Donnerstag, 5. Juli 2018

Network-Marketing

Network -Marketing – lukrativer Job oder knallharte Ausbeutung?

Das große Geld, ohne viel dafür tun zu müssen. Ein Versprechen, welchem man im medialen Raum fast ständig begegnet. Man müsse nur ein, zwei Klicks machen, die E-Mail hier oder dort registrieren und schon ist der Weg geebnet. Wer es nicht macht, sei im Prinzip selbst schuld. In diesem Zusammenhang fällt auch der Begriff des Network-Marketings. Im Artikel „Bist du noch ein Looser“ auf Zeit Online wird kritisch über diese Vertriebsform berichtet: https://www.zeit.de/2018/27/influencer-marketing-instagram-werbung-network

Doch was wird kritisch betrachtet? Hervorgehoben wird, dass Network-Marketing keine absolut neue Erfindung ist. Als Beispiel dienen Tupper-Partys, die bereits Mitte des letzten Jahrhunderts aufkamen. Neu sind allerdings die Verbreitung bzw. die Nutzung der Sozialen Medien, um das eigene soziale Netzwerk zu nutzen, um Kunden zu generieren.

Was ist Network-Marketing?

Network-Marketing stellt eine spezielle Form des Direktvertriebs dar. Direktvertrieb bedeutet, dass das Unternehmen direkt die eigenen Produkte an die Kunden verkauft. Der Vertrieb der Produkte erfolgt über geschulte Mitarbeiter des Unternehmens. Im Gegensatz zum klassischen Direktvertrieb wird es den Kunden beim Network-Marketing möglich, auf selbständiger Basis die Waren zu verkaufen. Das Geld wird nicht allein über die eigenen Verkäufe erzielt. Jeder Verkäufer erhält über die Verkäufe der angeworbenen Verkäufer eine Provision. Es verdienen also alle Personen, die in der Rangordnung sind.

Wie können unseriöse Unternehmen im Bereich Network-Marketing erkannt werden?

Zu diesem Thema hat die IHK München eine Liste von Merkmalen unseriöser Anbieter herausgegeben: https://www.hk24.de/produktmarken/beratung-service/unternehmensgruendung/erste-schritte-selbstaendigkeit/gruender-abc/unseroesevertriebsformen/1162490

Versprechungen vom einfachen, schnellen Geld ohne Aufwand sollten Jobsuchende kritisch werden lassen. Außerdem, wenn dazu aufgefordert wird, die Produkte im eigenen Verwandtschafts-, Freundes- und Bekanntenkreis zu vertreiben bzw. dort neue MitarbeiterInnen anzuwerben.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Schulungen mit hohen Eigenkosten verbunden sind. Häufig ist der verpflichtende Kauf von Produkten auf Vorrat, ohne Möglichkeit überflüssige Produkte zurückgeben zu können, verpflichtend. Diese Produkte werden dann auch nicht von Herstellern direkt bezogen, sondern von einem Verkäufer, der in der Hierarchie über der Person steht. Es besteht häufig Druck, Unterschriften sofort zu leisten.

Bei Schulungen und Werbungsveranstaltungen für neue MitarbeiterInnen steht nicht etwa das Produkt oder die Sachinformationen im Zentrum, sondern Emotionen und die Möglichkeit, sich schnell und einfach alle Träume erfüllen zu können. Diesen Lifestyle leben MitarbeiterInnen aus den höheren Rängen gut sichtbar in den sozialen Netzwerken wie Twitter oder Instagram vor. Deren Leben zeigt nur einen Bruchteil des Systems und nicht das Leben, das die neu angeworbenen MitarbeiterInnen sofort erwartet.

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