Worauf möchte ich hinaus? Wie wir gestern im Vortrag gehört haben, sollte beim Lernen 2.0 eine Quellenbewertung durch den Akteur vollzogen werden können/müssen?!. Dies ordne ich aber in den Bereich der Medienkompetenz ein. Meine Verlinkungen sind auch aus der Sicht interessant, wenn es um politische Meinungsbildung geht. Doch zurück zum Lernen 2.0. Angenommen, es findet ein digitaler Workshop statt, bei dem sich ein Personenkreis zum Thema Lohnentwicklung zusammen findet. Dieser Workshop findet auf einer 2.0 Plattform statt und es werden die oben genannte Verlinkungen in die Crowd geworfen, dann bedarf es der, in meinen Augen, der gründlichen Analyse, diese Motivation muss/sollte vorhanden sein, da sich die Aussagen widersprechen, aber genau dafür ist Medienkompetenz gefragt! Anderes Beispiel. Im Geschichtsunterricht wird über die Waffentechnik und die Auswirkungen im 2. Weltkrieg eine Lerneinheit im 2.0 Stil gestaltet (ohne Moderatorenfunktion des Lehrers). Nun gelangt ein Schüler auf eine Seite, die auf die "Reichsflugscheiben" verweist. Diese Information wird von den anderen Schülern aufgenommen und nicht diskutiert oder widerlegt, da sie unglaublich und fantastisch ist. Nun steht am Ende dieser 2.0 Einheit die Tatsache, dass die Nationalsozialisten über diese Technologie verfügen und sich ins Neuschwabenland abgesetzt haben. Natürlich ist das ein worst case, aber sicherlich denkbar, bei der Fülle von Informationen im Netz.
Ich tue mir einfach schwer diese Begriffe zu trennen, um Aufklärung wäre ich dankbar. Des Weiteren habe ich noch einen Artikel zum Thema: Medienkompetenz
Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Themen Computersucht und in meinen Augen auch mit der Entwicklung von Jugendlichen. Ein must read!
Also ich hab grad mal ein wenig quergelesen. Meine Antwort auf deine Frage wäre, dass die Übergänge fließend sind.
AntwortenLöschenMedienkompetenz ist der ältere Begriff und wurde eben nicht im Zuge der web 2.0 Entwicklung geprägt. "Lernen 2.0" ist demnach die Weiterentwicklung, bei der die Beteiligung des Einzelnen, auf die Wissensproduktion im und mit dem Internet, explizit hervorgehoben wird.
Wikipedia sagt dazu:
"Medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend zu nutzen."
Bei Dieter Baacke (1998) heißt es:
"... Menschen sind nicht nur technisch in der Lage, etwa ein Druckbild zu entziffern; sie können sich auch etwas 'dazu denken', und dies setzt wiederum Verstehensprozesse voraus. Genau dies meint Kompetenz: Es geht um mehr als nur die Fähigkeit, eine neue Technik (etwa den online-geschalteten Computer) handhaben zu können; verbunden ist diese technisch-praktische Fertigkeit mit dem Vermögen der Menschen, sich Gedanken über etwas zu machen, kritische Argumente zu formulieren, aber auch mit Hilfe von Lektüre Genußfähigkeit zu erlangen (etwa beim verstehenden Lesen eines lyrischen Gedichts."
Genau dieser Grundlage bedient sich das Lernen 2.0 und wird (bei Müller) duch folgenden Aspekt erweitert:
"Ein anderes charakteristisches Element des Web 2.0 besteht in der Möglichkeit, Informationen mit anderen zu teilen. Das eröffnet Optionen für Lehren und Lernen ..."
und damit erhalten wir:
"Lernen heißt heutzutage, sich im Internet die aktuellen Informationen zu beschaffen, Wissen und Ideen mit anderen im Rahmen der sich herausbildenden, webgestützten sozialen Netzwerke zu teilen und zu diskutieren und selbst aktiv zu den in diesen Netzwerken verfügbaren Inhalten beizutragen."
Das entscheidende ist also der formale und inhaltliche Diskurs, in dessen Rahmen das Wissen weiter entwickelt wird. Streng genommen brauche ich also eine Medienkompetenz, um überhaupt an diesem Prozess teilnehmen zu können. Und dieser Aspekt (im Bezug auf web 2.0) findet sich unter "Web Literacy" wieder:
"Lernen lehren muss also heute die Vermittlung von web literacy, die notwendig ist, um die vielfältigen Möglichkeiten des Web (2.0) voll ausschöpfen und nutzen zu können, als einen zentralen Pfeiler einschließen."
genauer wird der Begriff bei re:publica definiert:
"Wir bezeichnen den kompetenten Umgang mit dem WWW als Hypermedium und kollaborativer Umgebung als “Web Literacy”. Web Literacy ist die Fähigkeit,
# 1. sich im Web auszudrücken;
# 2. Informationen im Web zu organisieren, sie zu beobachten und zu teilen, i.e. Informationsmanagement;
# 3. sich im Web mit anderen zu vernetzen und die eigene(n) Rolle(n) zu gestalten, i.e. Identitäts- und Netzwerkmanagement."
So würde es für mich zumindest Sinn machen.