichen wie Recherche, Organisation und argumentativer Strukturierung täglich geübt und vermittelt werden. Durch die Kommentarfunktion, die unter jedem Beitrag zu finden ist, haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit sich gegenseitig Feedback zu geben.

Sie bekommen die Möglichkeit, Texte zu erschaffen, die ein breites Publikum erreichen. Sicherlich stellt dieser Aspekt einen enormen motivationalen Pluspunkt dar. Darüber hinaus regt die Konfrontation mit Meinungen, Fragen und weiterführenden Links zum Nachdenken an. Man kann also sagen, durch die Teilnahme der Leser am Schreib- und Lernprozess wird das Blog zu einem „collaborative space“ – einem Ort gemeinsamer Zusammenarbeit (vgl. Richardson, 2011, S. 36).

Die Schülerinnen und Schüler erwerben vor allem Kompetenzen, die im heutigen Zeitalter von signifikanter Bedeutung sind. Das kritische Lesen und das konstruktive Rückmelden bilden dabei die wichtigsten Punkte. Das Gelesene zu analysieren und zu beurteilen geht einher mit den gerade angesprochenen Kompetenzen. Aber auch das Formulieren von Informationen und Beiträgen, die jedem Menschen zugänglich sind, ist eine wichtig zu vermittelnde Kompetenz.

Sobald sich eine Lehrkraft dazu entscheidet, den Unterricht mit einem unterrichtsbegleitenden Blog zu unterstützen, muss sie sich auch über Grenzen dieser didaktischen Möglichkeit bewusst sein. Besonders wichtig ist es, mit den Schülerinnen und Schülern die rechtlichen Punkte der Nutzung solch eines Blogs zu besprechen. Hierbei sollte deutlich gemacht werden, wie ein Zitat aufgebaut ist, welches Bild überhaupt benutzt werden darf und wie Videos korrekt in Beiträge eingebettet werden. Den Jugendlichen muss bewusst werden, dass, sobald etwas ins Internet geschrieben wird, es dort für immer bleibt.

Auch die Kommentarfunktion, welche im unterrichtsbegleitenden Blog die einzige Möglichkeit darstellt zu kommunizieren, ist meiner Meinung nach nicht ausreichend. Qualitativ gut innerhalb einer Gruppe zu kommunizieren, fällt durch diese Kommentarfunktion schwer. Ein Chatroom, in dem die Schülerinnen und Schüler sich austauschen können und gegenseitig Hilfe anbieten können, ist nicht vorhanden.

Reflexion: Welche Thesen haben sich bestätigt und was heißt das für angehende Lehrkräfte?

Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft derzeit tiefgreifend auf allen Ebenen. Es werden nicht nur Jobs entstehen, die sich heute niemand vorstellen kann; es wird sich die Arbeit als solche grundlegend verändern. Die digitale Transformation ist eine soziale! Die massiven und rasanten Veränderungen im „System Arbeit“ bedeuten ebenso große Veränderungen im „System Schule“ (vgl. Dziak-Mahler, 2019, S. 223).

Aber: Wie sollen Bildungsziele für junge Menschen bestimmt werden, wie sollen den Schülerinnen und Schülern die beschriebenen Kompetenzen und Fähigkeiten vermittelt werden, wenn wir nur eine ungenaue Vorstellung davon haben, welche Bildungsinhalte die Gesellschaft von morgen und übermorgen benötigt? Und trotzdem müssen wir die Schülerinnen und Schüler nicht nur mit Wissen, sondern auch emotional auf die Zukunft vorbereiten. Es ist also notwendig, das „System Schule“ neu zu denken. Wir brauchen einen Perspektivenwechsel, der es ermöglicht, Schule von der Zukunft her zu denken und nicht von der Vergangenheit.

Angefangen mit dem Bewusstmachen, dass sich Schule ändern wird. Die Art und Weise, wie Kinder und Jugendliche lernen werden, wird selbstbestimmter und selbstbewusster sein. Zunehmend finden sie Bildungsinhalte außerhalb der Schule, wie beispielsweise in sozialen Netzwerken. Der Unterricht muss darauf angepasst und den Lernenden der Raum geben werden, darüber zu diskutieren und diese Inhalte kritisch zu hinterfragen.

Die Schulen mit digitaler Technik auszustatten, reicht nicht aus. Die Kompetenzen von Lehrerinnen und Lehrern und Schülerinnen und Schülern müssen dahingehend gestärkt werden, dass sie in der Lage sind, die digitalisierte Lebenswelt nicht nur zu konsumieren, sondern auch zu verstehen, zu hinterfragen und zu gestalten (vgl. Dziak-Mahler, 2019, S. 224). Dieser Punkt ist eng verbunden mit der Tatsache, dass wir einen anderen Lehrer*innentypus brauchen. Der Beruf des Lehrenden wird sich dahingehend verändern, dass diese ihren Wissensvorsprung verlieren und ihre Deutungshoheit über Unterrichtsthemen wegfällt.
„In Zukunft wird es stärker darum gehen, den Schülerinnen und Schülern Haltungen und Herangehensweisen zu vermitteln und sich in einem partnerschaftlichen Verständnis als Lehr- und Lerngemeinschaft zu verstehen. Von der OECD wurden hierzu vier Kompetenzen formuliert: Kreativität, Kommunikation, Kollaboration und kritisches Denken“ (Dziak-Mahler, 2019, S. 224 f).
Deutlich wird also, dass der Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften auf Augenhöhe stattfinden muss. Die Digitalisierung wird die Bildung demokratisieren. Das Netz sorgt für Transparenz und macht Informationen in hoher Geschwindigkeit allen zugänglich. Der Wissensvorsprung der Lehrkräfte wird also immer geringer werden.

Mein letzter Punkt bezieht sich auf den Anfang jeder Lehrertätigkeit: Digitalisierung muss bereits an den Hochschulen gelebt werden! Diese bilden die Lehrkräfte von morgen aus, die wiederum Schülerinnen und Schüler auf die (Arbeits-)Welt von übermorgen vorbereiten. Darauf müssen die angehenden Lehrkräfte vorbereitet werden. Das erfolgt über digitale Lehr- und Lernmodule, die nicht nur Methoden und Techniken vermitteln, sondern die angehenden Lehrkräfte befähigen, Lernende einen kompetenten Umgang und die Fähigkeit zu einer reflektierten Auseinandersetzung mit Medien zu vermitteln. Wir brauchen also nicht nur neue Medien, sondern auch neue Lernkonzepte. Und neue Denkweisen.

Literaturverzeichnis
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  • Thevis, M. / Wagner, M. (2019): Die Relevanz und Umsetzung inklusiver Medienbildung am Beispiel von Tablets. Mit Hilfe von Design Thinkings in innovative Prozesse einsteigen und Probleme aus der Unterrichtspraxis definieren und lösen. In: Bresges, A./ Habicher, A. (2019): Digitalisierung des Bildungssystems. Aufgaben und Perspektiven für die LehrerInnenbildung. Münster, New York: Waxmann Verlag. Seite 157-167.
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  • Werner, J. (2018): Flipped Classroom – Zeit für deinen Unterricht: Praxisbeispiele, Erfahrungen und Handlungsempfehlungen.
  • Zieher, M. (2019): Auf dem Weg in die digitale Zukunft der Schulen. In: Bleckmann, P/ Lankau, R. (Hrsg.): Digitale Medien und Unterricht. Eine Kontroverse. Weinheim, Basel: Beltz Verlag. Seite 26-37.

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